Steuerrecht: Wie Freigrenzen funktionieren

1. Wo liegt die Freigrenze?
2. Freibeträge und Pauschbeträge versus Freigrenzen
3. So geht Freigrenze: Beispiel Sachzuwendungen
4. Achtung: Freigrenzen nicht übertreten
5. FAQ: Häufige Fragen und Antworten

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Wo liegt die Freigrenze?

Im Steuerrecht bedeutet Freigrenze, dass bis zu einem bestimmten Betrag keine Steuern gezahlt werden müssen. Überschreitest du diese Grenze mit nur einem Euro, musst du den gesamten Betrag versteuern. Wenn du zum Beispiel privat dein Auto verkaufst, darfst du 599,99 Euro verlangen, ohne Steuern zahlen zu müssen. Denn so hoch ist die Freigrenze bei privaten Verkäufen.

Es gibt verschiedene Freigrenzen, zum Beispiel die Zollfreigrenze am Flughafen. Nehmen wir an, du bringst aus dem Urlaub ein Smartphone mit. Wenn der Kaufpreis unter 430 Euro liegt, darfst du das Gerät steuerfrei ins Land einführen. Liegt der Kaufpreis allerdings bei 450 Euro, musst du 19 Prozent Steuern auf 450 Euro zahlen.

Freibeträge und Pauschbeträge versus Freigrenzen

Um die Arbeit der Finanzämter zu erleichtern, hat der Gesetzgeber Freigrenzen, Freibeträge und Pauschbeträge eingeführt. Diese Maßnahmen vereinfachen die Bearbeitung der Steuererklärung – auch für die Steuerzahler:innen. Frei- und Pauschbeträge funktionieren ähnlich – sie sind anders konstruiert als Freigrenzen, wo die genaue Grenze beachtet werden muss.

So funktioniert der Freibetrag

Der Freibetrag markiert die Höhe, bis zu der bestimmte Einkünfte steuerfrei bleiben. Jeder Cent, der über einem bestimmten Freibetrag liegt, muss versteuert werden. Beispielsweise liegt der Sparerfreibetrag seit 2023 bei 1.000 Euro. Du musst nur Steuern auf Kapitaleinkünfte zahlen, die über dieser Summe liegen.

Ein weiteres Beispiel für einen relevanten Freibetrag ist der Grundfreibetrag, der allen Bürger:innen zusteht. Alleinstehende, die im Jahr 2022 ein steuerpflichtiges Einkommen von bis zu 10.347 Euro hatten, müssen keine Einkommenssteuer zahlen. Bei Verheirateten sind 20.694 Euro die Grenze. Der Grundfreibetrag soll das Existenzminimum für alle Bürger:innen sichern.

Was sind Pauschbeträge?

Einen gewissen Teil deines Einkommens erkennt das Finanzamt ohne Nachweis an, dieser Teil – der sogenannte Pauschbetrag – wird steuerfrei gestellt. Ein bekanntes Beispiel ist der Arbeitnehmerpauschbetrag, auch Werbungskostenpauschale genannt. Der Pauschbetrag liegt seit 2023 bei 1.230 Euro. Ein anderes Beispiel für einen Pauschbetrag ist die neue Homeoffice-Pauschale.

So geht Freigrenze: Beispiel Sachzuwendungen

In vielen Unternehmen werden die Mitarbeiter:innen mit Sachzuwendungen beschenkt, um sie zu motivieren und als Geste der Wertschätzung. Sachbezüge, die sich innerhalb der monatlich verfügbaren 44-Euro-Freigrenze bewegen, sind für Unternehmer:innen steuerfrei. Für anlassbezogene persönliche Zuwendungen gilt: maximal 60 Euro pro Anlass.

Übersteigt die Sachzuwendung diese Beträge, muss der Arbeitgeber die Steuerabgaben übernehmen. Dabei hat er die Wahl zwischen der individuellen Besteuerung der Geschenke oder der pauschalierten Besteuerung. Ganz gleich wie hoch der tatsächliche Wert ist, für Arbeitnehmer:innen bleiben Sachzuwendungen immer abgabenfrei.

Achtung: Freigrenzen nicht übertreten

Für bestimmte Einkünfte sieht der Fiskus Freigrenzen vor. Alles, was die Grenze überschreitet, wird voll versteuert. Beispielsweise kannst du einen antiken Schrank für 599,99 Euro steuerfrei verkaufen. Möchtest du aber 601 Euro für das alte Möbelstück haben, musst du die 601 Euro als Teil eines privaten Veräußerungsgeschäfts versteuern. Es lohnt sich, auch andere Freigrenzen zu kennen – wie etwa die Zollfreigrenze. Die gilt zum Beispiel bei allen Waren, die du aus dem Ausland mitbringen möchtest.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten