Die Welt im Fokus: Tipps für Landschaftsfotografie

Ein Zelt und ein Mann mit Fotoapparat vor einer Hochgebirgskulisse
Maike Schade
Maike Schade
Die Landschaft ist atemberaubend. Zumindest in der Realität. Doch wer versucht, den faszinierenden Ausblick mit der Kamera festzuhalten, ist vom Ergebnis häufig enttäuscht: Die Dimensionen wirken nicht so beeindruckend, die Farben weniger leuchtend oder Details verschwommen. Das liegt meist nicht an der Kamera – sogar mit dem Smartphone können beeindruckende Naturbilder entstehen. Es ist vielmehr eine Frage des Motivs, des Bildaufbaus und der richtigen Einstellungen. Hier kommen die besten Tipps für eine gelungene Landschaftsfotografie.
  1. Ausrüstung: Kamera, Objektive und Zubehör
  2. Der Blick fürs Detail: die Motivwahl
  3. Alles eine Frage der Perspektive: der Bildaufbau
  4. Die richtige Einstellung zählt: Blende, Belichtungszeit, PAMS, ISO-Wert und Brennweite
  5. Die goldene Stunde: Tageszeit und Wetter
  6. Den RAWdiamant schleifen: die Bildbearbeitung
  7. Das perfekte Bild: Übung macht den Meister

Ausrüstung: Kamera, Objektive und Zubehör

Mit einem professionellen Fotoapparat kann jeder ein gutes Landschaftsfoto schießen? Mitnichten. Denn nicht die Kamera macht das Bild, sondern der Mensch, der sie hält. Auch mit einer weniger hochwertigen Kamera oder einem Smartphone können schöne Naturfotografien entstehen, wenn das Motiv und der Ausschnitt gut gewählt sind – dazu später mehr. Nichtsdestotrotz ist für Ambitionierte, die nicht nur bei Gelegenheit ein schönes Urlaubsfoto knipsen wollen, sondern bewusst losziehen, um die Natur zu fotografieren, eine gute Ausrüstung unabdingbar. Dazu zählt

Letzteres ist zwar etwas unhandlich, für eine gestochen scharfe Landschaftsfotografie vor allem bei längeren Belichtungszeiten aber unbedingt notwendig.

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Die erste portable Digitalkamera wurde 1975 von Kodak entwickelt. Sie wog vier Kilo und benötigte rund 23 Sekunden für die Speicherung des Bildes – auf einer Digitalkassette.

Auch ein Ersatzakku, Speicherkarten und eventuell ein Fernauslöser sollten in den Rucksack gepackt werden. Ratsam ist zudem, Reinigungsutensilien dabei zu haben – was wäre ärgerlicher als eine verschmierte Linse? In diesem Falle helfen ein Mikrofasertuch und Objektivreiniger, bei Staubablagerungen sind ein kleiner Blasebalg oder kleiner Pinsel nützlich. Filter wie Graufilter oder Polfilter sind nice to have, gerade Fortgeschrittene können hier schöne Effekte erzielen.

Ein Fotoapparat auf einem Stativ vor einem Getreidefeld

Der Blick fürs Detail: die Motivwahl

Smaragdgrün schimmert der Bergsee, malerisch umgeben von hohen Tannen, dahinter ragen die schroffen, schneebedeckten Gipfel in den Himmel. Ein großartiges Motiv. Doch wie soll es abgelichtet werden? Einfach bei der erstbesten Aussichtsbank den Auslöser zu drücken, ergibt nur selten ein befriedigendes Resultat. Fotografierende müssen sich klar werden: Was ist das zentrale Motiv, das im Fokus stehen soll? Und vor allem: Welche Emotion soll damit transportiert werden? Denn nur ein Foto, das den Betrachter berührt, ist ein gutes Foto.

So bietet sich eine Totale von einem höher gelegenen Ort an, um die Erhabenheit der majestätischen Bergwelt einzufangen – ehrfurchtgebietend, vielleicht sogar bedrohlich, wenn dunkle Gewitterwolken sich über die Felsen schieben. Oder soll der Betrachter und die Betrachterin den Wunsch verspüren, in das funkelnde Wasser zu springen? Dann ganz nah ran an die Wasserlinie und die Kamera dicht an die Oberfläche! So nah, dass die Steine auf dem Grund des kristallklaren Sees zu sehen sind.

