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Die japanische Immobilienblase von 1989

Japan ist ein moderner Industriestaat mit beeindruckenden Unternehmen und Produkten. Das Land hat aber wirtschaftlich auch eine dunkle Zeit hinter sich.
Skyline von Tokio in der Abenddämmerung
Redaktion AMEXcited Guide
Redaktion AMEXcited Guide
Das Wichtigste in Kürze
Japan war wie Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg ein zerstörtes Land. Doch die asiatische Industrienation erholte sich schnell. Durch Spekulationen getrieben erreichte der japanische Aktien- und Immobilienmarkt 1989 schwindelerregende Höhen – bevor die Blase platzte. Wieso der Crash bis heute nachwirkt, erfährst du hier.
  1. Japans Wirtschaft
  2. Bis 1988: Die Zeiten des billigen Geldes
  3. Das Plaza-Abkommen von 1985 und seine Folgen
  4. Die japanische Wirtschaft nach der Krise
  5. Japans Aufstieg – Japans Fall
  6. FAQ: Häufige Fragen und Antworten
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Das Wichtigste aus diesem Artikel

  • Nach dem Zweiten Weltkrieg: Japan hat zentrale Industriefelder schnell wiederaufgebaut und ist stark exportorientiert.
  • Vor der Krise 1988: Es gab billiges Geld, hohe Aktienkurse und Investitionen in den heimischen Aktien- und Immobilienmarkt.
  • Plaza-Abkommen 1985: Durch die gezielte Abwertung des US-Dollars und Aufwertung des Yens entstand eine Spekulationsblase in Japan.
  • Nach der Krise: Japan kämpft mit Stagnation und Deflation. Das Wirtschaftswachstum bleibt auf niedrigem Niveau.
  • Japans Aufstieg & Fall: Trotz einer Spekulationsblase Ende der 80er Jahre glänzt Japans Wirtschaft weiterhin mit Effizienz und Innovationskraft.

Japans Wirtschaft

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Japan wie Deutschland ein zerstörtes Land. Zentrale Industriefelder wie Stahl, Energie, Textilien, Schiffbau, Elektroindustrie und Agrarchemie wurden jedoch zügig wiederaufgebaut.

In den 1980er-Jahren zeichnete sich Japans Wirtschaft durch eine hohe Dynamik und Innovationskraft aus. Der industrielle Schwerpunkt verlagerte sich immer mehr von der Chemie- und Schwerindustrie zur Hightech- und Elektrobranche. Besonderes Merkmal der japanischen Wirtschaft war eine starke Exportorientierung – daran hat sich bis heute nichts geändert.

Kurz erklärt


Von der weltweiten Finanzkrise von 2008, ausgelöst durch die Pleite der US-Bank Lehman Brothers, hat sich die Weltwirtschaft recht schnell erholt. Unter Japans Immobilien- und Aktienkrise im Jahr 1989 hingegen leidet die Wirtschaft im Land der aufgehenden Sonne noch heute.

Bis 1988: Die Zeiten des billigen Geldes

Die Jahre vor der Krise werden als Zeiten des billigen Geldes bezeichnet: Kredite waren günstig, zudem stiegen die Aktienkurse rasant. Viele japanische Unternehmen investierten nicht mehr in den Ausbau der Produktionskapazitäten, sondern entdeckten den heimischen Aktien- und Immobilienmarkt. Denn nicht nur die Aktienkurse stiegen, sondern auch die Grundstückspreise. Einige Zahlen zeigen das Ausmaß der Entwicklung:

Das Plaza-Abkommen von 1985 und seine Folgen

Im sogenannten Plaza-Abkommen von 1985, benannt nach dem Tagungsort Plaza Hotel in New York, einigten sich die Vertreter:innen der damals führenden Wirtschaftsnationen darauf, den US-Dollar gezielt ab- und gleichzeitig den japanischen Yen und die D-Mark aufzuwerten, um das Handelsdefizit der USA abzubauen.

