Statt in einzelne Aktien zu investieren, greifen immer mehr Anlegerinnen und Anleger zum Instrument der ETFs. Diese an Börsen gehandelten Fonds bilden die Wertentwicklung von Indizes nach. Ein solcher Index ist der Emerging Markets Index. Dieser Beitrag beantwortet die wichtigsten Fragen dazu.
MSCI Emerging Markets Index: Dieser Index bildet die Entwicklung von über 1.400 Unternehmen mittlerer und großer Marktkapitalisierung aus 27 Schwellenländern ab.
Schwellenländer: MSCI legt Kriterien fest, was ein Schwellenland ist. Diese Kriterien werden jährlich überprüft und können sich ändern.
Inhalt des Indexes: Der MSCI Emerging Markets Index berücksichtigt Unternehmen aus verschiedenen Branchen, darunter Informationstechnologie, Finanzwirtschaft und Konsumgüterbranche.
Auswahl eines ETFs auf den MSCI Emerging Markets Index: Persönliche Vorlieben spielen eine Rolle bei der Auswahl. Kosten, Handelbarkeit an deutschen Börsen und die Art der Ertragsverwendung (ausschüttend oder thesaurierend) sollten berücksichtigt werden.
Risikostreuung: Es sollte nicht das gesamte Vermögen in Schwellenländer investiert werden. Eine Diversifizierung des Portfolios kann das Risiko reduzieren.
Ein (Aktien-)Index ist eine Kennzahl, die die Entwicklung von ausgewählten Aktienkursen abbildet. Ein aus den täglichen Nachrichten bekanntes Beispiel ist der DAX, mit dem sich die Wertentwicklung der Kurse an der Deutschen Börse in Frankfurt einschätzen lässt.
„MSCI“ ist die Abkürzung des amerikanischen Unternehmens Morgan Stanley Capital International, das den Emerging Markets Index ermittelt. Den Schwerpunkt legt es auf Unternehmen aus sogenannten Schwellenländern.
Der MSCI Emerging Markets Index berücksichtigt die Werte von über 1.400 Unternehmen mittlerer und großer Marktkapitalisierung aus 27 Schwellenländern.
Kurz erklärt: Was sind Schwellenländer?
Als Herausgeber des Index legt MSCI auch die Kriterien fest, was ein Schwellenland im Sinne des Index ist. Anhand dieser jährlich überprüften Kriterien erweitert oder verkleinert sich die Zahl der berücksichtigten Staaten. Dabei spielen Liquidität und Marktgröße, die wirtschaftliche Entwicklung und die Marktzugänglichkeit der Länder entscheidende Rollen.
Im MSCI Emerging Markets Index werden diverse Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen berücksichtigt. Der Index hat sich also nicht auf bestimmte Sektoren fokussiert. Die Zusammensetzung variiert im Rahmen der regelmäßigen Überprüfung.
Stark vertreten sind Firmen aus der Informationstechnologie, Finanzwirtschaft und die Konsumgüterbranche.
Welcher ETF auf den MSCI Emerging Markets Index passt zu mir?
Bei der Entscheidung für einen ETF auf den MSCI Emerging Markets Index gelten die gleichen Entscheidungskriterien wie für andere ETFs. So sollte der ETF an deutschen Börsen gehandelt werden und am besten bereits ein gewisses Alter erreicht haben. Besteht er länger als fünf Jahre, stehen die Chancen gut, dass der ETF nicht so schnell wieder vom Markt genommen wird.
Bei der Auswahl spielen auch persönliche Vorlieben eine Rolle. Sollen Erträge ausgeschüttet werden, also gibt es voraussichtlich regelmäßige Auszahlungen auf das Verrechnungskonto? Oder werden die Erträge wieder angelegt, ist der ETF also thesaurierend?
Ein weiteres Kriterium können auch die mit dem Erwerb von Anteilen verbundenen Kosten sein sowie die Art und Weise, wie der ETF den Index abbildet. Diese Informationen stehen in den Prospekten zum jeweiligen ETF.
