7 berühmte Diamanten und ihre hochkarätigen Dramen um Verrat und Ruhm

Nahaufnahme einer Diamantenkette am Hals einer Frau
Redaktion AMEXcited
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1963 machte Inspektor Clouseau im Kultkrimi „Der rosarote Panther“ Jagd auf einen Meisterdieb. Im Zentrum der Geschichte: der legendäre rosafarbene Diamant Pink Panther. Im echten Leben sind fünf der wertvollsten je versteigerten Diamanten ebenfalls pink. Aber auch andersfarbige Diamanten wie Hope und Golden Eye sind weltberühmt. Allgemein beflügeln seltene, hochkarätige Diamanten mit ihrer Reinheit und Schönheit zu Höchstgeboten, aber auch zu niederen Taten und bösen Flüchen. Die folgenden sieben Geschichten berühmter Diamanten beweisen es.

Der Diamant Regent: Mörderisch und kaiserlich

Um 1700 entdeckte ein Sklave einen 410-karätigen Rohdiamanten in einer Mine am indischen Fluss Krishna. Er floh damit auf ein Schiff. Dem Kapitän des Schiffs versprach er eine Gewinnbeteiligung, aber der tötete ihn. Danach verkaufte der gierige Kapitän den Edelstein – und brachte sich später aus schlechtem Gewissen um.

Der britische Premierminister William Pitt (1759–1806) ließ den Regent im Kissenschliff bearbeiten, was zwei Jahre dauerte und das Gewicht des Steins auf 140,5 Karat sinken ließ. Die dabei abfallenden kleineren Steine bekamen einen Rosenschliff. Heute liegt der Regent-Diamant im Louvre und zählt damit zu den Sehenswürdigkeiten in Paris.

Nice to know: Der Regent-Diamant schmückte unter anderem die Krone von Ludwig XV., einen Hut von Marie Antoinette, den Schwertgriff Napoleons und das Diadem von Kaiserin Eugenie.

Ein eingefasster farbloser Diamant auf grauem Untergrund

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Der Golden Eye: Durch Gauner zum Ruhm

Der Werdegang des kanariengelben, 43,51-karätigen Golden Eye ist nicht eindeutig geklärt. Als Rohdiamant mit 124,5 Karat wurde er wohl in der südafrikanischen Region Kimberley gefunden. Irgendwie ist er dann in die USA gekommen. Die „Geschäftsleute“ Paul Monea und Mickey Miller aus Ohio wollten ihn dort im Jahr 2007 blauäugig an einen verdeckten FBI-Ermittler verkaufen.

Der Deal misslang: Der Stein wurde beschlagnahmt, vier Jahre später für 2,8 Millionen Dollar versteigert und schließlich in New York in seine jetzige Form geschliffen. Monea und Miller wurden wegen Geldwäsche verurteilt. Heute gehört der Golden Eye zu den wertvollsten Edelsteinen der Welt und befindet sich im Besitz südafrikanischer Sammler:innen. Die Farbe des Golden Eye erhielt die Klassifizierung Fancy Intense Yellow – die höchste Qualitätsstufe für gelbe Diamanten.

Nice to know: Im gleichnamigen James-Bond-Film bezeichnet GoldenEye ein geheimes russisches Waffensystem.

Nerdpedia

1905 entdeckte Frederick Wells in Südafrika den mit 3.106,75 Karat größten Rohdiamanten der Welt. Weil er zu zerspringen drohte, wurde er in neun größere (Cullinan I bis IX) und 96 kleinere Stücke geteilt und geschliffen. Die Cullinan I bis IX schmücken heute die britischen Kronjuwelen.

Hope: Begehrt, verflucht, gestohlen

Der 45,52-karätige Hope-Diamant wird heute auf über 200 Millionen Dollar geschätzt und gilt als der berühmteste Diamant der Welt. Entdeckt wurde er im 17. Jahrhundert in einer Mine in Golconda, Indien. Der Legende nach soll der tiefblaue Edelstein die Statue der indischen Gottheit Vishnu geschmückt haben, die den Diamanten nach seinem Diebstahl verfluchte.

In Europa erwischte der Fluch demnach zum Beispiel Ludwig XVI. und Marie Antoinette in Form eines Fallbeils sowie Ludwig XV., der die Pocken bekam. In den Wirren der Französischen Revolution ging Hope erneut verloren. In England tauchte er dann wieder auf: in der Sammlung des britischen Bankiers und passionierten Juwelensammlers Henry Philip Hope. So fand der Diamant zu seinem Namen.

Nice to know: Seit 1958 befindet sich der Hope-Diamant in der Smithsonian Institution in Washington, USA. Da kann der Fluch wohl nicht mehr wirken.

Ein großer, blauer Diamant, eingefasst in kleinere Diamanten an einer Kette auf blauem Untergrund

Elizabeth Taylor und die Diamanten


„Diamonds Are a Girl’s Best Friend“ heißt es im Broadway-Song von 1949. Das galt vor allem für Elizabeth Taylor. Zwei Diamanten verdanken der juwelenverliebten Schauspielerin ihren Ruhm. Erstens der Krupp-Diamant, den sie in einem Ring trug. Er hat 33,19 Karat und gehörte ursprünglich Vera Krupp, der Ehefrau des Großindustriellen Alfried Krupp von Bohlen und Halbach. 1968 kauft ihn Richard Burton für 305.000 US-Dollar und schenkte ihn seiner Ehefrau Elizabeth.

