Blaue Mauritius der Straße: Diese Autos siehst du nur selten

Der Isdera Commentadore 112i rast über die Straße
Redaktion AMEXcited
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Was war denn das? Schnell umdrehen, da fuhr doch ein außergewöhnliches Auto vorbei, oder? Im Straßenverkehr fallen die meisten Fahrzeuge nicht auf, weil es sie massenhaft gibt. Umso mehr sticht jedes Modell heraus, das nur selten zu sehen ist – durch seine extravagante Form, die offensichtliche Exklusivität oder den grollenden Sound unter der Motorhaube. Das muss nicht mal ein Einzelstück sein. Selbst wenn von einem Modell ein paar hundert Stück gebaut wurden, siehst du es so selten wie die berühmte Briefmarke Blaue Mauritius.
  1. BMW 507: Designerstück eines Grafen
  2. Isdera Commentadore 112i: Ferrari zu Ehren
  3. Ferrari F40: Biest aus Maranello
  4. Iso Rivolta GTZ: Handschrift von Zagato
  5. Maybach 62 S Landaulet: Luxus wie beim Kaiser
  6. Porsche Carrera GT: Vom Meister abgestimmt
  7. Ford Mustang Shelby GT500: Starke Lady Eleonore
  8. Seltenheit ist spannend — und muss nicht teuer sein

Grundsätzlich gilt: Je älter oder exklusiver das Auto, desto kleiner die Stückzahl – und desto seltener ist es auf der Straße anzutreffen. Bis 1950 gab es nur wenige Fließbandmodelle. Die meisten Autos wurden noch in Handarbeit gebaut. Und was selten ist, ist meist teuer – ein Grund, warum sich Besitzer:innen damit selten ins Verkehrsgetümmel wagen. Meist nur auf einer Rallye oder Messe kannst du diese seltenen Autos live erleben.

BMW 507: Designerstück eines Grafen

Zu den Ikonen der Automobilgeschichte gehört der BMW 507. Ein Zeitgenosse des legendären Flügeltürers 300 SL von Mercedes, aber weitaus seltener. Der Roadster wurde explizit für den US-Markt entwickelt und sollte dort für Umsatz sorgen. Deshalb gab es auch einen klassischen Achtzylinder unter der Haube, der aber nur 150 PS leistete. Gezeichnet hat den kleinen Sportwagen der berühmte Designer Albrecht Graf von Goertz, der neben Autos auch Radios, Kleidung, Möbel und Küchengeräte entwarf.

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Im hervorragenden Zustand 1 ist ein 507 nicht unter zwei Millionen Euro zu haben – wenn denn überhaupt mal einer angeboten wird. Gehörte das gute Stück vorher einer Berühmtheit, kann der Preis sich auch verdoppeln. Nur 252 Stück wurden von 1956 bis 1959 gebaut, die meisten davon gibt es heute noch.

Nice to know: Legendär ist der 507 von Elvis Presley, der von BMW zurückgekauft und restauriert wurde. Der war original weiß und wurde von Elvis in Rot umlackiert, weil sich zu viele Verehrerinnen mit Lippenstift-Küsschen auf dem Lack verewigten.

Der weiße BMW 507 steht vor einem amerikanischen Diner im Scheinwerferlicht

Purer Luxus: Seltene Neuwagen

Das seltenste Auto kann es nicht geben, schließlich ist jedes Einzelstück gleich selten. Aber unter diesen Seltenen ist der Bugatti La Voiture Noire mit einem Preis von 16,7 Millionen Euro der teuerste Neuwagen (Stand 2021). Zwei Jahre Entwicklungszeit waren nötig, um das Serienmodell Chiron – von dem es auch nur 500 Exemplare geben soll – zum „Schwarzen Wagen“ umzurüsten. Teurer ist mit 23 Millionen Euro nur der Rolls-Royce Boat Tail – aber von dem wurden, schon fast inflationär, drei Stück gebaut.

Isdera Commentadore 112i: Ferrari zu Ehren

Isdera ist ein Traum. Und zwar der des Ex-Maschinenbaustudenten Eberhard Schulz, der 1983 seine eigene Sportwagenfirma gründete und zehn Jahre später den Commentadore 112i auf der Frankfurter Automesse IAA vorstellte. Schulz taufte ihn auf den ehrenvollen Beinamen von Ferrari-Gründer Enzo, der so von seinen Mitarbeitern genannt wurde.

Nach dem Rückzug eines Investors kam aber keine Serienproduktion des Commentadore 112i zustande und es wurde eines der außergewöhnlichsten und seltensten Autos der Welt. Mehrfach von Sammler an Sammler verkauft, ging viel von der Authentizität verloren, weil jeder das Auto auf seine Art verbessern und optimieren wollte. 2016 kaufte Isdera sein Auto zurück, restaurierte es in den Originalzustand und ließ es 2021 versteigern. Eine Million Euro war das Unikat dem neuen Besitzer wert.

