Der Tauschhandel – von der Muschel zum Gold
Bevor wir mit Münzen oder Scheinen bezahlten, wurden Waren getauscht. Schließlich wollte man auch damals etwas für seine Arbeit bekommen. Das war jedoch nicht immer ganz einfach, da hauptsächlich verderbliche Lebensmittel getauscht wurden, die unmittelbar verzehrt oder weitergetauscht werden mussten, um ihren Wert nicht zu verlieren.
Um dieses Problem zu lösen, wurden die sogenannten Zwischentauschmittel eingeführt. Diese waren nicht verderbliche und geschätzte Güter, wie beispielsweise Muscheln oder Schmuck.
Das Gold – vom Zwischentauschmittel zur Münze
Die ersten Münzen, sollen zwischen 650 und 600 v. Chr. in Lydien, einem damaligen Königreich in der heutigen Türkei, geprägt worden sein. Diese wurden aus einer natürlich vorkommenden Gold-Silber-Legierung gefertigt und dienten nun ausschließlich als Zahlungsmittel. Durch ihre einheitliche Gewichtung ließen sie sich so wesentlich einfacher abzählen. Mit der Zeit breitete sich die Münze, vor allem durch das römische Reich, auch in Europa aus.
Der Geldschein – wie wurde Papier zu Geld?
Das „Papiergeld“ hat eine lange und beschwerliche Reise hinter sich. Zuerst kam es im 11. Jhd. in China auf, allerdings nicht als Zahlungsmittel, sondern als eine Art gegen Münzen eintauschbaren Schuldschein. So konnten unter anderem große Kriege finanziert werden, aber auch durch den Gewichtsunterschied große Mengen an Geld einfacher transportiert werden. Da die Kaiser dort jedoch immer wieder mehr Geld drucken ließen, kam es häufig zu Inflationen.
In Europa konnten Scheine erst im Jahre 1833 Fuß fassen. Lange Zeit scheiterten die Versuche der Einführung, da immer wieder zu viele Banknoten gedruckt wurden. Erst der Bank of England gelang es schließlich, den Geldschein erfolgreich und längerfristig durchzusetzen, bis die Banknote schließlich auch von der britischen Regierung zu einem offiziellen Zahlungsmittel erklärt wurde. Vor allem durch die massive wirtschaftliche Entwicklung zur Zeit der Industrialisierung löste die Banknote schon allein aus Fertigungsgründen die Metallwährungen zunehmend ab und Münzen wurden immer mehr zu Kleingeld.
Die Kreditkarte und mehr – das bargeldlose Bezahlen
Ein weiterer Wendepunkt in der Geschichte unseres Geldes ereignete sich dann im 20. Jahrhundert. 1958 wurde in Fresno, Kalifornien, die erste massentaugliche Geldkarte von der Bank of America eingeführt und war ein voller Erfolg. 1966 kam die Karte auf den internationalen Markt und so war bargeldloses Bezahlen geboren. Die erste American Express Karte wurde übrigens ebenfalls 1958 ausgegeben – zuerst noch auf Papier getippt, ein Jahr später dann aus Plastik.
Vor allem in den letzten Jahrzehnten ging der Trend immer mehr zum bargeldlosen Bezahlen. Kredit- und Bankkarten werden weltweit als Zahlungsmittel anerkannt und vor allem größere Beträge werden heute hauptsächlich bargeldlos getätigt.
Die Kryptowährungen – Bitcoin und Co.
Durch das Internet erblickte 2009 der Bitcoin das Licht der Welt. Er ist die erste der sogenannten Kryptowährungen, einer Reihe von neuen Zahlungssystemen, die unabhängig und sicher sein sollen. Sie sollen im Unterschied zu herkömmlichen Zahlungsmitteln unabhängig von Regularien durch Banken oder Staaten funktionieren und vor allem der Aspekt der (Daten-) Sicherheit soll damit im Vordergrund stehen. Durch Verschlüsselung sollen Manipulationen verhindert und die persönlichen Daten der User geschützt werden.
Allerdings kommt es gerade dadurch auch zu häufigen Fehlern, Betrugsversuchen und Hacking. Kryptowährungen besitzen keinen physischen Gegenwert und sind stark anfällig für Schwankungen. Dies hängt vor allem mit der erhöhten Nachfrage und medialen Aufmerksamkeit zusammen, die immer neue Investoren anzieht. Wenn dann frühere Investoren Gewinne realisieren können, bricht der Preis wieder ein.
Dennoch hat dieses neue Zahlungsmittel eine Menge begeisterter Anhänger, die sich sogar teilweise für eine Überlegenheit gegenüber herkömmlichen Währungen aussprechen. Es bleibt abzuwarten, was die Zukunft dieser neuen Währungsform bringt.