Für Ästhet:innen: So gelingen harmonische Fotos mit dem Goldenen Schnitt

Detailaufnahme einer Nautilusmuschel im Querschnitt
Nele Weissenborn
Nele Weissenborn
Du hast ein schönes Motiv vor der Nase, die Kameraeinstellungen sitzen und durch die Linse mutet das Foto schon ziemlich gut an. Nach einem Blick auf die Vorschauanzeige der Kamera folgt jedoch die Ernüchterung: Woran liegt es, dass das Foto dich nicht begeistert? Vielleicht am Bildaufbau? Das Mittel zum Zweck nennt sich Goldener Schnitt – eine einfache Gestaltungsregel, die Fotos harmonischer und interessanter wirken lässt. Wir zeigen dir, was der Goldene Schnitt ist, wie du ihn erkennst und beim Fotografieren richtig anwendest.
  1. Optimaler Bildaufbau mit dem Goldenen Schnitt
  2. So bestimmst du den Goldenen Schnitt
  3. Perfekte Fotos mit dem Goldenen Schnitt
  4. Komposition par excellence: Die Fibonacci-Spirale
  5. Der eigenen Intuition folgen

Optimaler Bildaufbau mit dem Goldenen Schnitt

Seit der Antike bekannt und immer noch gültig: Der Goldene Schnitt ist eine Art der Bildkomposition, die dabei hilft, Motive interessanter und harmonischer wirken zu lassen. Viele Fotograf:innen nutzen die goldene Regel als Hilfsmittel für den Bildaufbau. Doch was genau ist der Goldene Schnitt? Das berühmte Prinzip bestimmt ein Seitenverhältnis, das Menschen beim Betrachten als besonders stimmig und angenehm empfinden.

Kein Wunder, dass der Goldene Schnitt nicht nur in der Fotografie vorkommt – auch in der plastischen Kunst, Architektur, Natur und Typografie lassen sich viele Beispiele finden. In der Fotografie unterstützt der Goldene Schnitt Fotografierende darin, die ideale Positionierung für das wichtigste Element im Bild zu finden. Wer darauf achtet, findet diese Bildkomposition in etlichen Gemälden, Bauten und Fotografien wieder.

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Die Cheops-Pyramide (ca. 2.590 bis 2.470 v. Chr.) ist die älteste und größte der drei Pyramiden von Gizeh – und gilt nach den Maßstäben des Goldenen Schnitts als perfekt proportioniert.

So bestimmst du den Goldenen Schnitt

Ein Drittel und zwei Drittel – was klingt wie das Mischverhältnis in einem Cocktailrezept, ist die vereinfachte Formel für den Goldenen Schnitt. Sie orientiert sich an der Drittelregel. Noch stärker vereinfacht: Das Motiv sollte immer ein Stück versetzt zur Mitte aufgenommen werden – das gilt sowohl horizontal als auch vertikal.

Wer sich beim Fotografieren das Raster der Kamera anzeigen lässt, kann sich an diesen Hilfslinien orientieren, um den Goldenen Schnitt anzuwenden. Das Bild wird in der Regel mit zwei waagerechten und zwei senkrechten Linien in neun gleich große Rechtecke aufgeteilt. Das Hauptmotiv platzierst du auf einer der Linien bzw. an den Linienschnittpunkten.

Die Bildkomposition mithilfe der Drittelregel lässt Fotografien harmonisch wirken

Perfekte Fotos mit dem Goldenen Schnitt

Das menschliche Auge empfindet eine zentrale Positionierung des Hauptmotivs oft als langweilig und zu statisch. In der Fotografie wird der Goldene Schnitt daher gern als Hilfsmittel eingesetzt, um Bilder spannender aufzubauen. Für Fotograf:innen bedeutet das im Grunde: Hauptmotive nicht mittig, sondern im linken oder rechten bzw. im oberen oder unteren Drittel platzieren. Es lohnt sich herumzuprobieren – mal extrem, mal nur leicht versetzt: Der Goldene Schnitt ist flexibel und macht einen Schnappschuss oft zu einer interessanten Fotografie.

Regeln sind da, um gebrochen zu werden

Der Goldene Schnitt hilft zwar bei einem harmonischen Bildaufbau, ist aber nicht immer die beste Wahl. Nicht jedes Foto profitiert vom Goldenen Schnitt. Wer bewusst Symmetrie erzeugen will, kann sich ruhig an der Mitte des Bildes orientieren oder abseits des Drittelrasters Parallelen erschaffen. Soll das Bild Disharmonie beim Betrachtenden erzeugen, spricht das auch eher gegen die Verwendung des Goldenen Schnitts.

Abstraktes Foto paralleler Metallverstrebungen vor bewölktem Himmel

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Komposition par excellence: Die Fibonacci-Spirale

Wer den harmonischen Bildaufbau auf die Spitze treiben möchte, dem hilft die Fibonacci-Spirale – eine Variante des Goldenen Schnitts. Die geschwungenen Linien der Fibonacci- oder auch Goldenen Spirale verhelfen Fotos zu noch mehr Harmonie, da sie das Auge des Betrachtenden besser leiten und Bilder „fließender“ wirken lassen.
Auch hier gilt: Platziere die wichtigsten Bildelemente entlang der Spirale. Achte darauf, dass du das Hauptmotiv an den Anfang der Spirale setzt – dort, wo sie sich am stärksten krümmt. Die anderen Elemente richtest du am Verlauf der Linie bis zum Bildrand hin aus. Tipp: Du kannst die Spirale so ausrichten, wie du sie brauchst, indem du sie drehst.

Den perfekten Bildausschnitt finden

Fotograf:innen müssen die Fibonacci-Spirale nicht selbst erstellen – du findest viele kostenfreie Vorlagen im Internet, die du in Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop nutzen kannst. Die Vorlage einfach über das betreffende Bild legen und anhand der Spirale den bestmöglichen Bildausschnitt festlegen. Insbesondere bei Fotos mit großen, leeren Flächen kann das hilfreich sein, um beim Zuschneiden den richtigen Fokus und eine gute Aufteilung zu finden.

Zeichnung einer Fibonacci-Spirale auf Pergamentpapier

Der Goldene Schnitt – das ästhetische Maß aller Dinge?

Der Goldene Schnitt ist allgegenwärtig, sogar in der plastischen Chirurgie kommt er zur Anwendung. Symmetrische Gesichter gelten gemeinhin als hübsch. Je mehr Körper und Gesicht eines Menschen dem Verhältnis des Goldenen Schnitts entsprechen, desto attraktiver wirkt eine Person, hat die Forschung herausgefunden. Neben der Gesichtssymmetrie liegt Schönheit aber natürlich auch im Auge des Betrachtenden.

Der eigenen Intuition folgen

Der Goldene Schnitt gilt als klassisches Gestaltungsmittel – trotzdem solltest du auch auf dein Bauchgefühl hören. Oft wendest du den Goldenen Schnitt in der Bildkomposition automatisch an, da du ihn unbewusst als harmonisch und schön empfindest. Je mehr du ausprobierst, desto mehr verinnerlichst du diese Proportionen – oder brichst ganz bewusst mit ihnen. Jetzt fehlt dir nur noch das passende Motiv? Dann schau dir doch unsere Ratgeber zu Landschaftsfotografie, Sternenfotografie, Feuerwerksfotografie oder Seifenblasenfotografie an.

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