- Cottbus als Tor zum cineastischen Osten
- Neugier wecken, Klischees hinterfragen
- Wer gewinnt die Lubina?
- Filmfestival Cottbus: Familiär mit internationalem Flair
Cottbus als Tor zum cineastischen Osten
Mit ihren knapp 100.000 Einwohner:innen ist Cottbus die größte deutsche Kommune an der deutsch-polnischen Grenze in Brandenburg. Zudem ist die Stadt politisch-kulturelles Zentrum der Sorb:innen in der Region, worauf bereits das zweisprachige Ortsschild Cottbus/Chóśebuz hinweist. Entsprechend ist die Stadt in der Lausitz gleichsam als Tor zum Osten prädestiniert für ein Festival mit dem Schwerpunkt osteuropäischer Film. Seit mehr als 30 Jahren erfreut sich das Filmfestival Cottbus (FFC) zunehmender Beliebtheit und internationalem Renommee, so bezeichnete es der „The Hollywood Reporter” beispielsweise als „zentraler Treffpunkt für Regisseur:innen, Produzent:innen und TV-Programmchef:innen aus Ost- und Westeuropa”.
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Die auf dem Cottbusser Filmfest gezeigten Filme sind Produktionen von Nachfolgestaaten der ehemals sozialistischen Länder im damaligen Ostblock, inklusive aller Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion sowie deren Nachbarländer Finnland, Griechenland und Türkei.
Neugier wecken, Klischees hinterfragen
Kurz nach der Wende wurde das Filmfestival 1991 gegründet, um über das Medium Film...
- die Neugier auf Osteuropa zu wecken
- gängige Klischees zu hinterfragen
- den Dialog mit und zwischen osteuropäischen Filmschaffenden zu fördern
Viele Produktionen aus Ost- und Mitteleuropa erleben in Cottbus ihre internationale Premiere. Eröffnet wird die Festivalwoche traditionell mit der Lausitzer Filmschau, bei der Arbeiten von Kreativen aus der Region gezeigt und prämiert werden. Unter anderem würdigt ein Sonderpreis der Stiftung für das sorbische Volk Werke, die das Leben der Sorb:innen und/oder die Zweisprachigkeit in der Lausitz thematisieren.
Auf nach Cottbus zum 32. Filmfestival!
Zahlreiche bekannte Filmemacher:innen und Schauspieler:innen reisen an, um bei diesem wichtigen Festival mitzuwirken. Einige bisherige berühmte Teilnehmende waren etwa der rumänische Regisseur Christian Mungiu, der unter anderem in Cannes eine Goldenen Palme erhielt, oder der tschechische Erfolgsregisseur Jan Svěrák, der sogar einen Oscar sein Eigen nennt. Als prominente Gäst:innen beim Festival waren bisher unter anderem der Deutsch-Russe und Bestsellerautor Wladimir Kaminer oder Schauspieler:innen wie Anna Thalbach, Katja Flint und Robert Stadlober.
Zugang zu exklusiven Events
Wer gewinnt die Lubina?
Ein Star erscheint seit 2003 verlässlich jedes Jahr zum Filmfestival in Cottbus: die Lubina. Ihr Name stammt aus dem Sorbischen und bedeutet auf Deutsch Liebreizende. Die Glasfigur ist so etwas wie der Oscar von Cottbus und unter den Filmschaffenden entsprechend begehrt. Entwickelt hat die in satten Farben strahlende, aufrechtstehende Lubina die Brandenburger Künstlerin Beate Bolender. Die Idee sei es gewesen, eine Figur zu schaffen, die einerseits stolz darauf sei, für eine großartige Leistung als Preis zu stehen, aber andererseits auch lässig und bodenständig, erläuterte Bolender in einem Interview für das Filmfest.
Insgesamt werden im Rahmen des Filmfestivals Cottbus 16 Auszeichnungen in Verbindung mit rund 70.000 Euro Preisgeld vergeben. Die wichtigsten Wettbewerbe sind diejenigen um den
- besten Spielfilm
- besten Kurzfilm
- besten Jugendfilm
Filmfestival Cottbus: Familiär mit internationalem Flair
Das Filmfestival Cottbus ist vom Umfang her natürlich nicht mit großen Events wie der Berlinale oder den Filmfesten in Hamburg oder München zu vergleichen. Doch diesen Anspruch hat das kleine, aber feine Cottbusser Filmfest auch gar nicht. Gleichwohl ist es hochspannend für alle, die sich für Filme abseits des westlichen Mainstreams interessieren und hat sich über die Jahre zu einem bedeutenden Forum für den osteuropäischen Film entwickelt. So verbindet es gelungen intime, fast familiäre Atmosphäre mit internationalem Flair. Vor allem die große Präsenz sorbischer Kultur in Cottbus macht dieses Event zu einer Perle unter den Filmfestivals.