Vielleicht bilden die gelben Blüten am Uferrand einen faszinierenden Gegensatz zur spiegelglatten Wasseroberfläche und dem Gletscher dahinter? Dann ergibt sich ein wunderbarer Kontrasteffekt, wenn die Blume groß im Vordergrund steht. Wenn möglich so, dass sie beispielsweise zusammen mit Gräsern am anderen Bildrand einen Rahmen für die Gebirgslandschaft bildet – das macht sich immer gut.

Frau vor einem Bergsee, dahinter Wald und die hoch aufragenden Dolomiten.

Alles eine Frage der Perspektive: der Bildaufbau

Wenn das zentrale Motiv gefunden ist, geht es an den Bildaufbau. Hierbei wird nach der sogenannten Drittel-Regel, eine Abwandlung des in der bildenden Kunst angewandten Goldenen Schnitts, verfahren: Das Foto wird dabei horizontal und vertikal durch jeweils zwei Linien in Drittel unterteilt, insgesamt also in neun Felder. Viele Digitalkameras zeigen das entsprechende Raster im Display an. Das zentrale Motiv sollte auf einem der vier Schnittpunkte der gedachten Linien liegen, so entsteht Spannung und Dynamik.

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Zusätzlich ist darauf zu achten, dass die großen Elemente – beispielsweise Himmel und Erde – nicht jeweils die Hälfte, sondern ein Drittel und zwei Drittel der Bildfläche einnehmen. Der Horizont sollte also niemals mitten im Foto liegen. Gleiches gilt, wenn das zentrale Motiv ein großer, knorriger Baum ist: Er nimmt ein Drittel der Bildfläche ein, die ihn umgebende Natur zwei Drittel (oder andersherum). Ausnahme: Ist das zentrale Motiv eine symmetrische Formation, etwa die Spiegelung der Bergkette im Gletschersee, wird der beste Effekt erzielt, wenn die Spiegelachse exakt mittig verläuft. Das Gleiche gilt auch beispielsweise für einen Steg, der auf das Wasser hinausführt: Er sollte die Fotografie vom unteren Bildrand her vertikal in der Mitte zerschneiden.

Ein Leuchtturmfoto mit Drittel-Raster

Apropos unterer Bildrand: Es ist immer gut, wenn eine Linie von der Unterkante der Fotografie in das Bild hineinführt. Das kann eine Uferlinie sein, eine Straße oder auch die Maserung oder Klüfte eines Felsens, der im Vordergrund steht. Der Blick des Betrachters oder der Betrachterin wird so unweigerlich in das Bild hinein gesogen, es bekommt eine faszinierende Tiefe. Trotzdem wirkt das gewaltige Bergmassiv im Foto noch unscheinbar? Hier hilft es, etwas im Bild zu platzieren, das die Relationen verdeutlicht: ein Mensch, eine Hütte, eine Pflanze, hinter dem oder der der Gipfel in den Himmel zu wachsen scheint.

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Die älteste Fotografie stammt aus dem Jahr 1826: „Blick aus dem Arbeitszimmer von Le Gras” von Joseph Nicéphore Niépce.

Die richtige Einstellung zählt: Blende, Belichtungszeit, PAMS, ISO-Wert und Brennweite

Ein Großteil der Arbeit ist bereits getan: Das Bild ist gedanklich komponiert. Nun geht es an die handwerkliche Umsetzung. Um den gewünschten Effekt zu erzielen, sind vier Parameter ausschlaggebend, welche die Schärfe und Belichtung der Landschaftsfotografie bestimmen:

Blende und Belichtungszeit

Eine gute Landschaftsfotografie zeichnet sich für gewöhnlich dadurch aus, dass das gesamte Panorama – vom Nahbereich bis in die Ferne – gestochen scharf ist (Ausnahmen bestätigen die Regel). Die sogenannte Tiefenschärfe (auch Schärfentiefe genannt) ist hier optimalerweise also hoch. Erreicht wird dies durch die entsprechende Blendeneinstellung. Je kleiner der Blendenwert, desto mehr verschwimmt der Hintergrund. Dann einfach den größten Blendenwert, bei den meisten Geräten f/22, wählen? Nein, denn dann kommt die sogenannte Beugungsunschärfe ins Spiel. Ein mittlerer Blendenwert, meist f/11 oder f/13, ist optimal.

