Therapeutic Laziness: Pausen statt Powern im Business-Alltag

Eine Frau mit einer Tasse in der Hand lehnt entspannt an der Hauswand.
Redaktion AMEXcited for Business
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Videocall hier, Chat-Ping da und immer erreichbar sein. Wer früher Nachtschichten schob, galt als engagiert. Heute ist klar, dass Dauerstress krank macht. Kein Wunder und richtig also, dass ein neuer Trend aufkommt: Therapeutic Laziness bedeutet, Erholungspausen gezielt einzuplanen. Hier erfährst du, wie du die schlauen Auszeiten nimmst.
  1. Bewusst Pause machen als Selfcare-Strategie
  2. Weniger Reiz, mehr Ruhe: 5 Vorteile von Therapeutic Laziness
  3. Simpel und gut für die mentale Gesundheit: Minipausen im Arbeitsalltag
  4. Faktencheck: Ist der große Stress erfunden oder echt?
  5. Therapeutic Laziness: Einfach mal abschalten
  6. FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Alles Wichtige auf einen Blick

Therapeutic Laziness bezeichnet das bewusste Einplanen von Pausen ohne Produktivitätsdruck – als Gegenmodell zu Dauerstress und ständiger Erreichbarkeit. Statt noch einer Effizienztechnik geht es um gezielte Untätigkeit, die nachweislich Stress senkt, Kreativität fördert, Fokus stärkt und Burn-out-Risiken reduziert.
 
Schon einfache Minipausen, in denen du etwa Tee trinkst, aus dem Fenster schaust oder drei Minuten tief atmest, können Konzentration und Entscheidungsfähigkeit deutlich verbessern. So wird Nichtstun zur wirksamen Selfcare- und Business-Strategie – nicht als Faulheit, sondern als verantwortungsvoller Umgang mit der eigenen mentalen Gesundheit.

Bewusst Pause machen als Selfcare-Strategie

Immer erreichbar, immer online: So sieht der ganz normale Arbeitsalltag heute aus – für Führungskräfte ebenso wie für Mitarbeitende auf allen Ebenen. Homeoffice, hybrides Arbeiten und smarte Tools versprechen zwar mehr Flexibilität, sorgen aber häufig für das Gegenteil von Entlastung. Die Aufgaben wachsen, die Komplexität steigt, Grenzen zwischen Job und Privatleben verschwimmen.

Das Ergebnis: Echte Erholung bleibt auf der Strecke, die Work-Life-Balance kippt. Und das ist ein idealer Nährboden für Stress, Erschöpfung und innere Unruhe. Die Folgen sind bekannt: Rückenschmerzen, Tinnitus, Schlafstörungen bis hin zum Burn-out.

Was fehlt, ist nicht noch eine Effizienztechnik, sondern genau das Gegenteil: gezielte Untätigkeit. Die Idee der Therapeutic Laziness plädiert für bewusste Pausen, die nicht mit Aktivität gefüllt sind. Eine Strategie, die Energie und Klarheit zurückbringen soll.

Woher kommt der Begriff Therapeutic Laziness?

Seit 2024 kursiert Therapeutic Laziness als Social-Media-Trend auf TikTok und Instagram – vor allem in der Gen Z. Gemeint ist: bewusstes Nichtstun ohne schlechtes Gewissen, als kleine Rebellion gegen Dauerstress, Hustle-Kultur und permanente Selbstoptimierung.

Im Unterschied zu klassischen Erholungstechniken wie Yoga, Meditation oder Sport setzt Therapeutic Laziness radikal auf Inaktivität: weniger Reize, weniger Input, mehr mentale Entlastung. Was auf den ersten Blick wie ein Internet-Trend wirkt, hat seine Wurzeln allerdings in einem therapeutischen Konzept.

Nerdpedia

Therapeutic Laziness beschreibt eine Haltung aus der Psychotherapie: Therapeut:innen tun im richtigen Moment bewusst nichts, um Klient:innen eine Entwicklung zu ermöglichen.

