Böhmisches Bäderdreieck: Weltberühmt aus gutem Grund

Pavillon in einem Park in Franzensbad
Florian Heil
Florian Heil
Ja, es ist warm an diesem Sommertag – doch der Grund, aus dem jede zweite Person um dich herum einen Trinkbecher mit sich trägt, hat nicht nur mit den durstig machenden Temperaturen zu tun: Die vielen Besucher:innen des Kurortes Karlsbad legen immer wieder Stopps an den vielen Thermalquellen ein, um sich mit dem mineralhaltigen Heilwasser zu stärken. Was darüber hinaus noch für einen Trip in das Böhmische Bäderdreieck spricht, zu dem neben Karlsbad auch die Orte Marienbad und Franzensbad gehören, liest du in diesem Artikel.
  1. Wo sich Goethe und Chopin erholten
  2. Kurze Entfernungen, gute Erreichbarkeit
  3. Karlsbad: Der größte und bekannteste Kurort Tschechiens
  4. Marienbad: Prachtvolle Häuserzeilen und viel Grün
  5. Franzensbad: Minivulkane und Mutterfreuden
  6. Im Böhmischen Bäderdreieck kuren – und die Region entdecken
  7. FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Böhmischen Bäderdreieck

Wo sich Goethe und Chopin erholten

Wer in seinem Urlaub durchschnaufen und Kraft tanken möchte, viel Wert auf Erholung und Regeneration legt und zusätzlich noch kulturell etwas geboten bekommen möchte, sollte sich drei Orte einmal ganz genau anschauen: Die Rede ist von Karlsbad, Franzensbad und Marienbad.

Diese tschechischen Kleinstädte bilden das weltberühmte Westböhmische Bäderdreieck. Weltberühmt, weil sie schon seit Jahrhunderten als Kurorte bekannt sind, in die zahlreiche historische Persönlichkeiten reisten, um etwas für ihre Gesundheit zu tun. Ob Johann Wolfgang von Goethe, Frédéric Chopin, der britische König Eduard VII. Oder auch der russische Zar Peter der Große – sie alle schworen auf die heilenden Kräfte dieser Städte, die auch als „Salons Europas“ bezeichnet wurden.

Heutzutage hat sich an der Beliebtheit des Böhmischen Bäderdreiecks in Tschechien nichts geändert. Das mag auch daran liegen, dass es seit 2021 zum Unesco-Welterbe gehört. Vor allem aber an den warmen Mineralquellen, denen auch im 21. Jahrhundert noch heilsame Eigenschaften zugeschrieben werden. In dieser Region gibt es die größte Konzentration von Mineralquellen weltweit. Und auch darüber hinaus haben die drei Orte einiges zu bieten.

Eine Hand hält eine weiße Tasse unter einen Wasserhahn in Form einer Schlange

Kurze Entfernungen, gute Erreichbarkeit

Das Böhmische Bäderdreieck liegt im äußersten Westen Tschechiens. Den westlichsten der drei Kurorte, Franzensbad, und die bayerische Kleinstadt Hof trennen nur rund 50 Kilometer. Karlsbad liegt wiederum knapp 50 Kilometer nordöstlich von Franzensbad, Marienbad knapp 50 Kilometer südöstlich.

Aufgrund der geringen Entfernungen entscheiden sich viele Besucher:innen für eine der Städte als Basis und machen dann Tagesausflüge in die anderen beiden. Alle Ortschaften sind nicht nur mit dem Auto, sondern auch mit dem Zug gut erreichbar. Als Besitzer:in einer American Express Karte bist du zu dabei gut abgesichert, egal für welche Fortbewegungsart du dich entscheidest, denn eine Verkehrsmittel-Unfallversicherung ist ab der Blue Card inklusive.*

Welcher Ort sich als Ausgangspunkt besonders eignet, ist Geschmackssache. An eleganten Kurhäusern, herrschaftlichen Kurparks und niveauvollen Kulturveranstaltungen mangelt es nirgendwo. Wer es trubelig mag, sollte seine Zelte in Karlsbad aufschlagen, wer die absolute Ruhe sucht, ist in Franzensbad richtig aufgehoben. Und Marienbad gilt weithin als schönster und grünster der drei Kurorte.

