Piëch Automotive: Vielversprechende Auto-Gene

Ein Piëch Mark Zero steht in einer Fabrikhalle
Hannes Rügheimer
Hannes Rügheimer
Ein neues Modell von Aston Martin oder von Porsche? Weit gefehlt, der Mark Zero beziehungsweise GT2 ist das erste Modell der Elektrosportwagen-Schmiede Piëch Automotive. Mit einer Systemleistung von 450 kW (611 PS), einem Sprint von null auf 100 in 3,3 Sekunden und rund 500 Kilometern Reichweite nach WLTP lässt der zweisitzige E-Sportwagen nicht nur die Herzen von Elektromobilitätsfans höherschlagen. Zudem soll sich das Auto dank eines neuartigen Batterietyps an geeigneten Ladestationen in nur fünf Minuten wieder aufladen lassen.
  1. Drei Elektromotoren liefern satte Leistung
  2. Neuartige Batterie-Technologie
  3. Der zweisitzige E-Sportler macht den Anfang

Der Name Piëch weckt Erwartungen. Sollte sich etwa die Automobil-Legende Ferdinand Piëch, ehemals Vorstandsvorsitzender und später Aufsichtsratsvorsitzender von VW, hinter dem gleichnamigen Start-up mit Sitz in Zürich und einer Dependance in München verbergen? Nicht ganz – tatsächlich ist es einer seiner Söhne, Anton Piëch, der gemeinsam mit dem Designer Rea Stark Rajcic die neue Automarke gegründet hat. Auch Ex-VW-Chef Matthias Müller und andere renommierte Auto-Manager mischen bei dem Unternehmen mit.

Anton Piëch und Rea Stark Rajcic

Es stecken also Erfolg versprechende Automobilbau-Gene in Piëch Automotive. Das gilt im Übrigen auch für das Design des erstmals auf dem Genfer Autosalon 2019 präsentierten elektrischen Sportwagens Mark Zero. Seine Formgebung lehne sich ganz bewusst an die klassischen Sport-Flitzer aus den 60er-Jahren an, erklärt Designer Rajcic – die Assoziation an James Bonds Dienstwagen ist also nicht nur berechtigt, sondern offenbar auch beabsichtigt

In diesen Filmen fuhr James Bond Aston Martin

In diesen Filmen diente die britische Traditionsmarke als Dienstwagen des Geheimagenten. Nur Roger Moore bevorzugte offenbar konsequent andere Fahrzeughersteller.
Goldfinger (1964) Sean Connery Aston Martin DB5
Feuerball (1965) Sean Connery Aston Martin DB5
Im Geheimdienst Ihrer Majestät (1969) George Lazenby Aston Martin DB5
Der Hauch des Todes (1987) Timothy Dalton Aston Martin V8
Stirb an einem anderen Tag (1982) Pierce Brosnan Aston Martin Vanquish
Casino Royale (2006) Daniel Craig Aston Martin DBS V12
Ein Quantum Trost (2008) Daniel Craig Aston Martin DBS V12
Skyfall (2012) Daniel Craig Aston Martin DB5
Spectre (2015) Daniel Craig Aston Martin DB10
Keine Zeit zu sterben (2021) Daniel Craig Aston Martin Valhalla
Ein Piëch Mark Zero fährt auf einer Straße

Better safe than sorry


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Drei Elektromotoren liefern satte Leistung

Der zweisitzige Piëch Automotive Mark Zero, der voraussichtlich Ende 2022 unter dem Namen GT2 auf den Markt kommen soll, bezieht seine beeindruckenden Fahrleistungen aus gleich drei Elektromotoren: Ein asynchron betriebener E-Antrieb sitzt an der Vorderachse, zwei synchrone E-Motoren an der Hinterachse. Jeder der drei liefert eine Leistung von 150 kW, was in der Summe eine Systemleistung von bis zu 450 kW (611 PS) ergibt. Das Akkupaket hat eine Kapazität von 70 kWh, was nach WTLP-Zyklus rund 500 Kilometer Reichweite ermöglichen soll. Die Höchstgeschwindigkeit wird erst bei 250 km/h abgeregelt, von null auf 100 braucht der Mark Zero 3,3 Sekunden.

