Retro-Trainingsanzüge: Das macht sie so trendy

Ein Mann trägt einen braunen Trainingsanzug, hat eine Sonnenbrille am Shirt und eine kleine Tasche umgehängt.
Nikolas Feireiss
Nikolas Feireiss
Modelle alter Trainingsanzüge werden neu aufgelegt, Vintage-Stücke sind heiß begehrt. Kein Wunder, die Mode ist auf dem Retro-Trip. Ob Fashion oder Interior: Kleidungsstücke, Accessoires und Möbel, die Geschichte haben, sind gefragt. Sie vermitteln das Gefühl gelebten Lebens und erinnern viele an ihre Jugend. Da wird's warm ums Herz. Befeuert wird der Trend durch den Einfluss, den der Sport ohnehin auf die Mode hat. Lässig soll’s aussehen, bequem sein – und Retro wirkt irgendwie immer cool. Warum eigentlich? Die wichtigsten Fakten zum Style.
  1. Die wichtigsten Labels mit Retro-Faktor
  2. Retro-Trainingsanzüge: Der Style
  3. Wie und wo kannst du den Look tragen?
  4. Role Models: Filme, in denen Retro-Trainingsanzüge eine Rolle spielen
  5. Retro – das Spiel mit Styles und Erinnerungen

Die wichtigsten Labels mit Retro-Faktor

Seit die charakteristischen drei Streifen von adidas Anfang der 50er-Jahre patentiert wurden, sind sie Kult. Fußballstars wie Sepp Herberger und Franz Beckenbauer begründeten den Status. Franz Beckenbauer gab dem ersten Trainingsanzug, der in Serie für Endverbraucher:innen hergestellt wurde, sogar den Namen. Die aktuelle Kollektion adidas Originals ist von den klassischen Modellen inspiriert und hat den Retro-Touch: Farbigkeit und Design erinnern an damals, Materialien und nachhaltige Produktion dagegen sind auf der Höhe der Zeit.

Auch Puma und Nike haben Modelle und Styles im Angebot, die in Form, Farben und Schnitt an die 80er- und 90er-Jahre erinnern. Jahrzehnte, die rückblickend als easy going erscheinen – im Vergleich zum rasanten Wandel, der mit der Jahrtausendwende einsetzte. In dieser Wahrnehmung schwingt allerdings viel Nostalgie mit.

Drei Männer in einem Zimmer, die unterschiedliche Trainingsanzüge von PUMA tragen.

Kleine Label mit großer Coolness

FILA wurde 1911 im italienischen Dörfchen Biela gegründet. Zunächst produzierte der Familienbetrieb Unterwäsche und warme, zweckmäßige Kleidung in hoher Qualität. Die Sportkollektion 1974 brachte FILA globalen Erfolg. Das Geheimnis: Die wiedererkennbare typische Farbpalette von Rot, Blau und Weiß und das unübersehbare Logo. Der Rapper Tupac und NBA-Spieler wie Grant Hill und Jerry Stackhouse trugen zum Hype bei.

Sergio Tacchini, ein italienischer Tennisspieler, gründete Mitte der 60er-Jahre sein Label Sergio Tacchini und stattete Tennis-Stars wie John McEnroe, Gabriela Sabatini oder Jimmy Connors aus. In den 80er-Jahren wurde das Angebot um Sportkleidung für die ganze Familie erweitert. Dieses sportliche Erbe macht die Marke gerade jetzt wieder interessant.

Ähnliche Erfolgsgeschichten wie FILA und Sergio Tacchini hatten die Marken Kappa, Champion und Ellesse, bevor es dann eine ganze Weile ruhig um sie wurde. Die Retrowelle der letzten Jahre hat sie wieder in Erinnerung gebracht. Kollaborationen mit jungen Designern halfen dabei, sie noch attraktiver zu machen. Der russische Designer Gosha Rubchinskiy hat 2016 für FILA und Sergio Tacchini designt, das französische Label Vetements entwarf zum Beispiel Hoodies für Champion.

Ein junger Mann mit einem sehr farbenfrohen Trainingsanzug.

Retro-Trainingsanzüge: Der Style

Charakteristisch für die Trainingsanzüge der 80er- oder 90er-Jahre: der glänzende Nylonstoff. Neben Nylon ist auch Samt ein Material mit Retro-Charakter. Typische Farben sind Rot, Weiß und Schwarz, aber es geht auch schriller: Türkis, Pink, Orange, Lila – gerne im Colour Blocking – waren damals und sind jetzt wieder angesagt. Die Schnitte sind oversized, besonders bei den Jacken, die Schulterpartie ist überschnitten. Unübersehbar große Logos und Metallic-Details liegen ebenfalls wieder im Trend.

Die kräftigen Farben, die weiten Schnitte, der Sportfaktor, all das passt perfekt zu aktuellen Modetrends.

Typisch Retro:

Eine Gruppe von Menschen feiert im Club, ein Mann trägt einen roten Trainingsanzug.

