Wie gründe ich ein Subunternehmen?

• Subunternehmen: eine Definition
• Vorteile eines Subunternehmens
• Rechtliche Grundlagen für Subunternehmen
• Welche Unterlagen musst du als Subunternehmer:in vorlegen?
• Beispiele für Subunternehmen: Diese Arten von Unternehmen werden häufig als Subunternehmen beauftragt
• Warum sich die Gründung eines Subunternehmens lohnen kann
• Nun weißt du, wie man ein Subunternehmen gründet – aber wie macht man eigentlich …?

Subunternehmen: eine Definition

Unter dem Begriff Subunternehmen – auch bekannt unter dem Ausdruck Auftragnehmer – versteht man ein Unternehmen, das von einem Hauptunternehmen bzw. Generalunternehmen beauftragt wird, bestimmte Arbeiten im Auftrag des Hauptunternehmens durchzuführen. Das Subunternehmen kann dabei eine natürliche Person oder ein eigenständiges Unternehmen sein und wird typischerweise für eine spezifische Aufgabe oder Dienstleistung eng mit dem Hauptunternehmen zusammenarbeiten.
Wichtig ist, dass das Subunternehmen im Auftrag des Hauptunternehmens arbeitet und somit keine direkte Geschäftsbeziehung zum Endkunden hat. In der Regel erhält das Subunternehmen vom Hauptunternehmen eine Vergütung für die erbrachte Leistung.

Typische Branchen für Subunternehmen

Subunternehmen sind in vielen Wirtschaftszweigen gefragt. Besonders häufig findest du sie in diesen Branchen:

• Baugewerbe: Vom spezialisierten Elektriker bis zum Trockenbau-Experten
• Transportwesen und Logistik: Paketdienste, Speditionen, Kurierfahrten
• IT und Softwareentwicklung: Programmierung, Webentwicklung, Systemadministration
• Marketing und Werbung: Texter, Designer, Social-Media-Manager
• Reinigungsgewerbe: Gebäudereinigung, spezialisierte Clean-Services
• Gastronomie und Catering: Event-Catering, Betriebskantinen
• Handwerk: Schreiner, Sanitär-Installation, Malerarbeiten

In diesen Branchen ist die Beauftragung von spezialisierten Subunternehmen besonders wirtschaftlich, da Hauptunternehmer so flexibel auf Auftragsspitzen reagieren können, ohne eigenes Personal vorhalten zu müssen.

Abgrenzung zu anderen Unternehmensformen

Ein Subunternehmen unterscheidet sich von anderen Kooperationsformen durch einige wesentliche Merkmale:

Als Subunternehmer bleibst du rechtlich selbstständig und trägst das unternehmerische Risiko selbst. Im Gegensatz zu Franchisenehmern musst du kein festes Geschäftskonzept übernehmen und zahlst keine laufenden Lizenzgebühren.

Vorteile eines Subunternehmens

1. Gesicherter Auftragseingang

Einer der größten Vorteile als Subunternehmer ist der oft stabilere Auftragsfluss. Statt mühsam einzelne Kunden zu akquirieren, kannst du mit wenigen Hauptauftraggebern kontinuierliche Einnahmen erzielen. Gerade in der kritischen Startphase bietet dir das mehr Planungssicherheit als ein klassisches Gründungsmodell.

Da Hauptunternehmer ihre Projekte häufig langfristig planen, profitierst du als Subunternehmer von dieser Vorhersehbarkeit. Mit strategischer Planung kannst du so dein Geschäftswachstum besser steuern.

2. Kein direkter Kundenkontakt notwendig

Als Subunternehmer kommunizierst du primär mit dem Hauptunternehmer, nicht mit dem Endkunden. Das bietet mehrere Vorteile:

• Du kannst dich auf deine fachliche Expertise konzentrieren
• Kein eigenes Marketing für Endkunden nötig
• Weniger Aufwand für Kundenservice
• Reduzierter administrativer Aufwand für Kundenverwaltung

Besonders für fachlich orientierte Gründer:innen, die ihre Stärken nicht im Vertrieb oder Kundenservice sehen, ist dieses Modell attraktiv.

3. Geringeres finanzielles Risiko

Durch die stabileren Auftragsvolumina minimierst du als Subunternehmer typische finanzielle Risiken einer Gründung:

• Weniger Umsatzschwankungen durch langfristige Verträge
• Geringere Marketingkosten
• Bessere Vorhersehbarkeit der Einnahmen
• Oft schnellere Erreichung der Gewinnzone

Diese Planungssicherheit kann auch die Finanzierung deiner Gründung erleichtern. Mit nachweisbaren Aufträgen stehst du bei Kreditgesprächen mit Banken besser da als ein Gründer ohne gesicherte Einnahmequellen.

Mit einer American Express Business Platinum Card kannst du zudem dein Liquiditätsmanagement optimieren und von flexiblen Zahlungszielen profitieren – besonders wertvoll, wenn Hauptauftraggeber längere Zahlungsfristen haben.