Nice to know: Mit Scheinwerfern vom Porsche 968 und einem Zwölfzylinder-Motor von Mercedes entstand ein straßenzugelassener Rennwagen mit nur einem, aber dafür originellen Rückspiegel – einem Periskop auf dem Dach.

Mit den vier Flügeltüren ist der Isdera Commentadore 112i mehr als ungewöhnlich

Ferrari F40: Biest aus Maranello

Sogar Rennfahrer nennen ihn „das Biest“, so brachial ist es, einen Ferrari F40 zu fahren, der mit reinrassiger Rennsporttechnik auf öffentliche Straßen losgelassen wurde. 1987 war er der schnellste Straßenrennwagen, der bei Ferrari bis dahin gebaut worden war. Der V8-Doppelturbo-Motor leistete zwar nur 478 PS, aber das Fahrzeug wiegt auch nur 1.254 Kilo. Das reichte für 324 km/h Topspeed. Besonders seltene F40 sind die stärkeren Competizione-Ausführungen.

Selbst im sehr guten Zustand wird ein Ferrari F40 heutzutage nur für etwas mehr als eine Million Euro gehandelt. Pflegegrad und Prominenz im Fahrzeugbrief spielen zwar eine Rolle, aber der rote Renner braucht schon einen echten Liebhaber. Denn es ist eine Fahrmaschine, an die sich vorsichtige Charaktere erst gewöhnen müssen.

Nice to know: Der Modellname F40 ist kein Zufall: Enzo Ferrari persönlich wünschte sich den Supersportwagen zum 40. Geburtstag seiner Scuderia. Nur 450 Stück sollten gebaut werden, aber durch die große Nachfrage wurden am Ende 1315 Exemplare des letzten Ferrari unter der Regie von Enzo gebaut.

Keilförmige Front und ein dicker Heckflügel zeichnen den Ferrari F40 aus

Iso Rivolta GTZ: Handschrift von Zagato

Ein Neuwagen mit Seltenheitswert ist der Iso Rivolta GTZ, den das Designstudio Zagato als Hommage an den Iso Rivolta A3/C von 1963 vollendet hat. Und wie in den 1960er-Jahren kombinierten die Entwickler:innen auch beim GTZ italienisches Design mit amerikanischer Technik: Unter dem neuen, aber klassisch gestreckten Blech steckt eine Corvette Z06 (C7) mit einem V8-Kompressormotor und 660 PS.

Nur 19 Stück sollen von dem Iso Rivolta GTZ in Handarbeit gebaut werden. Ein genauer Preis wird nicht veröffentlicht und ist von Kundenwünschen abhängig. Mehrfach wurde aber die Größenordnung von etwas mehr als 800.000 Euro genannt. Die ersten Modelle wurden bereits 2021 ausgeliefert. Wer noch eins der seltenen Autos ergattern will, sollte sich beeilen.

Nice to know: Die beiden Menschen hinter dem Projekt Kombination sind keine Überraschung – der heutige Zagato-Chef Andrea ist mit der Enkelin Marella von Iso-Gründer Renzo Rivolta verheiratet.

Ein grüner GTZ steht quer vor einem gelben Modell im Hintergrund

Maybach 62 S Landaulet: Luxus wie beim Kaiser

Mit der Marke Maybach ließ Mercedes-Benz 2002 alte Herrlichkeit aufleben, die 1941 im Krieg ein Ende gefunden hatte. Nur zwei neue Maybach stellte Daimler nach der „Auferstehung“ her, den Maybach 57 und den Maybach 62. Die letztere, längere Version ist die Basis für das nur auf Bestellung gefertigte Landaulet, bei dem sich das Dach über den Fond-Passagiere aufklappen lässt, um mehr zu sehen und gesehen zu werden – so wie der letzte Kaiser es liebte. Standesgemäß gab es einen Zwölfzylinder mit 612 PS.

Wie viele Landaulets ab 2007 gebaut wurden, ist nicht bekannt. Insgesamt wurden nur 3000 Maybach in zehn Jahren gebaut, von mehr als 100 Landaulets als Einzelanfertigung ist bei einem Neupreis von über einer Million Euro nicht auszugehen. Nur sehr selten wird ein gebrauchtes Exemplar zum Kauf angeboten. Bei fast neuwertigem Zustand werden dann auch schon mal mehr als zwei Millionen Euro gefordert.

Nice to know: Nur ein Maybach 62S Landaulet wurde als Rechtslenker hergestellt, das letzte Exemplar überhaupt. Es wurde für einen Sammler gebaut – seit 2013 kamen nur 180 Kilometer auf den Tacho, da ist noch Neuwagenzustand angesagt.

