- Filmfest in Braunschweig das älteste Kinofestival Niedersachsens
- DIE EUROPA & Co.: Die Auszeichnungen
- Und was kommt nach dem Braunschweiger Filmfestival?
Filmfest in Braunschweig das älteste Kinofestival Niedersachsens
Das Braunschweig International Film Festival (BIFF), wie es offiziell heißt, feierte seine Premiere im Jahr 1987. Damit ist es das älteste regelmäßig stattfindende Kinofestival Niedersachsens. War die erste Ausgabe noch eine Art Werkschau talentierter Filmhochschulabsolventen, kommen heutzutage jedes Jahr im November bis zu 30.000 Zuschauer:innen, die an sieben aufeinander folgenden Tagen aus etwa 350 Lang- und Kurzfilmen wählen können. Keine Frage: Das Festival hat sich zu einem regionalen Kulturhighlight entwickelt.
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Im Fokus des Events stehen das junge europäische Kino, Dokumentarfilme sowie Filmkonzerte und Musikdokumentationen. Schauspieler, Regisseure, Produzenten und Komponisten geben sich die Klinke in die Hand und bringen für eine Woche Glamour in die mittelalterliche Innenstadt.
Zu den Highlights der Vergangenheit gehört sicherlich der Besuch von Hollywoodstar Mads Mikkelsen im Jahr 2014, der damals den Hauptpreis verliehen bekam. Bei vielen Besucher:innen bleibt bis heute auch das Festival des Jahres 2017 in Erinnerung, das mit einem Screening von Matrix eröffnet wurde, inklusive Live-Orchester und Light-Show.
2022: Ukrainische Filmkultur als Schwerpunkt
Die 36. Ausgabe des Filmfests Braunschweig geht vom 7. bis zum 13. November 2022 über die Bühne. 2022 nimmt das BIFF die ukrainische Filmkultur in den Fokus. Mit dem Programm „Independents“ werden sieben der herausragendsten ukrainischen Filme präsentiert, die in den 30 Jahren der Unabhängigkeit (1991-2021) des Landes entstanden sind. Zudem werden fünf herausragende und mehrfach prämierte Kurzfilme von ukrainischen Regisseurinnen hervorgehoben.
Das restliche Programm wird von einer großen Genrevielfalt geprägt sein. Das Ziel ist es laut der Veranstalter, vor allem auch Filme, die die Bereiche Science-Fiction, Horror und Thriller abdecken, auf sehr zugängliche Art rezipierbar zu machen.
DIE EUROPA & Co.: Die Auszeichnungen
Auf dem Filmfest Braunschweig werden nicht nur Filme gezeigt, sondern verschiedene Auszeichnungen verliehen. Der Hauptpreis nennt sich seit 2007 DIE EUROPA und geht an Schauspieler:innen, die sich durch herausragende künstlerische Leistungen um die europäische Filmkultur verdient gemacht haben. 2021 freute sich der Schauspieler Sebastian Koch über die Ehrung und die damit verbundenen 25.000 Euro Preisgeld.
Die weiteren Auszeichnungen im Überblick:
- Publikumspreis „Der Heinrich“: Die Zuschauer:innen wählen aus zehn nominierten Filmen den Publikumsgewinner, der sich über 10.000 Euro und eine Skulptur freuen darf.
- Volkswagen Financial Services Filmpreis: Eine dreiköpfige Jury entscheidet über den besten Film aus der Wettbewerbsreihe. Er ist mit 10.000 Euro dotiert.
- Die TILDA: Der Frauenfilmpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und geht an eine von acht nominierten internationalen Produktionen.
- Braunschweiger Filmpreis: Der beste Nachwuchsschauspieler oder die beste Nachwuchsschauspielerin aus dem deutschsprachigen Raum erhält ebenfalls 5.000 Euro.
- Deutsch-Französischer Jugendpreis KINEMA: Sechs Jurymitglieder aus Frankreich und Deutschland im Alter von 16 bis 23 Jahren stimmen unter sechs Debütfilmen für den Gewinner ab. Dieser erhält 2.500 Euro.
- Queerer Filmpreis Niedersachsen: Dieser Publikumspreis dekoriert den besten Langfilm mit einer queeren Thematik, verbunden mit 2.500 Euro.
- Green Horizons Award: Eine Jury zeichnet den Film aus, der „am ehesten durch die gezeigte Kombination von Fakten, Geschichten, Engagement, Worten, Musik und Bildern das größte Potenzial hat, Menschen zu einer Veränderung von Verhalten, Gedanken oder Einstellungen im Interesse einer nachhaltigen Entwicklung zu bewegen.“ 2.500 Euro ist der Award wert.
- Heimspiel Preis (früher: „Die Goldenen Vier Linden“): Eine Jury entscheidet über den besten Film der „Heimspiel-Reihe“. 1.000 Euro Preisgeld gibt es obenauf.
Und was kommt nach dem Braunschweiger Filmfestival?
Das Filmfest Braunschweig ist eines der größten Publikumsfestivals im Norden – ein Muss für Cineasten und Filmliebhaber, die dank Liveübertragung einige Filme und Veranstaltungen auch vom heimischen Sofa aus verfolgen können.
Und nach dem Filmfest in Braunschweig freuen sich Kinofans schon auf die nächsten Highlights, denn auch andere Städte veranstalten regelmäßig Filmfeste. Am bekanntesten sind sicherlich die Berlinale sowie das Filmfest Hamburg, die Jahr für Jahr internationale Topstars anziehen. Deutschlands größtes Sommer-Filmfestival findet in München statt. Einen besonderen Reiz haben auch die kleineren Filmfeste: Etwa die Filmfeste in Bremen und Oldenburg, das Festival des deutschen Films in Ludwigshafen, die Filmfeste in Köln und Dresden oder das Filmfest Osnabrück.