4. Niedrigere Einstiegshürden

Der Einstieg als Subunternehmer ist oft einfacher als der Start eines komplett eigenständigen Unternehmens:

• Geringerer Kapitalbedarf für Marketing und Kundenakquise
• Weniger Zeit bis zum ersten Umsatz
• Fokussierte Investitionen nur in deine Kernkompetenz
• Schnellerer Markteintritt möglich

5. Flexibleres Wachstum

Als Subunternehmer kannst du dein Geschäftsmodell schrittweise entwickeln:

• Start mit wenigen, aber stabilen Hauptauftraggebern
• Sukzessive Erweiterung des Kundenkreises
• Möglichkeit, später auch direkt für Endkunden zu arbeiten
• Geringerer Druck beim Aufbau einer eigenen Marke

Diese Flexibilität erlaubt es dir, dein Geschäftsmodell an veränderte Marktbedingungen anzupassen und verschiedene Wachstumsstrategien zu testen.

Rechtliche Grundlagen für Subunternehmen

Rechtsform wählen

Als Subunternehmen kannst du verschiedene Rechtsformen wählen. Die Entscheidung sollte wohlüberlegt sein, da sie weitreichende Auswirkungen auf Haftung, Steuern und administrative Anforderungen hat.

Die Wahl der richtigen Rechtsform für dein Unternehmen sollte stets unter Berücksichtigung deiner individuellen Situation erfolgen. Bei Unsicherheit empfiehlt sich die Konsultation eines Rechtsanwalts oder Steuerberaters.

Welche Unterlagen musst du als Subunternehmer:in vorlegen?

Um ein erfolgreiches Subunternehmen zu gründen, solltest du dich im Vorfeld um wichtige Dokumente und Voraussetzungen kümmern. Folgende Aspekte sind in diesem Zusammenhang relevant:

Gewerbeanmeldung

Wie bei jeder Geschäftsgründung musst du in der Regel eine Gewerbeanmeldung einreichen. Die genauen Anforderungen können von Stadt zu Stadt unterschiedlich sein. In der Regel musst du einige persönliche und geschäftliche Informationen angeben, etwa deinen Namen, deine Adresse und die Art des Geschäfts, das du gründen möchtest.

Finanzierungsplan

Wenn du für dein Subunternehmen Finanzierungen von Banken oder anderen Investoren beantragen möchtest, musst du einen soliden Finanzierungsplan vorlegen. Dieser sollte eine realistische Schätzung deiner Einnahmen und Ausgaben enthalten sowie eine Erklärung, wie du das Geld verwenden wirst.

Versicherung

Abhängig von der Art deines Subunternehmens können bestimmte Versicherungen verpflichtend sein. Es ist wichtig, dass du die notwendige Versicherung für dein Unternehmen abschließt, um potenzielle Risiken abzudecken.

Verträge

Wenn du Aufträge für dein Subunternehmen erhältst, musst du in der Lage sein, Verträge zu erstellen und zu verhandeln. Stelle sicher, dass du alle notwendigen rechtlichen Dokumente für dein Unternehmen bereithältst und verstehst, wie du diese verwenden musst.

Die Gründung eines Subunternehmens bietet viele Vorteile und kann eine sinnvolle Option für Selbstständige und Unternehmen sein, die ihr Geschäft ausweiten oder sich auf bestimmte Nischen spezialisieren möchten.

Nun weißt du, wie man ein Subunternehmen gründet – aber wie macht man eigentlich …?

Die Antwort auf diese umfassende Frage haben wir für wichtige Begriffe rund ums Business in einer Artikelreihe zusammengestellt: Von Wettbewerbsanalyse bis Briefing – hier findest du eingängige How-tos, wertvolle Insights und nützliche Tipps.

• Wie mache ich eine Umsatzprognose?
• Wie mache ich einen Elevator Pitch?
• Wie mache ich einen Businessplan?
• Wie mache ich eine Marktanalyse?
• Wie mache ich eine Wettbewerbsanalyse?
• Wie mache ich einen Budgetplan?
• Wie mache ich eine SWOT-Analyse?
• Wie mache ich ein Briefing?
• Wie mache ich eine Employer-Branding-Strategie?
• Wie mache ich ein Brandbook?
• Wie mache ich einen Workshop?

Finanzierung und Kostenplanung

Typische Startkosten kalkulieren

Als Subunternehmer musst du mit folgenden Initialkosten rechnen:

• Formale Gründungskosten: Für Gewerbeanmeldung (ca. 30-60€), ggf. Notar und Handelsregistereintrag (bei GmbH/UG: 400-1.000€)
• Betriebsausstattung: Werkzeuge, Maschinen, Fahrzeuge, Computer, Software (je nach Branche 1.000€ bis mehrere 10.000€)
• Büroeinrichtung: Möbel, Kommunikationstechnik (500-3.000€)
• Versicherungsbeiträge: Berufshaftpflicht, Rechtschutz (jährlich ca. 300-1.500€)
• Marketing und Akquise: Website, Visitenkarten, Akquisematerial (500-2.000€)
• Liquiditätsreserve: Für laufende Kosten in den ersten 3-6 Monaten (individuell kalkulieren)

Erstelle eine detaillierte Aufstellung aller zu erwartenden Kosten. Eine realistische Einschätzung hilft dir, Finanzierungslücken frühzeitig zu erkennen und zu schließen.

Finanzierungsmöglichkeiten im Überblick

Für die Finanzierung deines Subunternehmens stehen verschiedene Optionen zur Verfügung:

Prüfe, ob du als Gründer:in eines Subunternehmens spezielle Fördermittel in Anspruch nehmen kannst. Viele Bundesländer und die KfW bieten spezifische Programme für Existenzgründer.

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