Nicht alles in Schwellenländern investieren!
Anleger:innen sollten ihre Risiken immer streuen und versuchen, diese zu minimieren. Deswegen sollten auch nicht alle Ersparnisse und Vermögenswerte in Schwellenländer investiert werden. Denn auch in aufstrebenden Regionen kann es negative wirtschaftliche Entwicklungen geben. Ein Anteil von 10 Prozent im Portfolio ist in den meisten Fällen vertretbar. Ein Engagement darüber hinaus ist dann stark von der eigenen Risikobereitschaft abhängig.
Was hat der MSCI Emerging Markets Index mit anderen Index-Werten gemeinsam?
Der MSCI Emerging Markets Index nutzt die gleiche Methodik anderer Index-Werte. Eine besonders enge Verwandtschaft besteht mit dem Index MSCI World, der vom gleichen Unternehmen berechnet wird.
Beide haben gemeinsam, dass sie versuchen, 85 Prozent der Marktkapitalisierung der jeweiligen Region durch die Auswahl von großen und mittleren Firmen abzudecken. Unterschiede ergeben sich hinsichtlich der Zahl der enthaltenen Werte und, wie erwähnt, in der Auswahl der Märkte respektive Regionen.
MSCI ist nicht das einzige Unternehmen, das einen Index für die Schwellenländer berechnet. Hier sind die Gemeinsamkeiten dann aber deutlich geringer, da sich schon die Definition von „Schwellenland“ unterscheiden kann.
Gibt es Sparpläne für ETFs, die den MSCI Emerging Markets Index abbilden?
Für den Vermögensaufbau mit regelmäßigen Einzahlungen gibt es bei vielen Banken und Brokern die Möglichkeit, einen Sparplan für einen der bereits erwähnten ETFs auf den MSCI Emerging Markets Index abzuschließen. Wer sein Geld darin anlegt, partizipiert also an den langfristigen Renditechancen, die sich aus dem voraussichtlichen Wachstum der Märkte in den Schwellenländern ergeben.
Über 30 Jahre am Markt
Der MSCI Emerging Markets Index wird seit 1988 berechnet. Er startete mit einem Referenzwert von 100 Punkten.
MSCI Emerging Markets Index: Gezielt in Schwellenländer investieren?
Die Renditen von Unternehmen aus den Schwellenländern waren in den vergangenen Jahren gut, entsprechend auch die Wertentwicklung des MSCI Emerging Markets Index über einen langen Zeitraum. Allerdings erleben auch aufstrebende Länder wirtschaftliche Rückschläge. Damit ergibt sich ein gewisses Anlagerisiko, das Anleger:innen durch Diversifizierung ihres Portfolios reduzieren sollten.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Wie viel Rendite bringt der MSCI Emerging Markets Index?
Die Jahresrendite des MSCI Emerging Markets Index erreichte in den vergangenen dreißig Jahren im Schnitt 10,4 Prozent. Damit lag er teilweise über jenen Index-Werten, die auf Schwellenländer verzichten.
Sind die Unternehmen im MSCI Emerging Markets Index bedeutend?
Eindeutig ja: Denn die im Index enthaltenen Firmen spiegeln etwa 85 Prozent der Marktkapitalisierung aller Unternehmen aus den Schwellenländern wider. Im Index enthalten sind beispielsweise bedeutende Telekommunikationskonzerne.
Welcher ETF für den MSCI Emerging Markets Index ist der beste?
Die Entscheidung für einen ETF hängt stark von persönlichen Vorlieben ab. Welches Angebot das beste ist, entscheiden alle Anleger:innen individuell. Dabei können sowohl die Kosten für den Erwerb eine Rolle spielen als auch das eigene Anlageverhalten. Die einen bevorzugen ETFs, die regelmäßig Erträge wieder ausschütten, die anderen wollen lieber, dass die Erträge thesaurierend angelegt werden, um so den Vermögensaufbau zu beschleunigen.
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