Segelboot-Klassen: Von der Jolle bis zum Dickschiff

Ein Mann steht am Bug einer Jacht, die bei Sonnenuntergang auf dem Meer in Richtung einer Insel segelt
Maike Schade
Maike Schade
Segeln ist wohltuend entschleunigend. Sanft gleitest du über das Wasser, der stressige Alltag rückt in weite Ferne und große Probleme erscheinen angesichts der endlosen Weite plötzlich ganz klein. Doch segeln ist nicht gleich segeln: Die verschiedenen Typen von Segelbooten eignen sich für sehr unterschiedliche Zwecke. Welche gibt es? Und was zeichnet sie aus? Ein Überblick.
  1. Jollen: Sportliche Segelboote für die kleine Auszeit
  2. Daysailer: Kajütboote für kürzere Touren
  3. Jachten: Vom gemütlichen Cruiser bis zur Rennjacht
  4. Mehrrumpfboote: Katamaran und Trimaran
  5. Großsegler: Die dicken Typen unter den Segelbooten
  6. Ahoi! Ab auf die Planken

Jollen: Sportliche Segelboote für die kleine Auszeit

Knapp über dem Wasser gleitest du über den See. Eine Bö schleicht sich an, du nimmst das Segel dichter und machst dich bereit. Wuuusch, da ist der Windstoß. Du spürst den Druck, das Boot richtet sich etwas auf, du steuerst dagegen und hängst dich weit nach hinten hinaus.

Auch wenn du mit einer Jolle durchaus eine gemütliche Feierabendrunde drehen kannst: Tendenziell ist das Segeln auf solch einem kleinen Boot eher eine sportliche Angelegenheit. Du bist allein, zu zweit oder maximal mit einer Handvoll Leute auf dem Wasser unterwegs. Die Elemente bekommst du unmittelbar zu spüren, und oft ist eine Runde mit der Jolle eine spritzige, wenn nicht gar triefnasse Angelegenheit. Wassersport eben!

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Und wie so häufig im Sport steht der Wettbewerb oftmals im Vordergrund, der in Form von Regatten ausgetragen wird – manche Klassen, wie Laser, Finn oder 49er, gehen auch bei Olympia an den Start. Manche Segler:innen als Alleinkämpfer:innen auf kleinen Einmannbooten, andere zu zweit (Zweihandjollen).

Bei Letzteren wird häufig eine sogenannte Trapezvorrichtung genutzt: Die Segelnden sind mit einem Stahlseil gesichert und stehen dann bei starker Krängung auf der Bootskante, damit die Jolle nicht kentert und schneller übers Wasser gleiten kann.

Egal ob Ein- oder Zweihandjolle, gemütliches Bötchen oder Hightech-Sportgerät: Du kannst damit für ein paar Stunden richtig Spaß haben – auf einem Binnengewässer oder in unmittelbarer Küstennähe auf dem Meer.

Eine Seglerin steht per Trapezvorrichtung gesichert am Bordrand einer 470er-Jolle

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Eine Jolle ist per Definition ein kleines, flaches, offenes Segelboot mit einem Schwert (ein rechteckiges „Brett“, das unten aus dem Rumpf herausragt) gegen den Abtrieb – im Gegensatz beispielsweise zu Jachten, die über einen Kiel verfügen.

Daysailer: Kajütboote für kürzere Touren

Das Wetter ist herrlich: Sonne und ein paar zarte Wölkchen, die von einer konstanten Brise über den Himmel geschubst werden. Der perfekte Tag für eine Tour mit dem Daysailer! Der Name ist Programm: Bei diesen „Tagesseglern“ handelt es sich um mittelgroße Segelboote, die sich vor allem für Tages- oder auch Wochenendtörns eignen.

Denn sie haben – wenn überhaupt – nur eine kleine Kajüte. Schlafen kannst du hier zwar, auf längeren Touren wäre das aber doch recht ungemütlich, da es in der Regel weder eine Kombüse (also eine Küche) noch eine Waschgelegenheit oder Toilette und auch nur wenig Stauraum für Proviant oder Wechselkleidung gibt.

Daysailer bieten meist Platz für drei bis sechs Personen – zum Segeln, nicht zum Schlafen. Wie Jachten auch haben sie zwar einen Kiel unter dem Rumpf, aber sie werden meistens über eine Pinne und nicht über ein Steuerrad gelenkt. Anders als Jachten, die einen innenliegenden Motor haben, verfügen Daysailer nur über einen Außenbordmotor. Alles eben eine Nummer kleiner und gemütlicher.

Eine kleine Jacht mit mehreren Personen an Bord vor einer Küste

Fliegen ist nicht schöner: Foiling ist der neue Trend

Die Bootsbauer tüfteln permanent an neuen Lösungen, die das Segeln noch spannender, schneller oder effizienter machen. Der neueste Trend: Foiling. Jollen wie die Motte oder die Waszp haben dabei statt des Schwerts zwei schmale, T- oder L-förmige Tragflächen, die unter dem Rumpf herausragen.

Dadurch wird ein Unterdruck erzeugt, durch den die Segelboote regelrecht abheben und weit über dem Wasser wortwörtlich dahinfliegen. Erstmals eingesetzt wurde die Technik bei Katamaranen im Jahr 2013, mittlerweile gehen auch Jollensegler und Surfer mit den sogenannten Hydrofoils aufs Wasser.

