- Girokonto mit Kreditkarte: Vorteile gegenüber der Girocard
- Kreditkarte oder Debit-Karte: Was ist der Unterschied?
- Kostenloses Girokonto mit Kreditkarte: Darauf musst du achten
- Ist die Kontoeröffnung mit einem negativen Schufa-Eintrag möglich?
- Dein Girokonto mit Kreditkarte
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Das wichtigste aus diesem Artikel
- Girokonto mit Kreditkarte: Bietet Vorteile gegenüber der Girocard, wie breitere Akzeptanz, vor allem außerhalb der EU und Kompatibilität mit Diensten wie Apple Pay oder Google Pay.
- Kreditkarte oder Debit-Karte: Unterschied liegt in den Funktionen und im Kreditrahmen. Vollwertige Kreditkarten bieten oft zusätzliche Benefits wie Cashback- oder Prämiensysteme.
- Kostenloses Girokonto mit Kreditkarte: Achte auf versteckte Kosten, z.B. Gebühren für Bargeldabhebungen im In- und Ausland oder Aufschläge bei Transaktionen in Fremdwährung.
- Negativer Schufa-Eintrag: Ein kostenloses Girokonto mit Kreditkarte ohne Bonitätsprüfung ist meist nicht möglich. Es gibt aber kostenpflichtige Angebote mit Prepaid-Kreditkarten.
- Girokonten und Kreditkartentypen: Es gibt viele verschiedene Modelle von Kreditkarten, einige sind inklusive im Girokontos während für andere eine Jahresgebühr anfällt.
Girokonto mit Kreditkarte: Vorteile gegenüber der Girocard
In Deutschland ist die Girocard seit Jahren der Standard für bargeldloses Bezahlen. Sie wird von Banken in der Regel automatisch bei Abschluss eines Girokontos an Kund:innen ausgegeben. Neben der Bezahlfunktion kann die Girocard auch zum Abheben von Bargeld an Geldautomaten und anderen Ausgabestellen wie Supermarktkassen genutzt werden.
Die Girocard ist in Deutschland noch die am meisten akzeptierte Bezahlkarte. Der Einsatz von Girocards im Ausland ist jedoch begrenzt und gebührenpflichtig. Vollwertige Visa-, Mastercard- oder American Express® Kreditkarten haben in der Regel eine breitere Akzeptanz vor allem außerhalb der EU. Je nach Modell entfällt sogar das Auslandseinsatzgeld für Kreditkarten.
Möchtest du für bargeldloses Bezahlen dein Smartphone und Dienste wie Apple Pay oder Google Pay nutzen, benötigst du ebenfalls eine Kreditkarte. Girocards sind in der Regel nicht mit diesen Diensten kompatibel. Da immer mehr Kreditkarten die gleichen Funktionen wie Girocards haben oder sogar noch mehr können, verlangen viele Banken Gebühren für die Girocards oder nehmen sie aus dem Sortiment.
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Bewertet wurden unter anderem Versicherungsleistungen, Loungezugang am Flughafen, Concierge-Services sowie der Zugang zu Statusprogrammen von Hotels, Mietwagen und Fluggesellschaften – unsere Platinum Card sicherte sich das Gesamtergebnis „Hervorragend.“
Kreditkarte oder Debit-Karte: Was ist der Unterschied?
Neben Girocards und Kreditkarten geben viele Banken zum Girokonto eine zusätzliche kostenlose Geldkarte aus: die Debit-Karte. Dabei handelt es sich allerdings nicht wie häufig angenommen um eine vollwertige Kreditkarte. Sie gleicht in ihren Funktionen mehr der Girocard und soll diese auf lange Sicht ersetzen.
Bargeldabhebungen und Bezahlvorgänge werden wie bei der Girocard direkt vom Girokonto abgebucht. Die herausgebende Stelle gewährt also keinen Kredit. Vollwertige Kreditkarten sind sogenannte Charge-Kreditkarten und Revolving-Kreditkarten:
- Bei Charge-Kreditkarten werden sämtliche Zahlungsvorgänge eines Monats gebündelt und als Gesamtrechnung am Monatsende vom Girokonto eingezogen.