Hotels im Böhmischen Bäderdreieck

Besucher:innen haben in den Städten des Böhmischen Bäderdreiecks eine große Auswahl an hervorragenden Hotels mit hohem Standard. Viele Unterkünfte sind auf die gesundheitlichen Bedürfnisse ihrer Gäst:innen ausgerichtet und bieten entsprechende Langzeitpakete an, die einer Kur gerecht werden. Vor allem in Karlsbad und Marienbad stehen zahlreiche, im Jugendstil erbaute Luxushäuser zur Verfügung, die im internationalen Vergleich recht preiswert sind.
Eine luxuriöse Unterkunft mit langer Tradition ist beispielsweise das Olympic Palace in Karlsbad, ein Spa- & Wellnesshotel mit umfangreichen Kurbehandlungen. Auch das Grandhotel Pupp, 1701 erbaut, gehört zu den ersten Adressen der Stadt. Und in Marienbad sticht das Falkensteiner Spa Resort hervor, eine imposante, historische Jugendstil-Villa aus dem 19. Jahrhundert. Das Haus punktet mit einem modernen Medical Center und hauseigener Quelle.

Karlsbad: Der größte und bekannteste Kurort Tschechiens

Wer Karlsbad zum ersten Mal besucht, wird allein von den vielen Jugendstilbauten und den imposanten Säulengängen fasziniert sein. Doch ihre Berühmtheit erlangte die Stadt wegen ihrer zahlreichen Heilquellen. Schon im 18. Jahrhundert kamen Angehörige vermögender Adelshäuser hierher, um sich an dem heißen Wasser zu laben.

Auch heute sind die Thermalquellen der Hauptgrund für eine Reise in den größten und traditionsreichsten Kurort Tschechiens. Das heiße Wasser enthält verschiedene Mineralien, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken sollen. Entlang der Kolonnaden sind mehrere Quellen öffentlich zugänglich. Jeder, der mag, kann sich Wasser aus den Brunnen abfüllen – beispielsweise in einen traditionellen Karlsbader Trinkbecher. Am beeindruckendsten ist die Sprudelkolonnade. Hier schießt das Wasser bis zu zwölf Meter in die Höhe.

Wer abseits von Thermen und Trinkkuren die Umgebung kennenlernen möchte, für den hält die 50.000-Einwohner-Stadt noch weitere Attraktionen bereit: So gibt es mehrere Wanderwege, die beispielsweise zum Aussichtsturm Diana führen, der einen tollen Blick über die Stadt und die bewaldete Umgebung bietet. Auch lassen sich bei einem Stadtbummel viele historische Bauten, Museen und Kunstgalerien entdecken. Zudem findet das größte Filmfestival Tschechiens hier jedes Jahr im Sommer statt.

Gebäude mit zahlreichen Säulen in Karlsbad

Marienbad: Prachtvolle Häuserzeilen und viel Grün

Das 1818 zum Kurort erklärte Marienbad ist mit seinem etwa 13.000 Einwohner:innen deutlich kleiner als Karlsbad, gilt aber als der noch schönere Flecken Erde. Marienbad wird aufgrund der weitreichenden Grünanlagen auch „Stadt im Park“ genannt. Hier fühlen sich Gäst:innen in längst vergangene Zeiten versetzt. Pferdekutschen passieren die prachtvollen Häuserzeilen, die sich in einem architektonisch einmaligen Mix aus Neorenaissance, Neoklassizismus, Neobarock und Jugendstil präsentieren.

Zahlreiche Kurgäst:innen flanieren durch die Kolonnaden der wunderschönen Innenstadt, Pavillons und Cafés säumen ihren Weg. Ab und zu gönnen sie sich einen Schluck aus einer der 40 Heilquellen, die auch hier im Zentrum des Geschehens stehen. Am bekanntesten ist die singende Fontäne, ein Springbrunnen, der in der Hauptsaison tagsüber zu jeder ungeraden Stunde ein Musikstück spielt, in den Abendstunden mit passenden Farbeffekten untermalt. Einige Besucher:innen schwören auch auf das Marienbader Heilgas, ein Kohlensäuregas, das aus Säcken verabreicht wird.

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Zu den Sehenswürdigkeiten in Marienbad zählt zudem der Park Boheminium, in dem zahlreiche tschechische Bauwerke und Denkmäler im Miniaturformat nachgebaut wurden. Auch kulturell hat Marienbad einiges zu bieten: Das weltbekannte Westböhmische Symphonieorchester hat hier seinen Sitz und tritt regelmäßig auf. Jedes Jahr Ende Juni steigt ein Jazzfestival in der Stadt, und am dritten Wochenende im September erfreut sich der ganze Ort beim Herbstfestival an Tanz und Gesang.

