Wandern auf den Azoren: 5 Routen für das Inselparadies im Atlantik

Eine Person im gelben Oberteil steht auf einem Berg und blickt auf einen Vulkan auf den Azoren
Redaktion AMEXcited
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Sanfte Hügel mit tiefgrüner Vegetation, fast wie in Tolkiens Auenland. Schroffe, steile Felswände, wilde subtropische Dschungel, Vulkankrater, heiße Quellen und mystische Hochplateaus: Die Azoren inmitten des Atlantiks sind ein Paradies für Wanderfreund:innen. Jede der neun Inseln hat ihren eigenen Charakter, für jedes Wanderlevel gibt es mindestens einen Weg. Wir stellen fünf der schönsten Azoren-Wanderrouten vor und geben ein paar Tipps für einen unvergesslichen Urlaub.
  1. São Miguel: Rundweg durch Vulkanlandschaft
  2. Flores: Folge den alten Saumpfaden
  3. Corvo: Picknickpause im Krater
  4. Faial: Rein ins Inselherz
  5. Pico: Rauf auf den Vulkan
  6. Atlantikperlen für deinen nächsten Urlaub

São Miguel: Rundweg durch Vulkanlandschaft

Tropische Pflanzen, dampfende Schwefelquellen, erhabene Ausblicke – das Furnas-Tal auf der größten Azoreninsel São Miguel ist ein Sehnsuchtsort. Es liegt in einem erloschenen Vulkankrater, den du auf einer leichten Rundwanderung erleben kannst.

Die Wanderroute beginnt im Kurort Furnas, zum Beispiel am Platz Largo das Três Bicas. Du folgst der Beschilderung einer Asphaltstraße hinauf zum Furnas-See und weiter bis zu den Caldeiras – das sind durch einen Vulkanausbruch entstandene große Mulden – am Seeufer. Umrunde den See und kehre nach Furnas zurück. Die Strecke ist knapp zehn Kilometer lang.

Must-do: Nach der Wanderung den Terra-Nostra-Park mit natürlichem Thermalbad und einer großen Sammlung Pflanzen besuchen, die unter anderem eine einzigartige Kollektion von mehr als 600 Kamelienarten zu bieten hat.

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Malerische Aussicht auf den Furnas-See auf der Azoreninsel São Miguel.

Flores: Folge den alten Saumpfaden

Die Insel Ilha das Flores ist ein wildes Paradies mit einer mystischen Hochebene, Seen, Steilwänden, Dschungeltälern und Wasserfällen. Eine zwölf Kilometer lange und mittelschwere Wanderung führt dich an der Südwestküste entlang. Du solltest dich von den Kühen fernhalten und beim Laufen auf Gräben achten, die zum Teil schwierig zu sehen sind.

Du startest an der Kirche in Lajedo und folgst der Küstenlinie auf den alten Saumpfaden bis zum Ort Fajã Grande. Auf dem Weg liegen einige Highlights: Basaltfelsen, ein überwuchertes, verlassenes Dorf in einem Einsturzkrater, eine Wassermühle und der verwunschene See der Gemeinde Ribeira das Tainhas mit beeindruckenden Wasserfällen.

Nice to know: Es gibt auf Flores fünf offizielle Wanderwege, die super, aber eher schwer zu wandern sind. Der längste misst circa 50 Kilometer. Eine leichtere Alternative zur obigen Küstenwanderung: von Lajedo nach Aldeia da Cuada.

Panoramaaufnahme von Rocha dos Bordoes auf der Azoreninsel Flores.

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Corvo: Picknickpause im Krater

Auf Corvo, der kleinsten Azoreninsel, kannst du um einen gewaltigen eingestürzten Krater herumwandern: den Caldeirão. Rundherum haben sich viele kleine Seen gebildet, die Landschaft ist grandios. Der Weg um die Seen und den Krater ist ausgeschildert und ist rund 4,5 Kilometer lang.

Die Strecke ist einfach bis mittelschwer, da es sich um unbefestigte Naturwege handelt und der Boden von Kühen zertreten ist. Gute Wanderschuhe sollten also auf jeden Fall auf deiner Packliste für eine Tageswanderung stehen.

Must-do: In der Wanderpause ein Picknick im Krater und die außergewöhnliche Stimmung genießen.

Der Caldeirãokrater auf der Azoreninsel Corvo bei Sonnenuntergang.

Tee-Time auf São Miguel

Auf der Azoreninsel São Miguel befindet sich die einzige Teeplantage Europas. Du kannst dort spazieren gehen – die Strecke ist vier Kilometer lang, Höhenunterschiede: 160 Meter. In einem Café bekommst du Snacks, und es werden Tee und Teeverkostungen angeboten.