Oldie but Goldie

Retro-Wellen gibt es regelmäßig – meistens nach 20 bis 30 Jahren. Die 1950er-Jahre mit ihren Petticoats und Bundfaltenhosen wurden in den 1980ern wiederentdeckt, die 1970er-Jahre mit ihren Schlaghosen und ganz viel Cordsamt in den 1990ern. Aktuell erleben die 1980er- und 90er-Jahre ein Comeback.

Wie und wo kannst du den Look tragen?

Es ist immer gut, Mode nur als eine schöne Nebensache zu betrachten. Gerade bei dem Spiel mit Retrostyles ist das wichtig. Der Retro-Trainingsanzug wird mit Humor und einem Tick Selbstironie getragen. Zu empfehlen – je nach Styling – für die Party, den City-Bummel, den Museums- oder Galeriebesuch – also für die Freizeit. Nur wer um jeden Preis auffallen will, wird im Retro-Trainingsanzug zur Opernpremiere gehen.

Retro-Trainingsanzüge wirken cool und lässig, gerade weil ihre Träger:innen nicht so aussehen, als ob sie einen Style-Wettbewerb gewinnen wollen. Die Anzüge können ohne Weiteres im Total-Look getragen werden. So wirken sie am coolsten und authentischsten. Generell gilt: Keine Angst vor Mustermix und Kontrasten. Das Shirt unter der gelben Jacke darf ruhig lilafarben sein, das karierte Käppi zum Sport-Look mit Colour Blocking getragen werden.

Beim Styling sind Stilbrüche interessant und besonders fashionable. Statt Sneakers können Herren das Sportoutfit auch mit Brogues kombinieren und Damen auf der Party mal Heels zur Retro-Hose tragen. Genauso kann die Trainingsjacke zur Stoffhose gut aussehen – und eine Schluppenbluse zur Trainingshose. Von Goldketten als Accessoires und Netzhemden unter der Trainingsjacke ist allerdings abzuraten. Den Trend auf die Spitze zu treiben soll vielleicht Humor beweisen, zeugt aber eher von Geschmacksverirrung.

Good to know

Wenn du deinen neuen Trainingsanzug mit einer American Express Karte bezahlst, ist er automatisch 90 Tage gegen Beschädigungen, Raub und Einbruchdiebstahl versichert.*
Model und Musiker Dougie Poynter trägt eine rote Trainingsjacke in Kombination mit einem schwarzen Blazer.

Role Models: Filme, in denen Retro-Trainingsanzüge eine Rolle spielen

Stark befeuert hat den aktuellen Trend die Netflix-Serie „Squid Game“. Die grünen Tracksuits, die die Gefangenen in der dystopischen Thriller-Reihe tragen, haben einen regelrechten Hype ausgelöst. Es gibt aber noch eine ganze Reihe anderer Filme, die den Trend zum Retro-Trainingsanzug angeschoben haben.

Back to the future

Prada und adidas zeigen im Frühjahr 2022, wie der Retro-Trend in die Zukunft geführt werden kann. In den 80ern erlebte die Marke durch ihre Nylontaschen ein fulminantes Comeback. Mit der Prada Re-Nylon-Kollektion – heute aus recyceltem Material – wird an diese Geschichte erinnert. Die neue adidas for Prada Re-Nylon-Collection ist ein perfektes Match: Beide Marken bringen ihre Expertise in Sachen Fashion, Sport und Nachhaltigkeit ein, knüpfen sie an die eigene Geschichte an und führen sie in die Zukunft.
Ein männliches Model mit schwarzem Trainingsanzug von adidas sitzt auf einem Stuhl.

Retro – das Spiel mit Styles und Erinnerungen

„Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“, sagte Karl Lagerfeld. Dass dieser Spruch aus der Zeit gefallen ist, erkannte er selbst wohl auch schnell, schickte er doch kurze Zeit später Chanel-Models in Jogginghosen und Sneakern über den Laufsteg. Keine Frage also: Der Sport beeinflusst die Mode in vielerlei Hinsicht.

Trainingshosen und -jacken peppen Alltags- und Partylooks auf, lassen sie frisch und zeitgemäß sportlich wirken. Als Begleiter zu Trainings- und zu Stoffhosen haben sich Sneaker längst durchgesetzt. Die Kombination von Sport- und Alltagskleidung ist also fast schon selbstverständlich.

Retro-Trainingsanzüge oder echte Vintage-Stücke – im Total-Look oder kombiniert – wirken dagegen außergewöhnlich und wesentlich individueller. Sie spielen mit Erinnerungen. Und gerade weil sie in den 80er- und 90er-Jahren mit modischem Chic wenig zu tun hatten und ihnen teilweise eher ein Image mangelnden Gepflegtseins anhaftete, sind Trainingsanzüge jetzt sogar für die High Fashion attraktiv. Denn das Spiel mit Images und Stilbrüchen plus ein Tick Humor – das macht Mode erst richtig interessant.

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