- Auto-Abos liegen im Trend
- Auto-Abo: So funktioniert es genau
- Kosten für ein Auto-Abo: Nur auf den ersten Blick teurer als Leasing
- Zahlreiche Anbieter von Auto-Abos
- Transparent und flexibel: Ein Auto-Abo kann reizvoll sein
Auto-Abos liegen im Trend
Wer sich ein nach den eigenen Vorstellungen konfiguriertes Auto kaufen möchte, muss in der Regel monatelang warten, ehe es ausgeliefert wird. Beim Leasing eines Wunschautos sieht es im Jahr 2022 nicht großartig anders aus. Und selbst wenn es mal schneller geht – die Preise für Neu- und Gebrauchtwagen sind so rapide in die Höhe geschossen, dass es sich viele Verbraucher:innen nicht mehr leisten können oder wollen, so viel Geld für ein Auto auszugeben.
Vor diesem Hintergrund wird eine vergleichsweise junge Alternative auf dem Automarkt immer beliebter: Auto-Abos. Bei dieser Form des Autobesitzes zahlt der Nutzer eine monatliche Flatrate, die bis auf Treibstoff oder Strom für den Akku alles beinhaltet. Und nach dem Ablauf der Vertragsdauer nimmt der Anbieter das Auto ohne Zusatzzahlungen zurück.
Diese Form des zeitweisen Autobesitzes liegt im Trend: Das CAR-Institut, ein privatwirtschaftliches Forschungsinstitut mit Fokus auf Fragen der Mobilität, schätzt, dass im Jahr 2021 in Deutschland etwa 52.200 Abo-Verträge im Umlauf waren. Damit sei ihre Zahl im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel gestiegen, obwohl der Gesamtmarkt rückläufig war. Das Abo-Modell könne bis 2030 zulasten von Barzahlungen und Kreditfinanzierungen einen Marktanteil von bis zu 40 Prozent erreichen.
Better safe than sorry

Auto-Abo: So funktioniert es genau
Interessierte suchen sich auf der Homepage eines Anbieters ihr vorkonfiguriertes Wunschauto aus und legen die Abo-Dauer fest, die je nach Fahrzeug flexibel buchbar ist. In der Regel sind Abos zwischen einem und 36 Monaten möglich, oft müssen sich Mieter:innen im Vorfeld gar nicht mehr festlegen. Wie beim Leasing gibt es monatliche Freikilometer, die meist individuell gewählt werden können. Bei Überschreiten fallen Zusatzkosten an.
Sobald der Wagen bereitsteht, kann dieser beim gewählten Logistikpartner abgeholt werden. Der lästige Papierkram entfällt auf Wunsch ganz: Denn wer will, bucht das Auto-Abo einfach komplett online oder per App. Das ausgesuchte Modell wird auf Wunsch – meist gegen eine geringe Kostenpauschale – sogar vor die Haustür geliefert.
Bei der Rückgabe prüft ein:e beauftragte:r Gutachter:in, ob neue Schäden am Fahrzeug vorhanden sind. Dabei ist nicht jeder Kratzer gleich ein Schaden – hier gilt es, die Richtlinien des Anbieters genau zu studieren.
Große Unterschiede zum klassischen Leasing
Ein Auto-Abo punktet vor allem durch die hohe Kostentransparenz und Flexibilität. Wie eingangs schon erwähnt: Neben der feststehenden Monatsrate haben die Abonnent:innen nur noch die Kraftstoff- oder Stromkosten zu tragen. Alle anderen Gebühren sind für gewöhnlich in der Abo-Flatrate enthalten.
Hier liegt der größte Unterschied zum klassischen Leasing: Es muss weder eine Anzahlung (abgesehen von einer Startgebühr für kurze Abos bei einigen Anbietern) noch eine Schlussrate geleistet werden, auch fallen keine Werksfrachtkosten, Versicherungsprämien, Kfz-Steuern, Kosten für Inspektion und Wartung oder etwa eine zusätzliche Winterbereifung an.

Kosten für ein Auto-Abo: Nur auf den ersten Blick teurer als Leasing
Die für viele Autoliebhaber:innen entscheidende Frage: Was kostet diese flexible Art des Autobesitzes? Im Vergleich zum Leasing sind die Monatsraten natürlich teurer, eine Flatrate hat ihren Preis. Aber wer die anfallenden Kosten für den Zeitraum der Mietdauer zusammenrechnet, kommt bei einem Abo oft günstiger weg.
Lange Zeit gab es für Kleinwagen Abo-Angebote unter 200 Euro im Monat, doch Stand Juni 2022 sind diese nicht mehr am Markt. Wer auf Sonderaktionen bei günstigen Anbietern achtet, kann aber immer noch Monatsraten ab 270 Euro abschließen. Oberklassewagen von Premiummarken kosten aber auch schnell mal vierstellige Eurobeträge im Monat.
Allerdings sind entsprechend zu den Preissteigerungen bei Auto-Abos auch die Leasingraten im Jahr 2022 deutlich gestiegen. Für gut ausgestattete Kleinwagen sind monatliche Aufwendungen von mehr als 200 Euro keine Seltenheit mehr. Da lohnt auf jeden Fall ein detaillierter Vergleich über die Kosten während der geplanten Gesamtlaufzeit.
Extra-Tipp

Schnelle Verfügbarkeit beim Auto-Abo?
Zahlreiche Anbieter von Auto-Abos
Immer mehr Anbieter von Auto-Abos drängen auf den Markt. Zum einen sind es die Hersteller selbst, die auf diese Art nach neuen Vertriebswegen suchen. Volvo war einer der Vorreiter, aber beispielsweise auch VW, Ford, Peugeot oder Citroën bieten werkseigene Abos in Deutschland an. Mit Lynk & Co mischt zudem eine Marke des chinesischen Automobilherstellers Geely mit auf dem heimischen Markt.
Die zweite Sparte der Auto-Abo-Anbieter sind die klassischen Mietwagenfirmen wie Sixt, Hertz und Europcar, die teilweise auch ins Carsharing eingestiegen sind. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe freier Anbieter wie Like2Drive, Finn oder Cluno, die in der Regel die kostengünstigsten Angebote bereithalten.
Ob E-Auto oder Verbrenner, ob Kleinwagen, SUV, Oberklasse oder Sportwagen – nahezu alle Modelle sind auch über Auto-Abos zu bekommen. Einzig die Kategorie der Kleinstwagen taucht bei vielen Anbietern gar nicht auf.
Auf der Überholspur

Transparent und flexibel: Ein Auto-Abo kann reizvoll sein
Wer ein neues Auto nur für einen überschaubaren Zeitraum fahren möchte, für den kann das Auto-Abo eine reizvolle Option sein. Die Kosten sind transparent, negative finanzielle Überraschungen sind bei seriösen Anbietern nicht zu erwarten. Um Dinge wie die Anmeldung des Fahrzeugs, die Wartung, Reparaturen oder den Verkauf müssen sich die Fahrer:innen keine Gedanken machen. Auch Personen, die Abwechslung lieben und gerne mal verschiedene Autos ausprobieren, fahren mit einem Auto-Abo – im wahrsten Sinne des Wortes – gut.