Verantwortung für soziale, ökologische und wirtschaftliche Auswirkungen des eigenen Handels zu übernehmen, wird nicht nur im privaten Bereich immer wichtiger: Unter CSR oder Corporate Social Responsibility fasst man Maßnahmen zusammen, mit denen Unternehmen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden. Per Definition können das etwa die Einführung umweltverträglicher Geschäftsprozesse oder aber Zusatzleistungen für Mitarbeiter sein, die deren geistige und körperliche Gesundheit fördern.
Was das für KMUs bedeutet, erfahren Sie in diesem Artikel – Business Trends & Insights beantwortet folgende Fragen:
- Wie machen KMUs den Anfang beim Thema CSR?
- Was müssen KMUs bei CSR besonders beachten?
- Wie können KMUs CSR für die Kommunikation nutzen?
- Warum stechen KMUs bei CSR die Konkurrenz aus?
- Welche Vorgehensweise ist die beste für Ihr KMU?
Corporate Social Responsibility für KMUs – der Anfang ist schnell gemacht
Wer denkt, dass CSR für Unternehmen zwangsläufig in finanziellen Mehraufwänden endet, irrt – ein einfaches Beispiel hierzu: Jedes Unternehmen, das der Umwelt zuliebe die Portionspackungen Kondensmilch und Zucker an der Kaffeemaschine durch größere Gebinde ersetzt, spart gleichzeitig beim Einkauf und der Entsorgung.
Zugegeben werden die Milch- und Zuckerkosten sich nur minimal auf Ihre Bilanz auswirken, bei vielen kleinen Maßnahmen summiert sich der Effekt jedoch – und der Weg zu mehr Verantwortungsbewusstsein hört bei den meisten Unternehmen sicherlich nicht an der Kaffeemaschine auf.
KMUs müssen Corporate Social Responsibility koordinieren
Die Umsetzung vieler kleiner CSR- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen erscheint für Unternehmen vor allem dann sinnvoll, wenn sie aus anderen Töpfen querfinanziert werden. Laut einer Studie der Universität Dortmund und der Beratungsgesellschaft Baker Tilly trifft das auf 70 % der KMUs zu. Kleinschrittiges Engagement birgt jedoch auch eine Gefahr: Laufen viele Aktivitäten unkoordiniert oder nur in einzelnen Abteilungen ab, entfalten sie womöglich nicht ihr volles Potenzial.
Deshalb empfiehlt es sich, ein festes Budget – auch wenn es erst einmal klein ausfallen sollte – und feste Verantwortungen für CSR innerhalb Ihres Unternehmens aufzustellen. Hierzu gehört auch zu überlegen, wie man das Thema CSR nach innen und außen kommunizieren möchte.
KMUs müssen Corporate Social Responsibility kommunizieren
CSR ist gerade für KMUs ein dankbares Thema für die Unternehmenskommunikation: Öffentlichkeitswirksam dargestellt, zahlt verantwortungsbewusstes Handeln auf das Image Ihres Unternehmens ein. Und das spielt für Kunden, Investoren, Bewerber und die eigenen Mitarbeiter eine immer wichtigere Rolle. Der richtige Tonfall ist hier besonders wichtig: Wer beispielsweise komplett auf erneuerbare Energien umstellt, sollte das auch kommunizieren – von einer echten Vorreiterposition beim Kampf gegen den Klimawandel kann man dabei aber nicht mehr in jeder Branche sprechen. Auch für KMUs lohnt sich deshalb langfristig ein Blick in Standard-Werke zur richtigen Kommunikation des eigenen Engagements wie die GRI Richtlinien oder das UN Global Compact.
Für die Kommunikation rund um Corporate Social Responsibility und Nachhaltigkeit hilft KMUs eine einfache Regel: Tun Sie Gutes, sprechen Sie darüber und bleiben Sie sachlich.
Warum KMUs bei Corporate Social Responsibility die Nase vorn haben
Auch wenn die CSR-Budgets bei KMUs klein oder sogar gestückelt sind, hat der Mittelstand beim Thema Verantwortung deutliche Vorteile gegenüber großen Konzernen:
- In KMUs können CSR-Maßnahmen schneller umgesetzt werden als bei großen Unternehmen. Schließlich sind Strukturen und Prozesse hier dynamischer als in großen Unternehmen.
- CSR wirkt bei KMUs authentisch. Immerhin sind viele kleinere Unternehmen stark mit den eigenen Mitarbeitern und dem eigenen Standort verbunden: Die Förderung von sozialen Projekten oder Maßnahmen zum Umweltschutz können als Investition in die eigene Zukunft kommuniziert werden und laufen keine Gefahr, als Green- oder Whitewashing abgetan zu werden.
Corporate Social Responsibility für KMUs – 5 Tipps für das beste Vorgehen
- Setzen Sie sich Ziele. Wofür soll Ihr Unternehmen in Zukunft stehen? Für CO2-freie Produktion, für richtig gute Jobs oder gar für beides? Ist Ihnen klar, für was Sie sich einsetzen möchten, sind auch gezielte Maßnahmen deutlich einfacher umzusetzen.
- Machen Sie sich die Stärken und Schwächen Ihres Unternehmens bewusst und berücksichtigen Sie diese bei Ihrer CSR-Strategie. Wissen Sie etwa, dass innerhalb der nächsten Jahre viele ältere Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausscheiden werden, ist es sinnvoll, jüngeren Mitarbeitern attraktive Zusatzangebote zu machen, die sie langfristig binden und auch geeignete Bewerber überzeugen.
- Schließen Sie sich mit Ihren Geschäftspartnern zusammen. Einerseits lassen sich gerade regionale Projekte durch starke Partnerschaften besser finanzieren und umsetzen, andererseits bringt Ihnen der Austausch neue Perspektiven auf Ihre eigenen Möglichkeiten.
- Planen Sie die Umsetzung Ihrer Ziele Schritt für Schritt. Viele CSR-Maßnahmen lassen sich nicht von einem auf den anderen Tag umsetzen – deshalb ist es sinnvoll, mit Zwischenzielen zu arbeiten. Das macht nicht nur Ihre Aufwände für CSR planbar, sondern gibt Ihnen auch öfter einen Anlass, mit Ihren Mitarbeitern das Erreichte zu feiern.
- Bleiben Sie flexibel. Was heute sinnvoll erscheint, kann sich im Laufe der Jahre ändern – das sollten Sie bei der Festlegung Ihrer Ziele ebenso beachten wie das Wachstum Ihres Unternehmens. Denn auch bei Corporate Social Responsibility hilft die unternehmerische Denke: Gute CSR-Maßnahmen sollten immer auch nachjustierbar und skalierbar sein.