Was ist ein Kurort?

Kurorte, die aufgrund ihres Namenszusatzes „Bad“ auch Kur- oder Heilbäder genannt werden, verfügen in der Regel über Quellen oder andere heilende Stoffe. Zumeist existieren dort auch Kliniken und Kureinrichtungen. Darüber hinaus gibt es auch sogenannte Luftkurorte, deren Luft und Klima positiv auf die Gesundheit wirken soll.
Laut dem Deutschen Heilbäderverband werden sowohl in Kurorten als auch in Heilbädern „natürliche Heilmittel des Bodens, Wassers oder Klimas und traditionelle Heilverfahren angewandt.“
Viele traditionelle Kurorte bestechen darüber hinaus durch ihre opulenten historischen Gebäude und ziehen dadurch auch Menschen an, die neben Heilung und Erholung auch Kultur zu schätzen wissen.
Kolonnaden in Marienbad, davor ein Springbrunnen

Franzensbad: Minivulkane und Mutterfreuden

Das kleinste der drei böhmischen Kurbäder ist genauso legendär wie seine beiden größeren Geschwister: Auch in Franzensbad kommen seit langer Zeit Menschen aus ganz Europa zusammen, um zu kuren und das Flair des Badeortes zu genießen. Gerade bei deutschen Gäst:innen ist das nahe Franzensbad äußerst beliebt, das mit einigen prachtvollen Grünanlagen aufwartet.

Die Franzensquelle ist die berühmteste der gut 20 Mineralquellen des Ortes, die für ihren hohen Kohlendioxidgehalt bekannt sind. Außerdem kommen Reisende auch gern aufgrund des schwefel- und eisenhaltigen Moores nach Franzensbad. Eine Besonderheit ist das nahegelegene Naturschutzgebiet Soos: Auf dem Boden eines ausgetrockneten Sees führt ein Lehrpfad entlang, der den Blick auf zahlreiche Torf- und Niedermoore und sogenannte Mofetten preisgibt – Kohlendioxid speiende Minivulkane.

Und noch ein Tipp für Frauen, die auf Mutterfreuden hoffen: Sie sollten die Franzl-Statue auf dem Platz vor dem Gesellschaftshaus besuchen, ein nackt auf einer Kugel sitzender Junge mit einem Fisch in den Händen. Die Legende besagt, dass jede Frau, die den großen Zeh des linken Fußes berührt, bald Nachwuchs bekommt.

Blick auf das Stadtzentrum von Franzensbad mit historischen Gebäuden und Pavillion

Im Böhmischen Bäderdreieck kuren – und die Region entdecken

Urlaub in Tschechien ist für viele gleichbedeutend mit einer Städtereise nach Prag, etwa zu Silvester – dabei hat dieses Land viel mehr zu bieten. Das Böhmische Bäderdreieck ist ein Beispiel, in den Städten Karlsbad, Marienbad und Franzensbad können es sich Tourist:innen vortrefflich gut gehen lassen.

Zudem befinden sich in unmittelbarer Nähe noch weitere Kurorte wie Königswart oder das berühmte Radonwasser-Kurbad Sankt Joachimsthal. Sehenswert sind zudem das mittelalterliche Städtchen Eger (Cheb) oder in der malerische Ort Loket. Zahlreiche Burgen und Schlösser warten im Westen Tschechiens darauf, besichtigt zu werden. Und rund 70 Kilometer von Marienbad entfernt liegt die Stadt Pilsen, die nicht nur für das dort gebraute Bier einen Trip wert ist. Wer gern wandert, findet dazu im deutsch-tschechischen Elbsandsteingebirge großartige Gelegenheiten.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Böhmischen Bäderdreieck

Welche Städte bilden das Bäderdreieck in Tschechien?
Das Westböhmische Bäderdreieck bilden die Kurorte Karlsbad, Marienbad und Franzensbad.
Wo liegt das Böhmische Bäderdreieck?
Das Böhmische Bäderdreieck liegt im Westen Tschechiens, zwischen 50 und 100 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt.
Wo ist es schöner: in Karlsbad oder Marienbad?
Das ist Geschmackssache, aber weithin wird Marienbad aufgrund seiner weitläufigen Gärten und herrschaftlichen Kolonnaden als das schönere Kurbad angesehen.

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