Ein Maybach 62 S Landaulet steht vor dem Brandenburger Tor in der Sonne

Seltene Klassiker

Immer mit Seltenheitswert gesegnet sind klassische Autos, die mit einer großartigen Geschichte oder sogar Rennhistorie verbunden sind. So wurde 2013 der Mercedes-Silberpfeil W 196, mit dem Juan Manuel Fangio 1954 die Grand Prix von Deutschland und der Schweiz gewann, für mehr als 20 Millionen Euro versteigert. Der Preis beruht nicht nur auf dem Modell, sondern resultiert auch aus der individuellen Fahrzeuggeschichte. Zwar stehen viele dieser Rennwagen in Museen, doch bis in die 1970er-Jahre wurden verunfallte Karossen einfach verkauft. Selbst so ein Wrack kann heute deshalb zum Goldschatz werden.

Porsche Carrera GT: Vom Meister abgestimmt

Carrera, aber kein 911: Im Jahr 2003 debütierte bei Porsche ein Supersportwagen, der eigentlich als Prototyp für das Rennen in Le Mans gedacht war. Daraus entstand der Carrera GT, der von Ex-Rallye-Weltmeister Walter Röhrl auf der Nordschleife des Nürburgrings abgestimmt wurde. CFK-Karosserie, Carbon-Bremsen und ein abnehmbares Targadach sind die Schmankerl bei diesem seltenen Porsche-Modell.

Insgesamt 1282 Carrera GT inklusive aller Prototypen sind gebaut worden. Das waren etwas weniger als geplant. Vielleicht, weil der damalige Neupreis bei mehr als 450.000 Euro lag. Trotzdem eine echte Wertanlage, denn heute musst du noch mindestens 200.000 drauflegen, um ein gebrauchtes Exemplar zu bekommen. Die sind in der Regel aber sehr gepflegt, nur wenig gefahren und überzeugen mit einem vollgestempelten Serviceheft.

Nice to know: Mit seinen 334 km/h Höchstgeschwindigkeit war der Carrera GT lange das schnellste Serienmodell von Porsche für die Straße. Erst 2017 fuhr der Porsche 911 GT2 RS mit 340 km/h schneller – 14 Jahre nach dem Carrera GT.

Ein Porsche Carrera GT in rasender Fahrt auf der Straße

Ford Mustang Shelby GT500: Starke Lady Eleonore

Seinen großen Filmauftritt hatte der Ford Mustang Shelby GT500 im Autoknackerfilm „Gone in 60 seconds“. Da ist der „Eleonore“ getaufte Mustang Fastback das Traumauto des Leinwandhelden Nicolas Cage. Elf Ford wurden für den Film umgerüstet, die meisten am Set verschrottet. Drei sogenannte Hero Cars – voll funktionsfähig und nicht für Stunts gedacht – haben überlebt. Abseits der Kinoleinwände ein sehr seltenes Auto. Mit Glück kannst du aber auf einer Tuningmessen einen Nachbau sehen.

Ganz original oder fast original?

Diese drei Hero Cars werden abwechselnd immer mal wieder im sechsstelligen Bereich versteigert. Deutlich günstiger sind Repliken, denn die Filmtuningfirma CVS hat nach dem Hype um das Filmauto angeblich noch 150 Eleonore-Bausätze verkauft. Das bedeutet: Es wurden mehr als nur eine Handvoll Ford Mustang nachträglich umgerüstet. Und die sind bereits für fünfstellige Beträge zu haben. Vergleichsweise günstig, immer noch selten.

Nice to know: Der Blockbuster kostete 90 Millionen Dollar in der Produktion und spielte 237 Millionen Dollar ein. Trotz vergleichsweise einfacher Handlung und schlichter Dialoge wurde der Autoknacker-Film zum Kult – nicht zuletzt dank „Eleonore“.

Ein Ford Mustang Shelby GT500 Eleonore fährt über die Golden Gate von San Francisco

Seltenheit ist spannend — und muss nicht teuer sein

An seltenen Autos ist kein Mangel. Viele Prototypen, Rennwagen oder Sammlerstücke wurden und werden nur einmal gebaut. Sie auf der Straße mal zu sehen ist reine Glückssache. Die meisten davon sind unerschwinglich, die teuren Materialien, die viele Handarbeit und die Historie haben ihren Preis. Aber ein seltenes Auto muss nicht immer teuer sein. So wurden viele Roadster der 1990er-Jahre nicht oft gebaut – auf der Straße rollen sie nur selten an dir vorbei. Zum Beispiel der Honda S2000 oder der Opel Speedster. Die exklusive Welt der seltenen Autos steht also für jede:n offen.

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