Was ist die Beugungsunschärfe?


Am Rand der Blende werden die auf den Sensor fallenden Lichtstrahlen abgelenkt. Das spielt keine große Rolle, wenn die Blende voll geöffnet ist, da die Zahl der gebeugten Lichtstrahlen im Vergleich zu den gerade auftreffenden kaum ins Gewicht fällt. Ist die Öffnung aber sehr klein (hoher Blendenwert), ist der Anteil der abgelenkten Lichtstrahlen relativ hoch. Dies führt zu einem weniger scharfen Bild – die Beugungsunschärfe.

Die Blende ist der wabenförmige Verschluss vor der Linse, der entweder elektronisch oder manuell am Objektiv eingestellt wird (f/1 – f/1.4 – f/2 – f/2.4 – f/4 – f/5.6 ....) . Er entscheidet darüber, wie viel Licht auf den Sensor trifft. Dabei gilt: Je größer der Blendenwert, desto kleiner die Öffnung und damit auch der Lichteinfall. Entsprechend länger muss die Belichtungszeit ausfallen, damit die Fotografie nicht zu dunkel wird. Die Faustregel lautet: Wird die Blende um einen Wert erhöht (also beispielsweise von f/8 auf f/11), halbiert sich jeweils der Lichteinfall, die Belichtungszeit muss dementsprechend also verdoppelt werden (zum Beispiel von 1/32 Sekunde auf 1/16 Sekunde).

Je länger die Belichtungszeit, desto mehr Bewegung wird eingefangen – eine Hand verwischt, die Scheinwerfer eines Autos hinterlassen leuchtende Streifen, eine Welle erstarrt nicht in spritzenden Tropfen, sondern ergießt sich durchs Bild. Gerade in der Naturfotografie können fließendes Wasser, dahin ziehende Wolken oder der Wind in den Bäumen auf diese Weise eindrücklich dargestellt werden.

Ein Wasserfall in einem Wald

PAMS: von manuell bis vollautomatisch

Wer (meist am Drehrad seines Fotoapparats) die Einstellung „M“ (manuell) wählt, muss Blende und Belichtungszeit genau wie allen anderen Parameter selbst einstellen. Einfacher ist für Hobby-Fotografierende die halbautomatische Einstellung „A“ (bei einigen Herstellern, zum Beispiel Canon, auch „Av“). Hier reguliert der Apparat die Belichtungszeit automatisch beim Verstellen der Blende. Genau anders herum funktioniert Einstellung „S“: Hier wählt der Fotograf oder die Fotografin die gewünschte Belichtungszeit, der Apparat passt die Blende an. Bei „P“ werden Blende und Belichtungszeit automatisch eingestellt – das ist simpel, aber häufig unbefriedigend und deshalb nicht empfehlenswert.

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Wieso ISO?

Die ISO-Zahl regelt die Empfindlichkeit des Lichtsensors. Sie bestimmt also, wie hell oder dunkel ein Foto wird. Ist das plätschernde Bächlein beispielsweise ungewollt unscharf, weil die Belichtungszeit zu lang ist, kann diese verkürzt werden, indem die ISO-Zahl erhöht wird. Faustregel auch hier: Wird das eine verdoppelt, kann das andere halbiert werden. Gerade bei Nachtaufnahmen ist ein hoher ISO-Wert erforderlich – die funkelnden Sterne am Himmel werden sonst bei zu langer Belichtungszeit zu leuchtenden Streifen. Achtung: Bei zu hohen ISO-Werten werden die Fotos krisselig (Bildrauschen).

