- Grüne Dienstreise: Muss das sein?
- Von A nach B kommen: Mit Zug, Auto und minimalem CO₂-Fußabdruck
- Schlafen mit gutem Gewissen: Hotels mit Umweltsiegel
- Am Zielort grün bleiben: Kleine Entscheidungen, großer Effekt
- CO₂ tracken und kompensieren: Transparenz, die motiviert
- Umweltfreundlich reisen – so wird dein Unternehmen zum Vorbild
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Grüne Dienstreise: Muss das sein?
Dienstreisen auf Grün umzustellen, galt mal als „ökig“. Heute ist es ein Muss. Kund:innen, Märkte und nicht zuletzt neue Gesetze fordern es ein – auch von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Bevor du also die nächste Dienstreise buchst, frag dich zuerst: Muss ich oder jemand aus dem Team wirklich persönlich dorthin?
Die meisten Meetings und Präsentationen lassen sich digital durchführen. Jede vermiedene Reise spart Zeit, Geld und Emissionen – und stärkt das nachhaltige Image deines Unternehmens.
Aber falls die Anwesenheit doch erforderlich ist: Setze auf klimafreundliche Verkehrsmittel, zertifizierte Hotels und digitale Tools, um deine Geschäftsreise umweltfreundlicher zu gestalten.
CSRD: Diese Pflicht gilt ab 2025
Von A nach B kommen: Mit Zug, Auto und minimalem CO₂-Fußabdruck
Bahnreisen sind 7- bis 9-mal klimafreundlicher als Fliegen und 5-mal besser als Autofahren. Kein Wunder, dass immer mehr Firmen ihre Dienstreisen auf die Schiene verlagern und dabei jährlich mehrere Tonnen CO₂ einsparen. Und das Beste: Im Zug kannst du entspannt weiterarbeiten, statt im Stau oder am Check-in Zeit zu verlieren.
Nicht alle Orte sind jedoch gut durch das Schienennetz erschlossen. Die gute Nachricht: Auch wenn man mit dem Auto unterwegs ist, lässt sich eine nachhaltige Geschäftsreise planen – zum Beispiel, indem man gleich mehrere Termine miteinander verbindet.
Und auch der eigene Dienstwagen-Pool kann mit Blick auf Umweltschutz ausgestattet werden, wenn man auf E-Autos oder Carsharing setzt. Mehr Infos dazu findest du in unserem Artikel „Elektroautos im Fuhrpark: Diese Benefits warten auf dich“
Praxistipp: Gib deinen Mitarbeitenden klare Richtlinien an die Hand – z. B. „Flüge erst ab 800 km“ oder „Autofahrten nur, wenn keine Bahnverbindung besteht“. Dann wird die Wahl des richtigen Verkehrsmittels leichter.
CO₂-Emissionen auf der Strecke München–Hamburg, hin und zurück:
- 36 kg CO₂ per Bahn
- 109 kg CO₂ per Elektroauto (bei deutschem Strommix)
- 233 kg CO₂ per Verbrennerauto
- 287 kg CO₂ per Flugzeug
Schlafen mit gutem Gewissen: Hotels mit Umweltsiegel
Nachhaltige Hotels sind heute keine Nische mehr. Auch viele Häuser im Premiumsegment und große Business-Hotelketten setzen auf Ökostrom, geringen Wasserverbrauch, Zero-Waste-Konzepte und regionale Bioküche. Viele sind modern ausgestattet und bieten inspirierende Arbeitsumgebungen – gut für produktive Meetings.
Bei der Hotelauswahl helfen Umweltsiegel, wirklich grüne Unterkünfte zu erkennen. Laut Stiftung Warentest 2025 sind drei Siegel besonders empfehlenswert: BIO HOTELS und GreenSign für Hotels in Deutschland sowie Green Key für internationale Hotels.
Praxistipp: Auf Booking.com findest du nachhaltige Hotels einfach über den Filter „Nachhaltigkeitszertifikat“. In Berlin z. B. sind das aktuell etwa 160 Häuser, in München und Hamburg je rund 100.