Weniger Reiz, mehr Ruhe: 5 Vorteile von Therapeutic Laziness

Für dich als Unternehmer:in, Führungskraft oder Selbstständige:r zählt Leistung – und oft scheint mehr Arbeiten die einzige Antwort auf wachsenden Druck zu sein. Doch genau dann wird kluges Pausieren zur strategischen Stärke im Leadership:

Therapeutic Laziness bedeutet nicht, einfach faul zu sein, sondern bewusst Ruhephasen einzuplanen, die dir Raum für Ideen, klare Entscheidungen und neue Energie schenken. So stärkst du deine Resilienz, senkst dein Stresslevel und steigerst langfristig deine Produktivität und mentale Gesundheit.

Das bringt dir Therapeutic Laziness im Business-Alltag:

Eine Frau hört Musik mit geschlossenen Augen.

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Simpel und gut für die mentale Gesundheit: Minipausen im Arbeitsalltag

Therapeutic Laziness beschreibt im Kern eine bewährte Erholungstechnik: regelmäßige Pausen als Grundlage für Gesundheit im Job. In vielen Ländern sind Pausenzeiten im Arbeitszeitgesetz fest verankert – aus gutem Grund, denn nur wer im Job regelmäßig abschaltet, bleibt körperlich und mental leistungsfähig.

Gleichzeitig werden die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer durchlässiger. Viele stehen permanent unter Druck, checken E-Mails nach Feierabend und optimieren sich selbst noch in ihrer vermeintlichen Ruhezeit. Genau deshalb gewinnen freiwillige, bewusst eingeplante Minipausen zusätzlich an Bedeutung.

Kein Wunder also, dass Therapeutic Laziness auf Social Media gefeiert wird. Die scheinbare Faulheit ist in Wahrheit eine kluge Selbsterhaltungs- und Selbstfürsorgestrategie, die Resilienz und Arbeitsgesundheit stärkt.

Der Psychotherapeut und Arbeitspsychologe Prof. Dr. Claas Lahmann, der Unternehmen zu gesunden Arbeitsstrukturen berät, bestätigt: Schon kleine Rituale reichen aus, um neue Energie zu gewinnen. Dazu braucht es keinen teuren Achtsamkeitskurs, sondern vor allem mehr Mut zur Pause, zu Minibreaks und auch mal zu einem erfrischenden Powernap.

Ich rate erst mal zu Minipausen. Eine Tasse Tee trinken, ohne nebenbei E-Mails zu lesen. Drei Minuten atmen. Nach einer Aufgabe kurz aus dem Fenster schauen, bevor das Nächste erledigt werden muss.
– Prof. Dr. Claas Lahmann, Psychotherapeut und Arbeitspsychologe, im Interview mit ZEIT online

Bed Rotting: Erholung im Pyjama oder Warnsignal?

Zum Thema  Therapeutic Laziness gehört auch der Trend Bed Rotting (zu Deutsch: „im Bett gammeln“). Auf Social-Media-Plattformen wird dieses Verhalten als vermeintlich clevere Selfcare-Idee inszeniert: den ganzen Tag im Bett verbringen, ohne Aufgaben, nur daliegen, scrollen, Serien schauen. Für viele klingt das nach maximaler Erholung und einem kurzen Ausstieg aus dem Overload-Modus.

Doch anders als Therapeutic Laziness im Sinne kurzer, bewusster Pausen ist Bed Rotting eine extreme Form des Rückzugs und damit nicht immer harmlos.

Ist das Bett als Rettungsinsel also wirklich gesund? Gelegentlich einen Tag im Bett zu verbringen, kann kurzfristig guttun und helfen, akute Erschöpfung abzufedern. Problematisch wird es, wenn Bed Rotting die Regel ist und du dich immer öfter lieber im Bett verkriechst, statt aufzustehen. Das kann ein Hinweis auf starke Überlastung oder Anzeichen einer Depression sein.

