Walter Gropius: 6 beeindruckende Häuser des Bauhausgründers

Außenansicht des Bauhaus-Gebäudes in Dessau
Redaktion AMEXcited
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Der Stararchitekt Walter Gropius hat die moderne Architektur zu Beginn des 20. Jahrhunderts geprägt wie kaum ein zweiter. Seine Vision: die Vereinigung von Kunst und Handwerk. Erst die Funktion, dann die Form. In der Kunstgewerbeschule Bauhaus in Dessau begründete er einen Baustil, dessen Schönheit sich in seiner Schlichtheit zeigt. Sechs der beeindruckendsten Häuser von Walter Gropius zeigen wir dir hier.
  1. Bauhaus Dessau: Wirkungsstätte für moderne Architektur
  2. Meisterhäuser in Dessau: Residenz für Künstler:innen
  3. Gropius House: Das Wohnhaus des Stararchitekten in Amerika
  4. Walter-Gropius-Haus am großen Tiergarten in Berlin
  5. MetLife Building: Gropius’ höchstes Gebäude
  6. Fagus-Werk: Beginn der architektonischen Moderne
  7. Walter Gropius: Begründer der modernen Architektur
  8. FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Bauhaus Dessau: Wirkungsstätte für moderne Architektur

Ein Schlüsselbau der europäischen Moderne steht in der Stadt Dessau in Sachsen-Anhalt: Das Staatliche Bauhaus wurde 1925 von Walter Gropius entworfen und 1926 fertiggestellt. Bis 1932 diente es als Heimstätte der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule. Sowohl als Gebäude als auch als Wirkungsstätte war das Bauhaus wegweisend für die Entwicklung der modernen Architektur im 20. Jahrhundert, wie sie unter anderem Frank Lloyd Wright verkörpert.

Was ist Bauhaus?

Das Bauhaus war eine von Walter Gropius im Jahr 1919 gegründete Kunstschule. Gropius ging es darum, Kunst und Handwerk in einem Baustil zusammenzuführen. In künstlerischer Hinsicht war das Bauhaus so bedeutend, dass es häufig mit dem Begriff der Moderne in der Architektur gleichgesetzt wird. Kunstgeschichtlich ist das allerdings problematisch: Denn Bauhaus ist keine Epoche. Bauhaus bezeichnet vielmehr einen Architekturstil, der bis heute nachwirkt.

Das Bauhaus und auch die nicht weit entfernten Meisterhäuser zählen seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Gropius entwarf die einzelnen Gebäudeteile des Bauhauses nach deren Funktionen, die sie erfüllen sollten. Gebäude mit gleicher Funktion sahen entsprechend gleich aus.

Die Gebäudeteile im Bauhaus:

Nice to know: Das Gemälde „Bauhaustreppe“ des Malers Oskar Schlemmer, der zeitweise selbst in einem Meisterhaus gewohnt hat, zeigt Studierende im Bauhausgebäude in Dessau. Es ist sein berühmtestes Werk und zählt zu den bekanntesten Gemälden der Neuen Sachlichkeit.

Der kubische Bauhaus-Gebäudekomplex mit Glasfassaden

Meisterhäuser in Dessau: Residenz für Künstler:innen

Neben dem Bauhaus gibt es vier sogenannte Meisterhäuser, die den Professoren und Lehrenden am Bauhaus als Unterkunft dienten. Drei identische Doppelhäuser und eine Direktorenvilla – alle entworfen von Walter Gropius und gebaut in den Jahren 1925 und 1926. In den Doppelhäusern wohnten legendäre Maler wie Wassily Kandinsky, Paul Klee, Oskar Schlemmer oder Josef Albers. In der Direktorenvilla lebte Gropius selbst.

Walter Gropius entwarf die Meisterhäuser und ordnete sie so an, dass der Eindruck einer kleinen Waldsiedlung entstand. Indem er sie an den Rand eines Kiefernwaldes baute, den die Bewohner:innen durch die großen Fenster betrachten konnten, ließ er die Natur in die Häuser hinein.

