- Fullgevity: Mehr Qualität im Leben – und im Job
- Longevity versus Fullgevity: Der feine Unterschied
- Obstkorb und Yoga: Reicht doch – oder etwa nicht?
- So bringst du Fullgevity ins Team: 5 pragmatische Quick Wins
- Fullgevity ist eine Haltung, kein Projekt
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Fullgevity: Mehr Qualität im Leben – und im Job
Im Begriff Fullgevity bringt Gesundheitsexpertin Dr. Andrea Gartenbach einen wichtigen Gedanken auf den Punkt: „Es geht nicht nur darum, unsere Lebensdauer (Lifespan) an sich zu verlängern, sondern vor allem auch darum, die Zeit, in der wir unser Leben aktiv, fit, gesund und glücklich führen können (Healthspan), zu maximieren und zu optimieren.“
Übertragen auf den Job kann dieser Ansatz bedeuten: Mitarbeitende sind nicht einfach nur präsent und bringen viele Stunden ins Unternehmen ein – sie finden selbst auch mehr Sinn in dem, was sie täglich tun. Damit bleibt das Team nicht nur gesund, sondern startet energiegeladen in den Arbeitstag. Mehr Lebensqualität führt dann direkt zu mehr Arbeitsqualität und Produktivität.
Longevity versus Fullgevity: Der feine Unterschied
Longevity (engl. : „Langlebigkeit“) ist besonders im Bereich der Selbstoptimierung schon ein bekannter Begriff. Laut der Deutschen Longevity Gesellschaft verfolgt dieser Ansatz eine Verlängerung der Lebenszeit bis ins hohe Alter durch eine gesunde Lebensweise, z. B. durch Sport, Entspannung, Schlaf, gesunde Ernährung und soziale Faktoren.
Fullgevity geht noch einen Schritt weiter. Statt allein auf Lebensjahre zu schauen, stellt Fullgevity die individuell erlebbare Zeitqualität in den Mittelpunkt. Dr. Andrea Gartenbach beschreibt Fullgevity als hochgradig individualisierten Ansatz, der Lebensumstände, Bedürfnisse und verfügbare Gesundheitsdaten berücksichtigt – von medizinischen Befunden bis zu Wearable-Auswertungen.
Auf dieser Basis entwickelt sie zielgerichtete, persönliche Maßnahmen für Privatpersonen und Führungskräfte. Welche Möglichkeiten sich daraus fürs Business eröffnen, zeigen die folgenden Impulse.
Obstkorb und Yoga: Reicht doch – oder etwa nicht?
Ist es also genug, Mitarbeitende mit Obst oder Yoga-Angeboten zu versorgen? Wohl kaum. Der Arbeitsalltag ist komplex, die Belastungen sind hoch. Solche Wohlfühlmaßnahmen sind hilfreich, aber sicher nicht für jede:n.
Dr. Gartenbach plädiert deshalb für Ansätze, die exakt zu den einzelnen Menschen passen. Übertragen auf Unternehmen heißt das: weg vom Gießkannenprinzip „Wir tun etwas für die Gesundheit, für alle“ – hin zu Maßnahmen, die persönliches Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit gezielt stärken.
Konkret sollten demnach Arbeitszeiten, Bewegungseinheiten, Ernährung oder mentale Unterstützung in den Alltag integriert werden, die individuell auf eine Person abgestimmt sind. Führungskräfte übernehmen hierbei eine Schlüsselrolle, indem sie vorleben, was gesunde Pausen bedeuten, und diese aktiv fördern.
So wächst ein Betriebsklima, in dem Leistung und Leichtigkeit zusammengehen – lange bevor Krankmeldungen oder Burn-outs im Raum stehen.
Handfeste Vorteile für Unternehmen und Teams
Viele Talente suchen heute mehr als nur einen Job. Sie wollen Sinn, Wertschätzung und Lebensqualität. Unternehmen, die Fullgevity in ihre Kultur verankern, gewinnen Mitarbeitende, die bleiben – und dabei leistungsfähig und loyal sind. Was außerdem folgt, sind weniger Ausfälle, langfristige Resilienz und Innovationskraft.
Investition in die Gesundheit zahlt sich aus
So bringst du Fullgevity ins Team: 5 pragmatische Quick Wins
So weit die Theorie. Doch wie lässt sich Fullgevity in den Arbeitsalltag übertragen? Die folgenden fünf Ansätze können einen ersten Schritt darstellen:
- Individuelle Bedürfnisse ernst nehmen: Erkenne, dass jede:r im Team unterschiedliche Herausforderungen hat – von der viel reisenden CEO, die oft zu ungesunden Snacks greift, bis zur Handwerksmeisterin, die zwar fit im Multitasking ist, aber kaum Zeit für Sport hat. Selbst der Triathlet, der das Marketing-Team leitet, kann Unterstützung gebrauchen. Fullgevity steht für alltagstaugliche Lösungen, die genau darauf eingehen.
- Regelmäßige ehrliche Bestandsaufnahme: Sprich mit deinem Team, höre genau hin und finde heraus, was Energie gibt oder raubt, um gezielt unterstützen zu können.
- Mehr Freiraum geben: Lass Mitarbeitende Arbeitszeiten und -orte selbstbestimmter gestalten, denn das steigert ihre Motivation und trägt zur besseren Balance bei.
- Mentale Stärke fördern: Biete individuelle Workshops, Digital Detox-Routinen oder Achtsamkeitstrainings an, um den Kopf freizubekommen und die mentale Gesundheit zu stärken.
- „Gesunde“ Pausen fördern und selbst vorleben: Ermutige zu Pausen wie Stretching im Büro, kurzen Spaziergängen oder bewussten Offline-Zeiten. Führungskräfte, die mit gutem Beispiel vorangehen, schaffen ein Betriebsklima, in dem Wohlbefinden selbstverständlich ist.
Praxis-Tipps: Projektgespräche einfach mal beim Spaziergang führen und dem Team das klare Signal geben: „Auszeiten sind bei uns ausdrücklich erwünscht.“
Fullgevity ist eine Haltung, kein Projekt
Fullgevity ist kein Projekt mit Start und Ende, sondern eine Haltung – eine Art, die Arbeitszeit bewusst mit Lebensqualität zu füllen. Dazu gehören kleine Digital Detox-Impulse ebenso wie die Kaffeeküche, die ein schöner Ort des Miteinanders sein kann. Es geht übrigens nicht darum, die Firma in eine Wellnessoase zu verwandeln. Entscheidend ist, dem Team zuzuhören, nachzufragen und Wünsche für dessen Arbeitsalltag ernst zu nehmen.
So wachsen Sinn und Zufriedenheit – im Job und im Leben. Fullgevity umfasst Körper, Geist und Emotionen – es geht ums Ganze. Und um jeden einzelnen Menschen.