- Viel Luft nach oben: Der Anteil von Frauen in Führungspositionen
- Warum Frauen an der Spitze so erfolgreich sind
- Frauen für Top-Positionen gewinnen: Mit gezielten Mentorings und Netzwerken
- Zukunft fürs Unternehmen schaffen: So wird die Führungsetage weiblicher
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Viel Luft nach oben: Der Anteil von Frauen in Führungspositionen
Der Anteil von Frauen in Führungsrollen in Deutschland ist 2025 leicht gesunken und liegt aktuell bei 23,9 Prozent – dem niedrigsten Wert seit fünf Jahren. [1] Erstaunlich ist: Beim Thema Gleichstellung sieht sich Deutschland selbst als fortschrittlich, ist aber ein Entwicklungsland: Laut Global Gender Gap Report des Weltwirtschaftsforums liegt Deutschland bei „Frauen in Führungspositionen“ und „Equal Pay“ regelmäßig nur nahe Platz 100.
Besonders im Mittelstand bleiben Frauen in Top-Positionen stark unterrepräsentiert: In Unternehmen mit 101 bis 500 Beschäftigten beträgt ihr Anteil nur 12,6 Prozent. Speziell familiengeführte Betriebe folgen meist ihren traditionellen Strukturen. In Großunternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitenden liegt der Frauenanteil an der Spitze etwas höher: bei rund 17 Prozent. In DAX-40-Konzernen wirkt die 2015 eingeführte Frauenquote: 26 Prozent der Vorstandspositionen sind derzeit weiblich besetzt – so viele wie nie.[2] Am höchsten liegt der Frauenanteil jedoch in kleinen Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten: Hier ist fast jede dritte Führungskraft weiblich (29,4 Prozent).
Nach wie vor: Christian stellt am liebsten Christian ein
Quelle: Haufe Online Redaktion, 2025
Was die Digitalbranche braucht: Frauen und Innovationskraft
Der deutschen Digitalbranche fehlen Frauen auf allen Karrierestufen. Der Anteil weiblicher IT-Fachkräfte beträgt nur 18 Prozent. Das erschwert nicht nur ihren Aufstieg in Top-Positionen – das hemmt laut Bitkom auch die Zukunftsfähigkeit der gesamten Branche. Zum Vergleich: Der Frauenanteil unter allen Erwerbstätigen liegt bei 46,9 Prozent.[3]
Warum Frauen an der Spitze so erfolgreich sind
Was macht Frauen in Führungspositionen eigentlich erfolgreich? Oft ist es die Kombination aus harter Arbeit, Ehrgeiz und klugem, strategischem Denken, wie die KPMG-Studie Global Female Leaders Outlook 2025 zeigt. Besonders in Krisenzeiten beweisen Frauen laut Harvard Business Review zudem echte Stärke und haben in 13 von 19 Führungskompetenzen die Nase vorn, etwa bei Teamarbeit, Motivation und Empathie. Warum das für KMUs wichtiger denn je ist, erfährst du in unserem Artikel „Soft Skills, die in Führungsrollen zählen“.
Auch die Norwegian Business School bestätigt, dass Frauen in einigen Persönlichkeitsmerkmalen ihren männlichen Kollegen ein Stück voraus sind. Sie kommunizieren klarer, sind offener für Innovationen, gewissenhafter und fördern ihre Mitarbeitenden gezielter. Die stärker ausgeprägte Empathie bei Frauen erweist sich in Führungsrollen als klarer Vorteil. Sie schaffen es leichter, Stimmungen im Team zu erfassen, Sorgen offen anzusprechen, Konflikte zu lösen und Mitarbeitende zu motivieren. Das wirkt sich positiv aufs Betriebsklima und die Bilanz aus!
Ob Frau oder Mann: Was zählt, sind Leadership-Qualitäten
Quelle: Springer Professional, 2023
Frauen für Top-Positionen gewinnen: Mit gezielten Mentorings und Netzwerken
Karrieren fallen selten vom Himmel – und auch für Frauen ist Rückenwind durch gezielte Förderung entscheidend. Genau hier setzen Mentoring-Programme an. Sie bringen erfahrene weibliche Führungskräfte und Nachwuchstalente zusammen. Dabei geht es aber nicht allein um Wissensweitergabe, sondern darum, sich offen auszutauschen, voneinander zu lernen und gemeinsam ein Business-Netzwerk zu knüpfen.