Kennzeichen für die Architektur der Meisterhäuser sind deren kubischen Formen, das flache Dach, die einfarbigen Flächen, die großen Terrassen und Balkone sowie die vielen Türen: Von fast jedem Zimmer aus ist es möglich, nach draußen ins Freie zu gehen. Interessiert an einem Besuch? Infos und Öffnungszeiten findest du auf der Website der Stiftung Bauhaus Dessau.

Nice to know: Nachdem die Meisterhäuser teilweise im Krieg zerstört und später vernachlässigt worden waren, wurden sie vor allem nach 1990 restauriert, unter anderem unter Mitwirkung des britischen Stararchitekten David Chipperfield.

Ein weißes Doppelhaus im Bauhaus-Stil umgeben von Bäumen

Gropius House: Das Wohnhaus des Stararchitekten in Amerika

Das Gropius House in Lincoln im US-amerikanischen Bundesstaat Massachusetts ist das ehemalige Wohnhaus des Bauhaus-Gründers Walter Gropius. Es ist seiner Direktorenvilla in der Meisterhaussiedlung wie aus der Fassade geschnitten. Gropius wohnte von 1938 bis 1969 in dem Haus. Heute fungiert das Gropius House als Museum.

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Das Gropius House besteht fast ausschließlich aus Bauteilen und Werkstoffen, die per Katalog in den USA bestellt werden konnten. Die Idee dahinter: Jede:r soll so ein Haus bauen können.

Weiße Wände, Flachdach, schlichtes Design, Glaswände und große Fenster, durch die Gropius die Bäume draußen bewundern konnte, charakterisieren den Bau. Besonders imposant: Auf einem Hügel gelegen, sind vom Gropius House aus die Berge Mount Wachusett und Mount Monadnock zu sehen. Den Garten gestaltete Gropius so, dass er zu den Rändern immer naturbelassener aussah.

Nice to know: Heute kannst du im Gropius House eine große Sammlung von Bauhaus-Objekten bewundern. Auf der Website findest du weitere Infos sowie die Öffnungszeiten.

Ein weißes Wohnhaus im Bauhaus-Stil mit Garten

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Walter-Gropius-Haus am großen Tiergarten in Berlin

Auf den ersten Blick mag das 1957 entworfene Walter-Gropius-Haus im Hansaviertel in Berlin eher unspektakulär wirken. Doch es lohnt sich, genauer hinzusehen: Gropius spielte bei der Gestaltung des Wohngebäudes mit architektonischen Konventionen. So dachte er beispielsweise die Fassadenform erfrischend anders als es damals üblich war, indem er sie einfach krümmte.

Auf der Südseite schuf Gropius ein kreatives Zusammenspiel aus gleich großen Fensterfronten und Balkons. Einige Balkons ließ er weiter hervorstehen als andere. Acht von ihnen platzierte er sogar an der Seite und richtete die zugehörigen Wohnungen zu den Ost- und Westseiten aus.

Nice to know: Seit 1980 steht das Walter-Gropius-Haus in Berlin mit seinen 67 Wohnungen unter Denkmalschutz. Zwischen den Jahren 2013 und 2015 wurde es denkmalgerecht saniert.

Eine gekrümmte Hochhausfassade mit Balkonen

Die Gropiusstadt in Berlin-Neukölln

In den 1960er-Jahren hat Walter Gropius eine Wohnsiedlung in Berlin-Neukölln geplant: die Gropiusstadt, in der es rund 19.000 Wohnungen gibt und die seit 2002 ein eigener Ortsteil ist. Eine architektonische Besonderheit in der Gropiusstadt: das Wohnhochhaus Ideal, mit seinen 91 Metern eines der höchsten Wohngebäude Deutschlands.

MetLife Building: Gropius’ höchstes Gebäude

Das MetLife Building liegt mit seinen 246 Metern auf Platz 39 der höchsten Gebäude in New York City, das reich ist an architektonischen Meisterwerken. Der Bau des Wolkenkratzers mit seinen 60 Etagen wurde 1963 abgeschlossen. Das Gebäude hatte Walter Gropius gemeinsam mit dem italienischen Architekten Pietro Belluschi und der Firma des US-amerikanischen Stararchitekten Emery Roth entworfen.

