Wissenswertes über den Preisniveauindex

1. Das ist ein Preisniveauindex
2. Kaufkraftparitäten als Datengrundlage
3. Preisniveauindex von Eurostat und OECD
4. Diese Güter werden berücksichtigt
5. Europa im aktuellen Preisniveauvergleich
6. Preisniveauindex: Basis für länderübergreifende Preisvergleiche
7. FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Preisniveauindex

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Das ist ein Preisniveauindex

In einem Preisniveauindex, kurz PNI, werden die Preisniveaus von zwei Ländern miteinander verglichen. Das Preisniveau bezeichnet den Durchschnitt der Preise in einem Land.

Um den Vergleich deutlich zu machen, wird das Preisniveau eines Landes oder einer Region im Index als Wert von 100 angesetzt, zum Beispiel die EU: Ein Land mit einem Preisniveauindexwert von mehr als 100, hat höhere Preise, dort ist es also teurer. In einem Land, dem ein Indexwert unter 100 zugewiesen wird, ist es günstiger als im Vergleichsland.

Kaufkraftparitäten als Datengrundlage

Als Datengrundlage für die jeweiligen Preisniveaus dienen in erster Linie die sogenannten Kaufkraftparitäten, kurz KKP. Für die KKP ist entscheidend: Wie viele Einheiten einer Währung sind in den jeweiligen Ländern notwendig, um etwas zu erwerben? Dafür werden die jeweils notwendigen Einheiten für einen fiktiven Warenkorb mit repräsentativen Gütern und Dienstleistungen erhoben.

Diese Berechnung soll eine Vergleichsgrundlage über die Kaufkraft von privaten Haushalten in unterschiedlichen Ländern bieten, einfacher als ein Blick auf die Wechselkurse. Die Wechselkurse können schließlich aus unterschiedlichen Gründen schwanken.

Preisniveauindex von Eurostat und OECD

Für die europäischen Länder ist vor allem der PNI des Vergleichsprogramms von Eurostat und OECD interessant. Eurostat ist das Statistische Amt der Europäischen Union und OECD ist die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

An diesem Programm nehmen insgesamt 36 Länder teil:

• Die 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union
• Drei EFTA-Staaten (Island, Norwegen und die Schweiz)
• Sechs Beitrittskandidaten der EU (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien und die Türkei)

Manchmal finden sich in den Listen auch andere europäische Länder wieder, zum Beispiel Großbritannien. Seit dem Brexit werden die Daten für Großbritannien allerdings nicht mehr erhoben. Existierende Daten sind also aus dem Jahr 2020.

Diese Güter werden berücksichtigt

Eurostat und OECD berücksichtigen in ihrem PNI mehr als 2.000 Verbrauchsgüter und Dienstleistungen. Dabei gibt es folgende Kategorien:

• Essen und alkoholfreie Getränke
• Alkoholische Getränke und Tabakwaren
• Kleidung
• Schuhe
• Energie (Elektrizität, Gas und andere Kraftstoffe)
• Möbel, Teppiche und andere Bodenbeläge
• Haushaltsgeräte
• Unterhaltungselektronik
• Transportgeräte, zum Beispiel Autos und Fahrräder
• Verkehr, zum Beispiel Bahnfahrten
• Kommunikation (Dienste und Geräte)
• Restaurants und Hotels

Europa im aktuellen Preisniveauvergleich

Der aktuelle Preisniveauindex von Eurostat und OECD beruht auf Daten aus dem Jahr 2022. Das nächste Update ist für Juni 2024 angekündigt. In dem PNI wird stets der EU-Mittelwert als 100 angegeben. In Ländern mit einem Wert über 100 sind die Lebenshaltungskosten entsprechend teurer als der EU-Durchschnitt, in Ländern mit einem Wert unter 100 günstiger.

Stand 2024 ist die Schweiz das teuerste Land mit 184,8 Prozent des EU-Durchschnitts. Das günstigste Land im Index ist die Türkei mit 35,6 Prozent. Mit 109,6 Prozent liegt Deutschland etwas oberhalb des Durchschnitts.

Preisniveauindex: Basis für länderübergreifende Preisvergleiche

Ein Preisniveauindex gibt Aufschluss über die durchschnittlichen Preise bestimmter Waren und Dienstleistungen in unterschiedlichen Ländern im Vergleich zueinander und zum EU-Durchschnitt.

Dabei wird nicht einfach auf die Wechselkurse geschaut, sondern vor allem auf die Kaufkraftparität, die aussagt, wie viele Einheiten der jeweiligen Währung in den jeweiligen Ländern notwendig sind, um bestimmte repräsentative Güter und Dienstleistungen zu erwerben.

Für Europa ist vor allem der PNI von Eurostat und OECD aussagekräftig, in dem der EU-Durchschnitt als 100 angesetzt wird. Das Preisniveau beziehungsweise die Lebenshaltungskosten in teilnehmenden Länder mit Werten über 100 sind entsprechend höher als der Durchschnitt, in Ländern mit einem Wert unter 100 lebt es sich entsprechend günstiger. Deutschland liegt mit 109,6 Prozent etwas über dem europäischen Durchschnitt.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Preisniveauindex