- Was ist die Steuer-ID?
- Weniger Bürokratie: Der Sinn der Steuer-ID
- Wo steht die Steuer-ID?
- Eine Steuer-ID beantragen
- Nicht verwechseln: Die Steuernummer
- Das bringt die Steuer-ID
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Das wichtigste aus diesem Artikel
- Was ist die Steuer-ID?: Die Steuer-ID ist eine lebenslang gültige, elfstellige Nummer zur eindeutigen Identifizierung von Bürger:innen in steuerlichen Angelegenheiten.
- Zusammensetzung der Steuer-ID: Die Ziffern der Steuer-ID werden zufällig generiert und enthalten keine spezifischen Informationen. Die letzte Ziffer ist eine Prüfziffer.
- Sinn der Steuer-ID: Mit Einführung der Steuer-ID soll die Kommunikation mit dem Finanzamt vereinfacht und Fehler bei Datenverarbeitung vermieden werden.
- Auffinden der eigenen Steuer-ID: Du findest deine Steuer-ID auf deiner Lohnsteuersbescheinigung, deinem Einkommensteuernbescheid oder durch Anfrage beim Bundeszentralamt für Steuern.
- Antrag einer neuen ID: Eine neue ID erhältst du automatisch nach Anmeldung bei einer Meldebehörde in Deutschland. In anderen Fällen wende dich an das Bundeszentralamt für Steuern oder deinen Arbeitgeber.
Was ist die Steuer-ID?
Die Steuer-ID steht für die sogenannte steuerliche Identifikationsnummer. Wie der Name schon sagt, dient diese Nummer dazu, Menschen eindeutig zu identifizieren, sobald es um Steuern geht. Das ist wichtig, um die relevanten Daten immer eindeutig der richtigen Person zuzuordnen – zum Beispiel bei der Steuererklärung. Deswegen haben alle Bürger:innen, die in Deutschland gemeldet sind, eine eigene Steuer-ID. Sie gilt lebenslang und wird sich auch ein Leben lang nicht verändern.
Zusammensetzung der Steuer-ID
Die Steuer-ID besteht aus elf Ziffern. In den einzelnen Ziffern sind keine bestimmten Informationen verarbeitet, sondern sie werden zufällig generiert. Bei der Zusammensetzung gelten bestimmte Regeln, zum Beispiel, dass die Steuer-ID nicht mit der Ziffer 0 beginnen darf.
Die letzte, elfte Ziffer ist die Prüfziffer. Sie wird nach einem bestimmten Algorithmus aus den ersten zehn Ziffern berechnet. So können Fehler bei der Eingabe verhindert werden: Wenn eine Ziffer falsch ist, ergibt der Algorithmus nicht mehr die richtige Prüfziffer und es kommt zu einer Fehlermeldung. Nach diesem Prinzip funktionieren zum Beispiel auch IBANs, wo sich die zweistellige Prüfziffer hinter den Buchstaben für die Länderkennzeichnung befindet.
Quick-Tipp
Die offizielle Bezeichnung der Steuer-ID lautet „steuerliche Identifikationsnummer“. Abgekürzt wird sie auch IdNr oder Steuer-IdNr – oder TIN. Letzteres ist die englische Abkürzung und steht für Tax Identification Number.
Weniger Bürokratie: Der Sinn der Steuer-ID
Auch wenn „steuerliche Identifikationsnummer“ eher sperrig klingt, stand hinter der Einführung der Steuer-ID die Idee, die Steuerverwaltung zu vereinfachen. Die Vorteile der Steuer-ID liegen auf der Hand: Wenn Bürger:innen sofort und lebenslang mit einer Nummer identifiziert werden können, vereinfacht das die Kommunikation mit dem Finanzamt. Zudem verhindert sie, dass Daten durch Fehler verloren gehen, zum Beispiel Namensverwechslungen oder Buchstabendreher.
Gerade im Zuge der Digitalisierung ist es besonders wichtig, Daten eindeutig der richtigen Person zuordnen zu können. Ein Beispiel dafür sind elektronische, vorausgefüllte Steuererklärungsformulare, die dir bei der Steuererklärung viel Zeit sparen können. Die lebenslange Gültigkeit und vor allem die Unveränderlichkeit der Steuer-ID ist auch ein entscheidender Fortschritt gegenüber der Steuernummer – dazu gleich mehr.
Wo steht die Steuer-ID?
Die Steuer-ID gibt es seit dem 1. Juli 2007. Sie wird seitdem schon nach der Geburt vergeben: Neugeborene Kinder in Deutschland erhalten sie automatisch zugesandt. Alle Menschen, die in Deutschland gemeldet sind, aber vor der Einführung geboren wurden, haben ihre Steuer-ID im Jahr 2008 vom Bundeszentralamt für Steuern erhalten.