Das MetLife Building steht an der bekannten Park Avenue in Manhattan. Sowohl von innen als auch von außen betrachtet, ist das MetLife Building vor allem eines: schnörkellos. Seine Funktion: Büros beherbergen. Doch wie alle Gropiusbauten besitzt es auch eine architektonische Besonderheit. Dank seiner acht Ecken ist es ein oktogonaler Wolkenkratzer.

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Das MetLife Building wurde in zahlreichen Hollywoodfilmen in Szene gesetzt. Zum Beispiel im Actionfilm „Marvel’s Avengers”, in dem aus dem realen Gebäude der „Avengers Tower” wird.

Nice to know: Ursprünglich gehörte das MetLife Building der Fluggesellschaft Pan American World Airways und hieß entsprechend Pan Am Building. Nachdem das Versicherungsunternehmen Metropolitan Life Insurance Company das Gebäude für rund 400 Millionen US-Dollar gekauft hatte, wurde das Gebäude 1993 in MetLife Building umbenannt.

Das geradlinige MetLife-Hochhaus erhebt sich gen Himmel, im Vordergrund eine verspielte Skulptur mit Uhr am Eingang eines Gebäudes im Beaux-Arts-Stil

Fagus-Werk: Beginn der architektonischen Moderne

Das Fagus-Werk, eine Fabrikanlage in Alfeld in Niedersachsen, gilt als eines der ersten modernistischen Bauwerke überhaupt. Es ist zugleich das erste bedeutende Werk von Walter Gropius, der das Fabrikgebäude 1911 gemeinsam mit dem deutschen Designer Adolf Meyer entworfen hat.

Charakteristisch für das Fagus-Werk sind seine gläserne Fassade, der Stahl und die Geradlinigkeit in seiner Form. Gropius ließ durch diesen reduzierten Baustil viel Licht in das Gebäude. Das Resultat war für die damalige Zeit revolutionär: eine arbeitsfreundliche Umgebung. Denn auf das Wohl von Arbeiter:innen zu achten, war zu dem Zeitpunkt kaum verbreitet.

Nice to know: Ursprünglich war das Fagus-Werk eine Schuhleistenfabrik. Warum es Fagus-Werk heißt? Fagus ist Lateinisch und bedeutet Buche. Und aus dem harten Buchenholz werden bekanntlich die besten Leisten gemacht, auch heute noch setzen Maßschuhmacher wie Benjamin Klemann darauf.

Eine Fabrikanlage mit Glasfassade im kubischen Baustil

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Walter Gropius: Begründer der modernen Architektur

Mit dem Bauhaus begründete Walter Gropius einen neuen Architekturstil, der Kunst und Handwerk verschmelzen ließ. Ein Stil, der puristisch und schlicht ist, jedoch nie den Eindruck erweckt, das Design sei zweitrangig – im Gegenteil: In Walter Gropius Häusern hat alles seinen Platz, nichts ist überflüssig, alles genau durchgestylt.

Gropius Vision war der Bau der Zukunft. Diese Zukunft ist heute unsere Gegenwart, denn sein Baustil wirkt bis heute nach: in den Gebäuden, die er selbst entworfen hat, und in denen, die durch seinen Stil inspiriert wurden.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Wo steht das Bauhaus von Walter Gropius?
Das Staatliche Bauhaus, kurz Bauhaus, das von Walter Gropius entworfen wurde, steht in Dessau in Sachsen-Anhalt.
Wer wohnte in den Meisterhäusern in Dessau?
In den Meisterhäusern in Dessau wohnten deren Architekt Walter Gropius und als Mieter unter anderem der ungarisch-US-amerikanische Maler László Moholy-Nagy, der deutsch-US-amerikanische Maler Lyonel Feininger, der deutsche Grafiker Georg Muche, der deutsche Bildhauer Oskar Schlemmer, der russische Maler Wassily Kandinsky und der deutsche Maler Paul Klee.
Wann wurden die Meisterhäuser gebaut?
Die Meisterhäuser von Walter Gropius in Dessau wurden von 1925 bis 1926 gebaut.

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