Typische Warnsignale: soziale Isolation, Antriebslosigkeit, Schlafprobleme oder das Gefühl, dem Alltag nicht mehr gewachsen zu sein. Das Bett sollte in erster Linie ein Ort für Schlaf und Erholung bleiben – nicht dauerhaft zur Flucht vor der Realität werden. Therapeutic Laziness setzt deshalb auf kurze, geplante Pausen im wachen Zustand – nicht auf kompletten Rückzug.

Faktencheck: Ist der große Stress erfunden oder echt?

Ständige Erreichbarkeit und hybrides Arbeiten gelten heute als Standard – erzeugen aber messbaren Stress. Mentale Erschöpfung ist weit verbreitet. Zwar ist die Angst vor Digitalisierung deutlich gesunken, doch neue Hürden wie Bürokratie, Datenschutzauflagen und eine wachsende Informationsflut treiben den Stresspegel wieder nach oben.

Hinzu kommen klassische Belastungsfaktoren, die viele aus ihrem Arbeitsalltag kennen:

Selbst die Technik, die eigentlich entlasten soll, wird zur Stressquelle: Für 21 Prozent der Befragten ist die Vielzahl an Kommunikations-Tools belastender als noch vor fünf Jahren. Genau in diesem Spannungsfeld aus Digitalstress und Daueranspannung braucht es wirksame Gegenpole: etwa bewusst eingeplante Pausen.

Therapeutic Laziness heißt, Pausen nicht nur zuzulassen, sondern aktiv in den Arbeitsalltag einzubauen, als klare Antwort auf Daueranspannung und mentale Erschöpfung. Nicht als Schwäche, sondern als Stärke.

Therapeutic Laziness: Einfach mal abschalten

Therapeutic Laziness zeigt: Gezielt nichts zu tun, ist kein Zeichen von Faulheit, sondern eine wirksame Selfcare- und Business-Strategie. In einer Arbeitswelt, die von dauernder Erreichbarkeit, digitalen Tools und steigendem Leistungsdruck geprägt ist, dienen bewusste Pausen als notwendiger Gegenpol zu Stress, Überforderung und Burn-out-Risiken.

Kurze, einfache Minipausen – etwa bewusst einen Tee zu trinken, aus dem Fenster zu schauen oder tief durchzuatmen – reichen oft schon, um Fokus, Kreativität und Entscheidungsfähigkeit zurückzugewinnen. In Zeiten von Flex Work und Vertrauensarbeitszeit können sich Beschäftigte ohnehin dann Pausen nehmen, wenn sie solche benötigen, ohne ein schlechtes Gewissen haben müssen, dass sie auf andere faul wirken könnten.

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FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Was ist Therapeutic Laziness?
Therapeutic Laziness beschreibt bewusstes Pausemachen und gezielte Ruhephasen als Selfcare-Strategie. Sie hilft, Stress abzubauen, fördert die mentale Gesundheit und steigert langfristig Leistungsfähigkeit sowie Kreativität.
Wie kann ich als Unternehmer:in Zeitfresser effizient eliminieren?
Durch die Analyse von Abläufen und konsequentes Outsourcing unwichtiger Aufgaben entsteht Raum für bewusstes Pausieren. Gute Strukturen, effektive Tools und klare Kommunikation helfen dabei, unnötige Meetings, Aufgaben oder Ablenkungen gezielt zu reduzieren. So lässt sich mehr Fokus auf die wesentliche Arbeit legen.
Welche kurzfristigen Effekte zeigen sich durch bewusste Pausen im Unternehmen?
Selbst kleine gezielte Pausen können sofort den Stress senken, aber auch die Konzentration und Produktivität verbessern. So profitieren Unternehmen schnell von fokussierteren, entspannteren Mitarbeitenden und einer besseren Stimmung im Team.

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