Wenn du diesen Brief von 2008 nicht mehr findest, keine Sorge: Die Steuer-ID steht auch auf der Lohnsteuerbescheinigung, die du von deinem Arbeitgeber erhältst, oder auf deinem letzten Einkommenssteuerbescheid.
Wenn du deine Steuer-ID partout nicht mehr finden kannst, ist das auch kein Problem: Wende dich einfach an das Bundeszentralamt für Steuern. Du kannst einen Brief schreiben oder das Eingabeformular online verwenden. Wichtig: Deine Steuer-ID kann dir wegen des Datenschutzes nur per Post zugesandt werden, was bis zu vier Wochen dauern kann.
Immerhin: Um deine Steuererklärung abzugeben, brauchst du deine Steuer-ID nicht zwangsläufig. Das Finanzamt ermittelt die Nummer im Zweifelsfall selbst.
Eine Steuer-ID beantragen
Wenn du noch keine Steuer-ID hast, weil du bisher noch nicht in Deutschland gemeldet warst, musst du sie auch nicht beantragen. Du erhältst sie nach deiner Anmeldung bei der zuständigen Meldebehörde automatisch.
Falls du noch nie in Deutschland gemeldet warst und auch nicht nach Deutschland ziehen wirst, aber für ein deutsches Unternehmen arbeitest, brauchst du nur eine Steuer-ID, wenn du in Deutschland steuerpflichtig bist. Um das im Einzelfall zu klären, wendest du dich am besten direkt an deine:n Arbeitgeber:in.
Good to know
Die lebenslang gültige Steuer-ID erinnert an den Spruch, dass im Leben nichts sicher sei außer „Tod und Steuern“. Das Zitat wird oft Benjamin Franklin zugeschrieben, der im November 1789 in einem Brief anmerkte, dass „nothing is certain except death and taxes“. Die Idee ist allerdings schon älter: Ein ähnlicher Satz steht schon in einem Theaterstück von Christopher Bullock aus dem Jahre 1716.
Nicht verwechseln: Die Steuernummer
Im Zusammenhang mit Steuern spielt auch eine andere Nummer eine große Rolle: die Steuernummer. Diese Nummer bekommst du nicht automatisch per Post zugesendet, aber du musst sie auch nicht beantragen – du kannst deine erste Steuererklärung ohne Steuernummer abgeben und das Finanzamt teilt dir danach eine zu. Selbstständige erhalten ihre Steuernummer, wenn sie ihre Selbstständigkeit beim Finanzamt anmelden.
Die Steuernummer ist 13-stellig. Sie ist nicht zufallsgeneriert, sondern enthält folgende Informationen:
- Die Nummer des Bundesfinanzamtes
- Das zuständige Finanzamt
- Die persönliche Steuernummer
- Die Prüfziffer
Steuernummer versus Steuer-ID
Dadurch, dass das zuständige Finanzamt Teil der Steuernummer ist, zeigt sich auch gleich ein Nachteil der Steuernummer: Sie kann sich in deinem Leben mehrfach ändern, nämlich immer, wenn du umziehst und ein anderes Finanzamt für dich zuständig wird. Außerdem erhalten Verheiratete, die eine gemeinsame Steuererklärung machen, eine neue, gemeinsame Steuernummer.
Langfristig ist deswegen geplant, dass die unveränderliche Steuer-ID die Steuernummer ersetzen soll. Wann genau es so weit sein wird, steht aber noch nicht fest. Bis dahin brauchst du also beides.
Das bringt die Steuer-ID
Die Steuer-ID ist ein praktisches Mittel, um deine Kommunikation mit dem Finanzamt und damit auch deine Steuererklärung einfacher zu machen, vor allem digital. Da sie automatisch an alle in Deutschland gemeldeten Menschen vergeben wird und auch auf vielen Dokumenten wie der Lohnsteuerbescheinigung steht, ist sie in der Regel auch leicht zu finden, falls du sie zur Hand brauchst. In Zukunft wirst du deine Steuernummer, die sich mehrfach verändern kann, nicht mehr brauchen, sondern nur noch die lebenslang gültige Steuer-ID.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Wo finde ich meine Steuer-ID?
Die Steuer-ID wird vom Bundeszentralamt für Steuern verschickt. Wenn du diesen Brief nicht mehr findest, kannst du deine Steuer-ID auch auf deiner Lohnsteuerbescheinigung oder deinem Einkommensteuerbescheid sehen.
Kann man die Steuer-ID online abfragen?
Die Steuer-ID kann per Online-Formular beim Bundeszentralamt für Steuern abgefragt werden, allerdings kann sie aufgrund des Datenschutzes nur per Post zugesandt werden. Das dauert bis zu vier Wochen.
Wie setzt sich die Steuer-ID zusammen?
Die Steuer-ID besteht aus elf zufällig generierten Ziffern. Die letzte Ziffer ist dabei eine Prüfziffer, die per Algorithmus aus den ersten zehn errechnet wird und so Fehler bei der Eingabe verhindert.
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