Nerdpedia: Asynchrone und synchrone E-Motoren

Bei einem Asynchron-Motor folgt der magnetisierte Rotor dem magnetischen Drehfeld zeitverzögert, also asynchron. Das erlaubt kurzfristig höhere Belastungen und bietet Vorteile beim Rekuperieren (Motor-Bremse). Bei Synchron-Motoren folgt der Rotor der vorgegebenen Frequenz und dem magnetischen Drehfeld fest, also synchron. Das steigert den Wirkungsgrad und ermöglicht stabile Drehzahlen.
Ein Piëch Mark Zero wird geladen

Neuartige Batterie-Technologie

Neben der Motorleistung trägt das vergleichsweise geringe Gewicht des Piëch Mark Zero zu seiner Sportlichkeit bei: Für ein Hochleistungs-Elektroauto sind seine 1800 Kilogramm erstaunlich wenig. Einer der Gründe: Die Batterie verzichtet auf eine Wasserkühlung, was laut Piëch-Chefentwickler Klaus Schmidt rund 200 Kilogramm Gewicht spart. Der Ingenieur blickt auf rund 30 Jahre Erfahrung in der Sportwagenentwicklung für BMW zurück.

Das Thermomanagement der Hochvoltbatterie soll im Mark Zero allein per Luft gesteuert werden. Ermöglicht wird dies durch einen neuartigen Zelltyp, der beim Laden und Entladen nur sehr wenig Wärme produziert. Die innovative Batterietechnik bringt nicht nur Vorteile beim Nachtanken von Strom, sondern macht den Stromspeicher auch weitgehend vollgasfest: Auch nach längerem oder mehrfachem „pedal to the metal“ muss das Fahrzeug seine Antriebsleistung nicht reduzieren, um die Batterie zu schonen.

Ein weiterer Vorteil: Weil der Innenwiderstand der Akkuzellen geringer ist als bei bisher in Elektroautos üblichen Zelltypen, wird die Batterie schneller geladen. An Ladesäulen mit einer maximalen Ladeleistung von 350 kW soll es nur rund 5 Minuten dauern, die Fahrbatterie von unter 10 auf 80 Prozent Ladestand zu bringen – und damit für die nächsten mehreren hundert Streckenkilometer klarzumachen. Solche Turbo-Ladesäulen sind zwar noch relativ rar, doch auch mit der weiter verbreiteten Ladeleistung europäischer Schnelllade-Säulen von 200 kW soll das Wiederaufladen des Akkus nicht viel länger als 8 Minuten dauern. 3000 solcher Ladezyklen halte die Batterie mindestens aus, auch bis zu 5000 sind laut Chefentwickler Klaus Schmidt realistisch.

Nerdpedia: Ladekurve bei Elektroautos

Beim Aufladen pumpt eine Ladesäule den Strom nicht mit gleichmäßig hoher Leistung in die Fahrbatterie – das würde die Akkuzellen zerstören. Das zwischen Ladesäule und Fahrzeug ausgehandelte Lademanagement erhöht die Leistung deshalb zunächst schrittweise, hält sie dann möglichst lang auf hohem Niveau und reduziert sie dann bei einem Ladestand oberhalb von 80 Prozent meist deutlich. Praktische Konsequenz der sogenannten Ladekurve: Oberhalb von 80 Prozent Ladestand laden E-Autos immer langsamer, das Warten auf 100 Prozent wird beim Laden unterwegs ineffizient. Deshalb laden E-Auto-Profis immer bis knapp über 80 Prozent und fahren dann weiter.
Blick in die geöffnete Tür eines Piëch Mark Zero

Der zweisitzige E-Sportler macht den Anfang

Den Marktstart seines Elektrosportwagens plant Piëch Automotive für Ende 2022 unter der Serien-Typenbezeichnung GT2. Als Einstiegspreis erwarten Branchenkenner rund 150.000 Euro. Und die rund 200 Entwickler des Unternehmens arbeiten auch schon an weiteren Modellvarianten. Geplant sind zum Beispiel auch ein Viersitzer, der dann voraussichtlich GT4 heißen wird, und eine SUV-Variante namens GTX. Auch vor Nischenfahrzeugen wie Cabrios und Pick-up-Trucks schreckt das Unternehmen nicht zurück, zumal seine modulare Elektroauto-Plattform die Entwicklung solcher Karosserievarianten recht problemlos ermöglichen soll.
Für Autofans mit Elektro-Affinität bieten die Piëch-Gene also beste Aussichten. Sie dürfen sich auf den weiteren Weg des innovativen Start-ups schon freuen – mit Hochspannung.

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