- Revolving-Kreditkarten setzen auf die Rückzahlung in Raten. Du kannst also deine getätigten Zahlungen über mehrere Monate hinweg in Teilen über das Girokonto ausgleichen. Dafür musst du aber in der Regel höhere Zinsen in Kauf nehmen.
Viele Kreditkarten haben zudem Benefits wie Cashback- oder Prämiensysteme, die den Einsatz der Karte belohnen. Auch Reiserücktrittsversicherungen oder Krankenversicherungen sind bei manchen Modellen inklusive.
Quick-Tipp: Vorsicht bei Debit-Karten im Ausland
Kostenloses Girokonto mit Kreditkarte: Darauf musst du achten
Viele der Benefits sind allerdings kostenpflichtigen Premiumkreditkarten vorbehalten, die eine Gebühr verlangen. Diese Kreditkarten werden nur selten in Verbindung mit einem Girokonto angeboten, sondern müssen separat beantragt werden. Bist du auf der Suche nach einem Girokonto mit einer Kreditkarte, die tatsächlich kostenlos ist, solltest du auf folgende Kriterien achten:
- Erhebt das Kreditkarteninstitut Gebühren für das Abheben von Bargeld im In- und Ausland?
- Kommt es zu Aufschlägen bei Transaktionen in Fremdwährung?
- Wie hoch sind die Kreditzinsen, wenn du den Kreditrahmen der Kreditkarte nutzt?
- Gibt es eine einmalige oder regelmäßige Gebühr für die generelle Nutzung?
Viele Girokonten erscheinen auf den ersten Blick kostenlos, da sie beispielsweise keine Kontoführungsgebühren berechnen. Dennoch können versteckte Kosten entstehen. Achte vor allem auf Gebühren für das Abheben oder Einzahlen von Bargeld, wenn du Fremdbanken und Geldautomaten von Drittanbietern nutzt oder Transaktionen im Ausland durchführst. Auch Kosten für Echtzeitüberweisungen oder Negativzinsen können anfallen.
Finde die passende Kreditkarte
Ist die Kontoeröffnung mit einem negativen Schufa-Eintrag möglich?
Das Eröffnen eines kostenlosen Girokontos mit Kreditkarte ohne Bonitätsprüfung ist in der Regel nicht möglich. Einige Banken bieten aber kostenpflichtige Girokonten mit Prepaid-Kreditkarten an, und ermöglichen damit, eine Kreditkarte trotz negativem Schufa-Eintrag zu erhalten. Dabei werden häufig einmalige Gebühren für das Einrichten des Kontos berechnet sowie laufende Kontoführungsgebühren, die etwas höher angesetzt sind als bei herkömmlichen Girokonten.
Die Prepaid-Kreditkarte kann über das verknüpfte Girokonto mit einem Guthaben aufgeladen werden und anschließend für das bargeldlose Bezahlen verwendet werden. Ist das Guthaben aufgebraucht, kannst du allerdings keinen Kredit über die Karte in Anspruch nehmen. Du solltest dein Guthaben deshalb immer gut im Auge behalten.
Dein Girokonto mit Kreditkarte
Grundsätzlich muss eine Kreditkarte ein Referenzkonto haben, von dem die Beträge, die du mit der Kreditkarte zahlst, abgebucht werden. Es gibt sehr viele verschiedene Modelle von Kreditkarten: solche mit Extraleistungen wie Versicherungen, Prepaid- oder Revolving-Varianten oder Debit-Karten, die gar keinen Kreditrahmen gewähren. Bei einigen Instituten ist im Girokonto eine Kreditkarte inklusive. Für Premiumkreditkarten fällt eine Jahresgebühr an.