Faial: Rein ins Inselherz

Faial wird oft auf das mondäne Hafenörtchen Horta reduziert, hat aber weit mehr zu bieten. Zum Beispiel den Vulkan Capelinhos, eine Caldeira mit sumpfigem Boden und 400 Meter hohe, steile Hänge im unberührten Inselherz.

Die mittelschwere Rundwanderung durch die Fajã da Praia do Norte ist fünf Kilometer lang. Sie verläuft durch eine wildromantische Steilküstenregion und ein vulkanisches Geotop. Du startest an der Regionalstraße und folgst den Markierungen, die durch eine sagenhafte Landschaft, Lorbeerwälder und den Ort Praia do Norte führen.

Nice to know: Auf Faial gibt es einige lohnende Naturpools, außerdem kannst du von der Insel wunderbar Wale beobachten.

Wegweiser eines Wanderweges nach Lagoinha auf der Azoreninsel Faial.

Dein Urlaub auf den Habichtsinseln

Die Azoreninseln sind eine noch überwiegend ursprüngliche portugiesische Inselgruppe im Atlantik. Der portugiesische Name Ilhas dos Acores bedeutet Habichtsinseln.
Wobei es auf den Azoren keine Habichte gibt, dafür aber Mäusebussarde. Und gigantische Hochebenen, märchenhafte Wasserfälle, verwunschene Täler, Vulkane und Krater, heiße Quellen, wilde Wälder, steile Küsten und natürliche Badepools.
Interessant für deinen Urlaub auf den Azoreninseln: Das Klima ist ozeanisch-subtropisch und unbeständig. Geeignetes Wetter zum Wandern auf den Azoren ist so gut wie immer. Zur besten Reisezeit von Juni bis August ist meistens mehr los. Oktober ist optimal, wenn du Ruhe suchst.

Pico: Rauf auf den Vulkan

Auf der kleinsten Azoreninsel Pico erhebt sich der größte Berg Portugals: der Montanha do Pico. Es handelt sich um einen klassischen Schichtvulkan, der 2.351 Meter in die Höhe ragt. Wanderungen zum Gipfel sind ein Erlebnis, allerdings nur etwas für Geübte.

Du beginnst mit der Besteigung auf 1.300 Metern. Die Pfade sind deutlich markiert mit Pflöcken, nicht überall gibt es Wege, du musst also immer wieder über Stein und Geröll wandern. Aber: Landschaft und Aussicht sind grandios.

Must-do: Am Pico die Vulkanhöhle Furna de Frei Matias besichtigen, in dessen bizarren Inneren Moose, Heide und Farne wachsen

Ein Stier zwischen Hortensien und Büschen, im Hintergrund ist der Vulkan Pico mit Nebelflecken, die im goldenen Abendlicht über ihn hinwegziehen

9 Azoreninseln

Jede Azoreninsel ihren eigenen Charakter. Ein Überblick in Stichworten:
  • São Miguel: Hauptinsel, heiße Quellen, viele Ausflugsmöglichkeiten
  • Flores: abgeschieden, ursprüngliche Natur, Wasserfälle
  • Faial: wilde Vulkanwelt, die Stadt Horta als erste Adresse für Segler:innen
  • Santa Maria: märchenhafte Landschaft, Sandstrände, gute Tauchreviere
  • Terceira: bunte Kapellen, UNESCO-Weltkulturerbe Angra do Heroísmo
  • Pico: Weinanbaugebiete, Vulkan Pico, Wale und Delfine
  • Sao Jorge: steile Vulkankegel, Drachenbäume, gutes Surfrevier
  • Graciosa: leichte Wanderwege, sanfte Hügel, Windmühlen
  • Corvo: Einsamkeit, Vulkane, Tauchreviere mit Zackenbarschen

Atlantikperlen für deinen nächsten Urlaub

Jede der Azoreninseln ist ein Urlaubsparadies für sich. Von São Miguel bis Pico laden Natur, Meer, heiße Quellen und Vulkane zum Aktivurlaub oder Entspannen ein. Zudem sind die Strände auf den Azoren fantastisch. Besonders gut lernst du die insgesamt neun Inseln beim Wandern kennen. Ob Anfänger:innen oder Hiking-Expert:innen – für jedes Niveau und jeden Anspruch gibt es auf den Azoren eine passende Route: Auf Flores sind die meisten Wanderwege herausfordernd, auf Pico besteigst du einen Vulkan, auf Graciosa führen leichte Wege an Windmühlen vorbei.

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