Sternenhimmel über dem Matterhorn, im Vordergrund leuchtet in der kargen Landschaft ein beleuchtetes Zelt

Die Brennweite

Auch die Wahl des richtigen Objektivs ist entscheidend. Wie groß soll der Blickwinkel sein? Mit einem Teleobjektiv lassen sich weit entfernte Objekte ganz nah heranholen. Das Weitwinkelobjektiv dagegen öffnet den Horizont nach rechts und links. Zudem hat die sogenannte Brennweite auch Einfluss auf die Belichtungszeit bzw. die Schärfe des Bildes. Faustformel: Eine Belichtungszeit von 1/Brennweite lässt sich ohne Verwackelungen aus der Hand fotografieren. Bei einem Weitwinkelobjektiv von beispielsweise 18 Millimetern Brennweite (Blickwinkel 100 Grad) macht das also eine Belichtungszeit von 1/18 Sekunden. Bei einem 300-Millimeter-Teleobjektiv (Blickwinkel 8,2 Grad) ist es dagegen nur 1/300 Sekunden – ohne Stativ ist das quasi nicht machbar. Tipp: Wer keines dabei hat, kann den ISO-Wert und/oder den Blendenwert erhöhen und damit die Belichtungszeit verlängern.

Eine Hand hält ein Objektiv gegen die Sonne

Und was ist mit … Superzoom?


Sogenannte Superzoom-Objektive decken einen extrem großen Brennweitenbereich ab, zum Beispiel von 18 bis 300 Millimetern. Sie sind quasi Weitwinkel-, Normal- und Teleobjektiv in einem. Klingt praktisch, denn das spart nicht nur Geld, sondern vor allem auch Gewicht – gerade bei längeren Wanderungen durchaus ein Argument. Die Eier legende Wollmilchsau ist ein Superzoom-Objektiv aber nicht: Die Bildqualität ist weniger gut, vor allem die Schärfe im Randbereich lässt häufig zu wünschen übrig. Wer brillante Landschaftsfotografien schießen will, kommt um die drei Objektive nicht herum.

Die goldene Stunde: Tageszeit und Wetter

Blauer Himmel, Sonnenschein – das ist am Strand schön, nicht aber für die Naturfotografie. Zum einen, weil Wolken deutlich mehr Dramatik ins Bild bringen als ein makelloses Firmament. Zum anderen, weil greller Sonnenschein zur Mittagszeit viel zu starke Kontraste hervorruft. Viel besser ist die Stunde nach Sonnenauf- oder vor Sonnenuntergang – die goldene Stunde. Hier ist das Licht angenehm weich, die langen, nicht zu stark konturierten Schatten bilden schöne Akzente. Ebenfalls gut geeignet ist die blaue Stunde: die Zeit kurz vor Sonnenauf- und nach Sonnenuntergang. Doch es muss nicht immer alles eitel Sonnenschein sein. Auch regnerisches Wetter und partieller Nebel (nicht mittendrin stehen!) können äußerst atmosphärisch wirken und geradezu verwunschene Traumwelten aufs Zelluloid zaubern.

Sonnenuntergang im herbstlichen Schwarzwald

Den RAWdiamant schleifen: die Bildbearbeitung

Wenn das Foto im Kasten ist, geht es an den Feinschliff, die Bildbearbeitung. Das ist keine Schummelei, sondern ein absolutes Muss – schließlich können dabei nicht nur handwerkliche Fehler wie eine falsche Belichtung korrigiert werden, sondern auch Details hervorgeholt werden, die ohnehin schon vorhanden sind. Vor allem, wenn die Bilder im RAW-Format (Rohdatenformat) aufgenommen wurden. Hierbei werden die Daten weitgehend unbearbeitet auf dem Chip gespeichert – im Gegensatz zur Speicherung im jpeg-Format. Die Möglichkeiten der Nachbearbeitung sind bei RAW-Daten deutlich vielfältiger.

Eine Hand steckt eine Speicherkarte in einen Fotoapparat

Das perfekte Bild: Übung macht den Meister

Die vielen Parameter, die über die Qualität einer Landschaftsfotografie entscheiden, sind Fluch und Segen zugleich: Sie eröffnen unzählige Möglichkeiten – wenn sie korrekt eingesetzt werden. Das A und O ist deshalb, sich mit der Kamera vertraut zu machen. Wo nehme ich welche Einstellung vor, und welchen Effekt hat das? Hier hilft nur: ausprobieren und üben, üben, üben. Am besten an demselben Motiv mit verschiedenen Einstellungen.

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