Am Zielort grün bleiben: Kleine Entscheidungen, großer Effekt
Viele unterschätzen, wie sehr das Verhalten am Zielort die Nachhaltigkeit einer Geschäftsreise prägt. Öffentliche Verkehrsmittel statt Taxi, Hotels in zentraler Lage und ein vegetarischer Business-Lunch statt Steak – alles kleine Entscheidungen, die aber zählen. Sie reduzieren den ökologischen Fußabdruck einer Reise.
Um Mitarbeitende zu unterstützen, können Geschäftsführer:innen Reiseleitfäden erstellen oder Richtlinien vorgeben, die bewussten Konsum fördern und z. B. kurze Wege ermöglichen, zum ressourcenschonenden Handeln aufrufen oder eine Auswahl von Restaurants mit regionalem Angebot bieten.
CO₂ tracken und kompensieren: Transparenz, die motiviert
Nur wer weiß, wie groß der eigene Fußabdruck ist, kann ihn gezielt verkleinern. Deshalb lohnt es sich, CO₂-Daten für Geschäftsreisen systematisch zu erfassen – etwa über CO₂-Tools der deutschen Anbieter Klima.Metrix oder Arbor.
Tools wie diese erfüllen die Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Unternehmen, ermöglichen ein ganzheitliches CO₂-Tracking und helfen durch Daten-Reports und prägnante Visualisierungen, den Überblick zu behalten. Speziell technikaffine Mitarbeitende lassen sich dadurch motivieren.
Praxistipp: Wenn das Team fürs CO₂-Sparen belohnt wird oder z. B. ein freiwilliges CO₂-Jahresbudget bekommt und regelmäßige Reports über die CO₂-Ersparnisse aus Geschäftsreisen erhält, wird Klimaschutz greifbarer und attraktiver.
Persönliches CO₂-Jahresbudget:
CO₂-Kompensation durch seriöse Anbieter
Wer doch fliegen muss, kann die Emissionen kompensieren oder gezielt Airlines mit Nachhaltigkeitsstandards wählen. Allerdings erzielt derzeit keine Fluggesellschaft der Welt die Energieeffizienzklasse A. Den Effizienzvergleich findest du im atmosfair Airline Ranking 2024.
Die CO₂-Kompensation ist ein wirkungsvoller Hebel, um die CO₂-Emissionen wenigstens auszugleichen. Nutze dazu Anbieter wie atmosfair, myclimate oder ClimatePartner, die in zertifizierte Klimaschutzprojekte investieren, z. B. in Aufforstung oder Biogasanlagen. Wichtig dabei: Seriöse Anbieter erkennst du an anerkannten Standards wie dem Gold Standard oder VCS.
Umweltfreundlich reisen – so wird dein Unternehmen zum Vorbild
Wer viele Geschäftsreisen macht, verursacht hohe Emissionen. Der Verzicht auf Flüge oder Autofahrten hat eine große Klimawirkung – speziell im Vergleich zu Recycling oder einzelnen Klimaprojekten im Unternehmen. Doch mit den drei genannten zentralen Stellschrauben lassen sich die negativen Klimaeffekte von Dienstreisen deutlich reduzieren: Anreise, Unterkunft und CO₂-Tracking.
Nachhaltig reisen heißt aber nicht, nur die CO₂-Bilanz verbessern, sondern auch unternehmerisch denken. Denn es spart gleichzeitig Kosten, stärkt das Vertrauen der Kund:innen und erhöht die Attraktivität als Arbeitgeber. Mitarbeitende schätzen eine Unternehmenskultur, in der es praktische klare Regeln für Geschäftsreisen gibt. Und damit jeder Businesstrip reibungslos verläuft, zeigt unsere Business-Travel-Checkliste, was vor der Reise zu erledigen ist.
Wer früh auf grüne Dienstreisen setzt, kann kommende Reporting-Pflichten schon heute erfüllen und sich als verantwortungsbewusste Marke positionieren – ein echter Wettbewerbsvorteil. Und wenn du darüber auch noch aktiv nach innen und außen kommunizierst, stärkst du die Vorbildrolle deines Unternehmens.