Die Folge war eine rasante Aufwertung des Yen, der gegenüber dem US-Dollar enorm an Wert gewann – bis 1988 um 73 Prozent. Anleger:innen sahen riesiges Potenzial und investierten sowohl in die Währung Yen als auch in den japanischen Aktien-, Immobilien- und Landmarkt. Alles, was in Yen käuflich zu erwerben war, wurde gekauft, Kurse an Handelsmärkten und in Indizes stiegen enorm.

Durch die Absenkung des Dollars senkten japanische Unternehmen ihre Preise, die japanische Notenbank Bank of Japan, kurz BoJ, senkte die Leitzinsen. Als sie diese 1990 wieder anheben wollte, platzte die japanische Aktien- und Immobilienblase: Der Wert japanischer Immobilien sank um mehr als ein Viertel.

Japanische Banken bekamen ihre Kredite nicht zurückgezahlt und mussten Konkurs anmelden. Viele – überteuerte – Immobilien dienten als Sicherheit für diese Kredite, daher stürzten die Immobilienwerte noch weiter ab.

Die japanische Wirtschaft nach der Krise

Der japanische Leitindex Nikkei 225 erreichte im Dezember 1989 sein letztes Allzeithoch mit 38.916 Punkten. Seit der Krise kämpft der pazifische Inselstaat, der in Hochzeiten nach den USA die zweite größte Volkswirtschaft der Welt war, mit Stagnation und Deflation. Das Wirtschaftswachstum verharrt bis heute auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die Preise für Waren und Dienstleistungen steigen nicht wie im Rahmen einer Inflation an, sondern sind rückläufig.

Funfact: Der Wert des Kaiserpalastes


Eine interessante Gegenüberstellung zeigt die Dimensionen der Spekulation Ende der 1980er-Jahre in Japan: So wurde der Wert des Grundstücks, auf dem sich der Kaiserpalast von Tokio inklusive Gärten auf insgesamt 3,41 Quadratkilometern erstreckt, auf denselben Wert taxiert wie die gesamte Landfläche des US-Bundesstaates Kalifornien mit einer Fläche von 423.970 Quadratkilometern.

Japans Aufstieg – Japans Fall

Japans (Wieder-)Aufstieg nach dem Zweiten Weltkrieg war rasant. Doch Ende der 1980er-Jahre entstand eine riesige Spekulationsblase, die mit ihrem Platzen den japanischen Aktien- und Immobilienmarkt nach unten zog. Davon erholte sich das Land bis heute nicht vollständig: Aufgrund langanhaltenden Wachstumsschwäche seit den 1990er-Jahren hat Japan ein sogenanntes verlorenes Jahrzehnt hinter sich. Es herrschen Stagnation und Deflation, wenngleich die japanische Wirtschaft weiterhin mit Hocheffizienz und Innovationskraft glänzt.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Wie kam es zu Japans Immobilienblase 1989?
Aufgrund des Plaza-Abkommens von 1985, in dem beschlossen wurde, den Yen zu stärken und den US-Dollar zu entwerten, stieg der Wert des japanischen Aktien- und Immobilienmarkts immer höher – die Blase entstand. Als im Verlauf der Zugang zu Krediten erschwert wurde und japanische Unternehmen insolvent gingen, platzte die Blase: Das Land stürzte in eine Wirtschaftskrise.
Stagnation und Deflation in Japan – was bedeutet das?
Stagnation ist ein Stillstand oder ein Stocken des Wirtschaftswachstums. Deflation ist das Gegenteil von Inflation: Die Preise von Waren und Dienstleistungen steigen also nicht, sondern sinken. Beides, Stagnation und Deflation, herrscht seit Jahren in Japan.
Hat sich Japan von dem Crash der Immobilienblase 1989 wieder erholt?
Japan ist ein Hochtechnologieland mit einer starken, innovativen Wirtschaft und auch heute noch die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt hinter den USA und China. Die geplatzte Immobilienblase und die nachfolgende die Krise der 1990er-Jahre wirken jedoch in Form von Deflation und Stagnation bis heute nach.

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