Jachten: Vom gemütlichen Cruiser bis zur Rennjacht

My home is my yacht! Denn wer braucht schon ein Schloss, wenn er auf so einem Schiff segeln kann? Hier ist alles an Bord, was du für einen längeren, auch mehrwöchigen oder sogar mehrmonatigen Törn brauchst: Eine oder sogar mehrere Kabinen mit Kojen, eine Kombüse, ein kleines Bad samt Toilette und Dusche, eine gemütliche Sitzgruppe, die als Wohn- und Esszimmer dient. Dazu jede Menge Stauraum. Was du mitnehmen solltest, erfährst du in unserer Packliste für den Segeltörn. Weiter weg kann der Alltag kaum sein. Ruhe. Freiheit. Natur.

Jachten gibt es in den unterschiedlichsten Größen, Preisklassen und Auslegungen. Los geht es meist bei etwa 30 Fuß, also zehn Metern Länge. Wenn du eine Jacht mietest oder die Mitfahrt bei einem Törn buchst, wird das meist bei einer Jacht der 40-Fuß-Klasse sein (13 bis 14 Meter) – das ist die am weitesten verbreitete. Die größten Segelboote dieser Klasse sind sogar weit über hundert Meter lang!

Je nach Auslegung sind Jachten gemütliche Cruiser oder schnittige, meist ziemlich karg eingerichtete Rennsemmeln.

Unterschieden werden die verschiedenen Jachtarten unter anderem nach ihrer Takelung, also der Art und Weise, welche Segel sie führen – und wie. Die wichtigsten Takelungsarten bei Jachten:
  • Slup: Die bei modernen Segelbooten übliche Takelung mit einem Groß- und einem Vorsegel („Bermudarigg“); ein Mast.
  • Ketsch: Eine Ketsch hat einen Hauptmast und zusätzlich einen kleineren, zweiten Mast vor dem Ruder am Heck des Bootes (Besanmast). Sie werden auch Anderthalbmaster genannt.
  • Yawl: Auch die Yawl hat anderthalb Masten. Ihr Besanmast ist allerdings meist deutlich kleiner und steht anders als bei der Ketsch hinter dem Ruder, also ganz am Heck. Er dient nicht dem Vortrieb, sondern der Stabilität.
  • Kutter: Kutterjachten sind historischen Fischerbooten nachempfunden. Sie sind robust und relativ langsam; am einzigen Mast sitzt meist ein viereckiges, historisch anmutendes Segel, dazu zwei oder drei Vorsegel.
Eine Jacht gleitet bei sonnigem Wetter über ein leicht bewegtes Meer

Nerdpedia

Die Hightech-Rennjachten beim America’s Cup, der wohl berühmtesten Regatta der Welt, fetzen dank Foiling-Technik mit an die 100 Stundenkilometer über das Wasser.

Mehrrumpfboote: Katamaran und Trimaran

Länge läuft. So bringen Segler den physikalischen Zusammenhang zwischen der Bootslänge und seiner Höchstgeschwindigkeit auf den Punkt. Denn je länger die sogenannte Wasserlinie ist (der Teil des Bootes in Längsrichtung, der im Wasser liegt), desto mehr Speed lässt sich grundsätzlich erreichen.

Clevere Idee also: den Rumpf zweiteilen und so die Länge der Wasserlinie verdoppeln. Katamarane fliegen deshalb auf ihren zwei schlanken Rümpfen geradezu übers Wasser. Trimarane besitzen sogar drei Rümpfe – einen mittig, rechts und links davon jeweils einen weiteren.

Katamarane sind häufig sportliche Spaßgeräte für heiße Ritte übers Wasser. Doch die Konstruktion bietet einen weiteren Vorteil: Auf der waagerechten und im Vergleich zu Jachten breiten Fläche zwischen den Rümpfen können komfortable, geräumige Decksaufbauten Platz finden. Manche dieser Fahrten- oder Wohnkatamarane erinnern mehr an schwimmende Häuser als an sportliche Segelboote.

Ein Katamaran im Wasser vor der Küste

Schnell und leise

Mit Tempo und ohne großen Lärm über's Wasser zu gleiten, kannst du auch mit anderen Bootsklassen. Wie wäre es mit einer Runde im rasanten Speedboot oder im lautlosen Elektroboot?

Großsegler: Die dicken Typen unter den Segelbooten

Viele Segler nennen Jachten liebevoll Dickschiffe – im Vergleich zu den kleinen, wendigen Jollen sind sie ja tatsächlich dicke Dinger. Korrekterweise bezeichnet der umgangssprachliche Begriff aber die ganz Großen unter den Segelbooten: Schlacht- oder Frachtschiffe mit zwei, drei, vier oder sogar fünf Masten, an denen ganze Segel-Wälder flattern und an längst vergangene Zeiten erinnern.

Im Alltag oder auf Reisen


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Denn heutzutage werden solche Großsegler eigentlich nicht mehr gebaut – schließlich gibt es mittlerweile Container- und Kreuzfahrtschiffe, und auch die Marine setzt bei ihrer Flotte lieber auf Motorantrieb. Die deshalb zumeist historischen Dickschiffe dienen als Museen, führen Segelschiffparaden bei Ereignissen wie dem Hamburger Hafengeburtstag an oder können für Team-Events und Erlebnisreisen gebucht werden. Die wichtigsten Vertreter:

Ein historisches Segelschiff mit zwei Masten und drei Vorsegeln

Ahoi! Ab auf die Planken

Du möchtest gern selbst einmal segeln? Am besten erkundigst du dich bei einer Segelschule – dort werden in der Regel Schnupperstunden angeboten. Von der Pike auf lernen kannst du die Grundlagen dann in entsprechenden Kursen, bei denen du auch einen Segelschein machen kannst. Der ist in der Regel die Voraussetzung dafür, ein Boot mieten zu können. Buchst du dagegen eine Mitfahrt bei einem Törn, kannst du auch ohne Schein segeln .

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