Und diese Programme zeigen Wirkung. Knapp 70 Prozent der Teilnehmerinnen im Mentoring-Programm der ERGO Versicherung konnten eine höhere Position oder Führungsposition erreichen. Ein zweites Erfolgsbeispiel stellt die rheinland-pfälzische Landesverwaltung dar. Hier stieg der Anteil weiblicher Führungskräfte durch das Programm „Mehr Frauen an die Spitze!“ innerhalb von 15 Jahren von 25 auf 39 Prozent.
Podcast-Tipps: Inspirierende Role Models und Karriere-Tipps von Frauen für Frauen bieten Podcasts wie der „Female Leadership Podcast“ von Vera Strauch oder „Die Boss – Macht ist weiblich“ mit Simone Menne.
Netzwerke außerhalb der Firma und im MINT-Bereich
Es lohnt sich, auch außerhalb der eigenen Firma Frauennetzwerke zu nutzen. MentorMe, Business and Professional Women oder PANDA – The Women Leadership Network sind nur wenige Beispiele von Institutionen, die sich explizit an Frauen richten. Besonders für Frauen in MINT-Berufen gibt es spezialisierte Netzwerke, z. B. das VDI-WoMentorING. Grundsätzlich kann jede Form der Vernetzung – auch jenseits offizieller Programme – enorm wertvoll sein. Denn Female Leadership funktioniert nur gemeinsam.
Event-Tipp: Am 11. Oktober 2025 bringt der Female Future Force Day in Berlin Frauen aus allen Branchen zusammen.
Frauen sind ihren männlichen Kollegen in einigen Persönlichkeitsmerkmalen ein Stück voraus. Sie kommunizieren klarer, sind offener für Innovationen, gewissenhafter und fördern ihre Mitarbeitenden gezielter.
Zukunft fürs Unternehmen schaffen: So wird die Führungsetage weiblicher
Immer mehr Unternehmen erkennen, wie profitabel und zukunftsrelevant es ist, weibliche Führungskräfte gezielt zu fördern. Der wichtigste Hebel: eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen – für Frauen wie Männer. Der zweite große Hebel: CEOs als Role Model nutzen. Es zeigt sich, dass Firmen mit Chefinnen mehr Frauen für den Betrieb begeistern und auch andere Spitzenpositionen weiblich besetzen können.
Doch es reicht nicht aus, eine Frau zur Geschäftsführerin zu machen. Relevant ist, Frauen echte Mitbestimmung auf Top-Niveau zu ermöglichen. Dies stellt besonders in Familienunternehmen eine Herausforderung dar. Insgesamt gilt es, bessere Bedingungen zu schaffen, damit sich weibliche Talente voll entfalten können, z. B. durch flexible Arbeitszeiten, transparente Beförderungskriterien, klare Karrierewege, Leadership-Programme und individuelles Coaching.
Laut einer Erhebung des ifo Instituts aus dem Jahr 2023 ist ein Drittel der Unternehmen bereit, den Frauenanteil mit gezielten Maßnahmen zu erhöhen. Klar ist auch: Männer sind Teil der Lösung. Wenn ein Christian künftig auch mal eine Christiane einstellt, wäre das ein Zeichen für echten Wandel. Denn in Top-Positionen übernehmen Frauen nicht nur Aufgaben, sondern auch Verantwortung – und gestalten so den Erfolg der Unternehmen von morgen.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten
[1] CRIF 2025: „Weltfrauentag: Frauenquote in Führungspositionen sinkt und liegt in Deutschland bei 23,9 Prozent – höchste Frauenquote in Brandenburg“
[2] Personalwirtschaft 2025: „Frauenanteil in DAX-Vorständen auf historischem Hoch“
[3] Statistisches Bundesamt 2024: „Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben“