- Die Gründung: Motorsport als DNA
- Batmobil: Die ersten Boliden für die Straße
- Krönung in der Königsklasse: BMW M in der Formel 1
- (Techno-)logische Evolution am laufenden Band
- Die Modelle 2022: Für jeden Geschmack etwas dabei
- Ein Blick in die Zukunft
- Stets individuell und schnell: Die Sportler von BMW M
Die Gründung: Motorsport als DNA
Ende der 1960er-Jahre herrscht bei den Bayerischen Motoren Werken Aufbruchstimmung: Ein junges Vorstandsteam will die Marke größer machen, investiert in den sogenannten BMW-Vierzylinder, das Hochhaus für die neue Hauptverwaltung. Mit der Gründung einer eigenen Sportwagenschmiede soll der Marke zu weiterem Aufschwung verholfen werden: Die BMW Motorsport GmbH wird am 1. Mai 1972 aus der Taufe gehoben.
Den Anfang macht ein Rallyeauto
Zu diesem Zeitpunkt sind die Modelle 1800 TI und 2000 TI Sieger im Abonnement, doch viele Erfolge muss das Mutterunternehmen Tuner:innen und auf eigenes Risiko agierenden Rennställen überlassen. Das soll sich nun ändern: Die anfangs aus 35 Leuten bestehende Truppe wird zunächst vom ehemaligen Porsche-Werksfahrer Jochen Neerpasch geleitet. Mit Chris Amon, Hans-Joachim Stuck und weiteren Leuten vom Fach zieht er schnell zusätzliche Kräfte an.
In der ersten Fertigungshalle des jungen Unternehmens, unweit des Hauptsitzes in München, entsteht 1973 der erste Bolide: der für Rallyeeinsätze gebaute BMW 2002. Es folgt ein Tourenwagen-Coupé namens 3.0 CSL, das zwischen 1973 und 1979 sechsmal die Europameisterschaften gewinnt.

Batmobil: Die ersten Boliden für die Straße
Die Erfolge der Motorsportboliden der BMW Motorsport GmbH wecken schnell die Begehrlichkeit der Kund:innen, sich damit auch auf öffentlichen Straßen bewegen zu dürfen. Das erste Straßenfahrzeug wird die höchste Ausbaustufe des 3.0 CSL, die wegen ihrer ausladend und in Fahrtrichtung verlaufenden Heckflügel den Spitznamen Batmobil bekommt.
Bereits 1974 gehen dann die ersten geschärften 5er unter das Volk. Die Motoren sind stärker, Fahrwerk und Bremsen werden mit den Erfahrungen aus dem Motorsport überarbeitet, während von außen die Unterschiede zur schnöden Serie kaum zu erkennen sind: Wölfe im Schafspelz statt Sportwagen mit brachialem Äußeren. Bis 1980 kommen fast 900 Autos auf Basis des 5ers auf die Straße.
Eigenentwicklung: Der BMW M1
Er war mit „jeder Schraube für den Einsatz auf der Rennstrecke gemacht“, sagt BMW M selbst zu der ersten kompletten Eigenentwicklung. Der BMW M1 war der seinerzeit schnellste Sportwagen Deutschlands, entstand in Handarbeit und lief 265 Kilometer pro Stunde Spitze. Sein Keilformdesign geht auf Giorgio Giugiaro zurück. Der 277 PS starke 3,5-Liter-Motor sitzt in der Fahrzeugmitte.

Fahrschule von BMW M: „Faktor Fahrer fördern“
Krönung in der Königsklasse: BMW M in der Formel 1
Im April 1980 sind Selbstbewusstsein und Kompetenz ausgeprägt genug für die Teilnahme in der Formel 1. Das Team um Paul Rosche kitzelt aus einem aufgeladenen 1,5-Liter-Block 800 PS heraus. Bereits 1982 folgt der erste Grand-Prix-Einsatz im Brabham-Wagen – und 1983 der Weltmeisterschaftsgewinn durch Nelson Piquet. Bis 1987 folgen neun Grand-Prix-Siege.
M3: Die Legende schlechthin
Nach der Formel-1-Zeit schlägt die Stunde des wohl populärsten Modells des Hauses: die des „Meistermachers“ BMW M3, dem bis heute erfolgreichsten Tourenwagen der Weltgeschichte.
Zwei Europameisterschaften, zwei Deutsche Meisterschaften und viele weitere internationale Titel und Siege fährt der M3 als Tourenwagen von 1987 bis Anfang der 1990er-Jahre ein. Und startet ebenso als sportliches Serienmodell durch: Vom ersten, 195 PS starken M3 gehen letztlich 17.970 Stück an Autofans.

Mehr geht nicht: Der M3 wird Jahrhundertauto
1992 folgt mit dem M5 Touring der erste Kombi der Marke. Ein Raumwunder, das zu dieser Zeit mit seinen 340 PS und 250 Kilometern pro Stunde keine Konkurrenz in seiner Fahrzeugklasse kennt. Zu diesem Zeitpunkt trumpft ebenfalls der M3 der nächsten Generation mit 286 PS auf und wird von der französischen Fachzeitschrift Auto Plus zum „Auto des Jahrhunderts“ gekürt.
1993 erfolgt die Umbenennung des Unternehmens in BMW M GmbH. Der Buchstabe wird endgültig zum Sinnbild für Sportwagen aus München.
Extra-Tipp
(Techno-)logische Evolution am laufenden Band
Auch in den folgenden Jahren beweisen die Ingenieur:innen von BMW M ihr hervorragendes Gefühl für die konsequente Weiterentwicklung der Fahrzeuge:
- Es gibt eine Kraftkur auf 321 PS für den M3.
- Der M5 der Baureihe E39 bekommt 1998 satte 400 PS.
- Es werden Sportversionen von Z3 Coupé und Z3 Roadster entwickelt.
- Für die dann aktuellen M5 und M6 gibt es drehfreudige Zehnzylinderaggregate mit 507 PS.
2009 nimmt BMW Motorsport SUVs mit ins Programm auf:
- X5 M und X6 M kommen mit ihren 555 PS gut am Markt an.
- Kurze Zeit später folgen die sportlich wie effizient ausgelegten Dieselvarianten von 5er, X5 und X6.
- Das 340 PS starke 1er M Coupé und der auf 560 PS erstarkte M5 sind zwei weitere Meilensteine der Firmengeschichte.

Kunst auf der Karosserie: Die BMW Art Cars
Den Anfang macht ein von Alexander Calder entworfener BMW 3.0 CSL, ihm folgen unter anderem Andy Warhol (1979, M1), Ernst Fuchs (1982, 635 CSi) und David Hockney (1995, 850 CSi).
Die Modelle 2022: Für jeden Geschmack etwas dabei
Mit der für die vergangenen Jahre typischen Auffächerung diverser weiterer Karosserievarianten sowie der wachsenden Nachfrage nach SUVs ist Anfang 2022 das Aufgebot umfangreich wie nie:
- 1er M
- 2er Coupé M, 2er Gran Coupé M
- 3er Limousine M, 3er Touring M
- 4er Coupé M, 4er Gran Coupé M, 4er Cabrio M
- i4 M50 (vollelektrisch)
- 5er Limousine M
- 7er Limousine M
- 8er Coupé M, 8er Cabriolet M, 8er Gran Coupé M
- X2 M, X3 M, X4 M, X5 M, X6 M, X7 M
- Z4 M
- iX M60 (vollelektrisch)

Ein Blick in die Zukunft
Die sieben schönsten BMW-Oldtimer sind dem Mutterkonzern nicht mehr zu nehmen, aber Vergangenheit. Die Zukunft ist elektrisch: Weil BMW bis 2030 die Hälfte aller Modelle mit Elektroantrieb verkaufen will, werden wohl auch die künftigen Modellgenerationen etwa des kommenden 5ers (ab Herbst 2023) in entsprechender Sportversion aus dem Hause BMW M kommen. Mit Spannung erwartet wird zudem der erste M3 Touring.
Das Concept XM gilt nach dem M1 als das zweite eigenständige M Modell und spricht mit scharfen Kanten und großen Nieren eine selbstbewusste Designsprache. Ein Zeichen im wahrsten Sinne setzt BMW M mit der Wiederbelebung des ersten M Logos, den drei schrägen Streifen in den Farben Blau, Dunkelblau (früher Violett) und Rot. Kund:innen können es als Zitat an die Wurzeln der Marke, angebracht an Front, Heck und Radnaben, mitbestellen.
Stets individuell und schnell: Die Sportler von BMW M
BMW M hat es trotz immer größerer Stückzahlen und stetig wachsender Modellpalette geschafft, seinen Autos Exklusivität und Individualität zu erhalten. Zum einen gelingt der Marke das mit einer Vielzahl von Sonderfarben und -interieurs der hausinternen Luxusabteilung BMW Individual. Zum anderen sorgen äußerliche Anpassungen für Exklusivität gegenüber den gängigen Modellen. Auch der Elektroantrieb kommt für BMW M wie gerufen: Die drehmomentstarken Motoren passen perfekt zu den Wurzeln im Motorsport.