Zweitens der Taylor-Burton-Diamant, ebenfalls ein Geschenk des Ehemanns. Der tropfenförmig geschliffene Edelstein mit 69,42 Karat hieß zuvor Cartier-Diamant. Als er 1966 entdeckt wurde, hatte er als Rohdiamant noch 240,8 Karat. Das Unternehmen Cartier ersteigerte ihn für mehr als eine Million US-Dollar. Nur wenige Tage später erstand Richard Burton den weißen Diamanten für seine Liebste. 1978, als die Ehe beendet war, verkaufte Taylor den Edelstein kurzerhand für fünf Millionen US-Dollar.

Koh-I-Noor: Umstritten bis heute

Der 108,93-karätige Diamant Koh-I-Noor wird auf 140 Millionen Euro geschätzt. Auch er ist legendär: Vor etwa 5.000 Jahren soll er in Indien entdeckt worden sein. Zahllose Male wechselte er den Besitzer, war Objekt vieler Streitigkeiten, die bis heute anhalten. Bereits die hinduistischen Götter sollen sich um ihn gestritten und ihn schließlich verflucht haben.

Im Mittelalter zierte er in Delhi den Pfauenthron, zuletzt die Krone von Queen Elisabeth I. Weil der verfluchte Diamant angeblich Männern Unglück bringen soll, verfügte Königin Victoria, dass nur Frauen den feinen weißen Edelstein tragen dürfen. Seit 1967 befindet sich die Krone mit dem Diamanten in den Waterloo Barracks im Tower von London.

Nice to know: Als Rohdiamant hatte Koh-I-Noor 795 Karat. Seine Farbe entspricht der Klassifizierung D, er weist also die seltenste und höchste Farbgüte auf.

Eine diamantenbesetzte Krone auf einem Kissen, dahinter ein Blumengesteck

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Orlow: Russischer Diamant im Dienst der Zarin

Auch der 189,62-karätige bläulich-grüne Orlow-Diamant gilt als gottgegeben und startete seinen Werdegang als indischer Diamant. Einst soll er das funkelnde Auge einer Brahma-Statue gewesen sein. Nach dessen Entwendung verfluchte der indische Gott demnach postwendend das Juwel.

Benannt wurde der Diamant nach Fürst Grigori Grigorjewitsch Orlow (1734–1783), der ein unglücklicher Liebhaber der Zarin Katharina der Großen war. Er schenkte den Edelstein der Zarin, die ihn ins russische Zepter einarbeiten ließ, und so wurde aus dem indischen ein russischer Diamant. Heute ist er eines der bedeutendsten Stücke der Juwelensammlung des Moskauer Kremls.

Nice to know: Möglicherweise ist der Orlow-Diamant der verschwundene legendäre Diamant Großmogul. Er hat die gleiche Facettierung, den gleichen auffälligen Einschluss und die gleiche Form von in der Mitte geteiltem und geschliffenem Eis.

Tiffany: Filmjuwel der Stars

Auch der große gelbe Tiffany-Diamant ist legendär – aber ganz ohne Götterfluch und Raub. Als Rohdiamant mit 287,42 Karat wurde er 1877 in den Kimberley-Diamantenminen Südafrikas gefunden und von Charles Lewis Tiffany, dem Mitbegründer des berühmten Unternehmens, ein Jahr später erworben.

Nur vier Frauen trugen ihn bis heute, darunter Schauspielerin Audrey Hepburn im Film „Frühstück bei Tiffany“ (1961) und die Sängerin Beyoncé in einem Video mit einer Interpretation des Kult-Songs „Moon River“. In „Frühstück bei Tiffany“ krönte er die Brosche Bird on the Rock, im Beyoncé-Video ist er Teil eines Diamanten-Colliers von über 100 Karat.

Der Kissenschliff des heute 128,54-karätigen Diamanten soll seine Farbe betonen, nicht seine Größe.

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Beyoncé und Jay-Z in schwarzer Kleidung und Diamantenschmuck

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Sancy: Weitgereister Glücksbringer

Niemand weiß, wann und wo der 55,23-karätige Diamant Sancy gefunden wurde. 1477 jedenfalls gehörte er Karl dem Kühnen und diente ihm in der Schlacht bei Nancy als Glücksbringer. Es folgten viele weitere Besitzer. 1570 zum Beispiel Nicolas Harlay de Sancy, Botschafter in Konstantinopel, der zum Namensgeber wurde.

1596 wurde der Diamant Teil der britischen Kronjuwelen, dann kam er zu Ludwig XIV. und wurde wie so viele andere Reichtümer während der Französischen Revolution gestohlen. 1828 tauchte er wieder auf und wechselte noch einige Male den Besitzer. Heute ist er im Pariser Louvre zu bewundern.

Nice to know: Der blassgelbe Diamant mit pinkem Schimmer hat einen besonderen Schliff in Schildform.

Innenaufnahme eines prunkvollen Saals im Louvre mit Ölgemälden und Fresko, im Zentrum eine Vitrine mit Schmuck

Kaum Elite-Zuwachs unter den Diamanten

Diamanten sind wegen bestimmter Eigenschaften bei Farbe, Schliff, Reinheit und Karat heiß begehrt und bewundert. Dabei wird die heutige Diamanten-Elite künftig wohl unter sich bleiben müssen. Weltweit gibt es nämlich nur noch circa 30 nennenswerte Diamantenminen. Seit 1990 wurden keine weiteren erschlossen. Aber sehen wir es positiv: So gibt es auch weniger Gelegenheit für Flüche, Mord und Raub.

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