Der Boom der kostenlosen Girokonten ist vorbei
"Jetzt kostenloses Girokonto mit dauerhaft kostenloser Kreditkarte sichern” - die Banken überboten sich darin, Kunden mit dem Versprechen “ohne Gebühren” einzufangen. Der Gedanke lag auf der Hand. Die Zahlungsverkehrsdienstleistungen werden kostenlos angeboten und refinanzieren sich durch andere Kundenaktivitäten wie Kreditaufnahme, Wertpapieranlagen oder das Versicherungsgeschäft. Offensichtlich ging diese Rechnung aber bei einigen Instituten nicht ganz auf.
Anbieter ruderten zurück
Die Zahl der kostenlosen Kreditkarten im Kontopaket begann zu bröckeln. Als Nächstes wurden Mindestumsätze eingeführt, damit das Girokonto gebührenfrei bleibt. Denn nur wer über ausreichende Einkünfte verfügt, kann auch aktiv im Cross-Selling Mehrertrag für die Bank generieren. Unter dem Strich blieb es aber nicht aus, dass sich Girokonten deutlich verteuerten, wie die Zahlen des Statistischen Bundesamtes Destatis aus dem Oktober 2020 belegen. Auch wenn die Zahlen des Jahres 2020 für das Jahr 2024 nicht mehr ganz frisch anmuten, hat sich der Trend bis heute nicht geändert.
Bankgebühren mit überdurchschnittlichem Anstieg
Obwohl im Jahr 2020 das Thema “tägliche Inflation” im Gegensatz zu den Folgejahren gering war sah es in der Bankenbranche anders aus. Girokonten hatten sich im Oktober 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,6 Prozent verteuert. Dies zu einem Zeitpunkt, als die Inflationsrate in Deutschland mit -0,2 Prozent beziffert wurde. Der Anstieg bei den Gebühren für Girokonten kam aber nicht von ungefähr und aus dem Nichts. Schon im Jahr 2019 hatten sich die Preise der Dienstleistungen bei Banken und Sparkassen um 4,7 Prozent verteuert. Hintergrund war auch, dass die Geldhäuser erläuterten, dass die extrem geschrumpften Margen aufgrund der historisch niedrigen Zinsen kompensiert werden mussten. Was sie allerdings verschwiegen hatten, war, dass die Negativzinsen, welchen sie bei der EZB für die Kreditaufnahme erhielten, Milliardengewinne in die Kassen spülten.
Stellen wir die Gebührenerhöhungen der Banken im Jahr 2019 einmal dem Verbraucherpreisindex gegenüber, zeigt sich, dass diese Branche eine um 3,3 Prozent höhere Teuerungsrate auf den Markt brachte. Die sonstigen Güter aus dem Warentopf verteuerten sich nur um 1,4 Prozent.
Kreditkosten bei Privatkrediten langfristig um 25 Prozent gestiegen
Eine Betrachtung der Preisentwicklung bei Privatkrediten zwischen 2010 und 2020 zeigt, dass es hier einen sehr kräftigen Preisanstieg gab. Gingen die Kosten für die Darlehen bis 2015 aufgrund weggefallener Bearbeitungsgebühren zunächst um 27,9 Prozent zurück, stiegen sie in den Folgejahren erneut um insgesamt 25 Prozent an. Die nachfolgende Grafik untermauert eindrucksvoll, wie sehr die Gesamtinflation und der Preisanstieg bei den Banken auseinanderlaufen:
Quelle: destatis.de
Im Jahr 2021 kratzten die Bankgebühren bereits an der 40-Prozent-Marke. Über den langfristigen Zeitraum seit 2010 betrachtet, stehen die Bankgebühren aber gegenüber diesem Jahr mit einem Minus von 8,2 Prozent da.
Mit der aufgrund der extrem hohen Inflation geänderten Zinspolitik der EZB verdienen die Kreditinstitute nun wieder recht ordentlich. Sie geben die höheren Zinsen der Europäischen Zentralbank nicht an ihre Kunden weiter. Eine Grafik des Spiegels vom 03.02.2023 macht dies deutlich.