- Definition: Was bedeutet Biodynamik?
- Biodynamischer Anbau: Liebeserklärung an den Weinberg
- Wein nach dem biodynamischen Kalender
- So erkennst du biodynamische Weine im Regal
- Schmecken biodynamische Weine besser als herkömmliche?
Definition: Was bedeutet Biodynamik?
Der Grundgedanke der Biodynamik besteht in der Annahme, dass alle Dinge im Universum miteinander verbunden sind. Einer besonderen Bedeutung wird dabei dem Mond und den Sternen zuteil. Das Konzept beruht auf dem österreichischen Philosophen und Begründer der Anthroposophie Rudolf Steiner und dem Ideal eines möglichst geschlossenen Kreislaufs aus Mensch, Tier, Pflanze und Boden.
Biodynamisch arbeitende Winzer:innen betrachten ihren Weinberg als Organismus, der im Einklang mit der Natur lebt. Wer von ihm nimmt, muss auch zurückgeben. So entsteht ein kerngesunder Weinberg, der ebenso dem fertigen Wein zugutekommt. Diesen Naturweinen wird eine komplexe Tiefe und starke Prägung des Terroirs nachgesagt.
Biodynamischer Anbau: Liebeserklärung an den Weinberg
Immer mehr ökologisch arbeitende Winzer:innen richten sich nach biodynamischen Grundsätzen. Dabei berücksichtigen sie das ganze Ökosystem. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Weinberg, dessen Vitalität mit bestimmten Präparaten gefördert wird. Die Arbeitsprozesse orientieren sich an den Mondphasen.
Chemische Eingriffe durch Pestizide oder Herbizide sind nicht erlaubt. Auch auf die Nutzung von Reinzuchthefe, einem Gärungsbeschleuniger, wird verzichtet. Das Credo biodynamisch arbeitender Winzer:innen: Je gesünder die Reben sind, desto besser sind die Trauben und umso weniger Arbeit ist im Keller nötig, um Weine höchster Qualität zu erzeugen.
Das heißt auch: Biodynamischer Weinbau bedeutet Mehrarbeit im Weinberg – im Vergleich zu konventionellen Weingütern circa 30 Prozent. Daher sind biodynamische Weine in der Regel etwas teurer als herkömmliche.
Kuhhörner als Wunderwaffe
Skurril, aber wirksam: Im biodynamischen Weinbau spielen Kuhhörner eine bedeutende Rolle. Im Herbst vergraben Winzer:innen Kuhhörner, die mit Mist, zerriebenen Quarzkristallen, Kompost und Kräutermixturen gefüllt sind. Ein halbes Jahr bleiben die Hornmistpräparate in der Erde, im Frühjahr werden sie wieder ausgegraben, mit Wasser verrührt und auf dem Weinberg versprüht. Dieser lebendige Dünger soll die Entwicklung der Wurzeltätigkeit fördern und vor Pilzinfektionen schützen.

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Wein nach dem biodynamischen Kalender
Der biodynamische Kalender wurde von Maria Thun, Anthroposophin und Pionierin des Pflanzenanbaus, in der 1960er-Jahren entwickelt. Jeder Tag im Jahr wird einer von insgesamt vier Kategorien zugeordnet: Blatt-, Blüten-, Frucht- und Wurzeltage, die sich an den Elementen Wasser, Licht/Luft, Wärme/Feuer und Erde orientieren. Nach diesem Schema arbeiten biodynamische Weingüter:
- Blatttage (in Anlehnung an das Element Wasser) sind ideal, um die Reben zu düngen und mit Nährstoffen zu versorgen.
- Blütentage (Licht/Luft) sind die Tage, an denen keine Arbeit am Weinberg verrichtet werden sollte.
- Fruchttage (Wärme/Feuer) sind die besten Tage für die Ernte.
- Wurzeltage (Erde) sind ideal für den Rebschnitt.
Unbegrenzt Punkten
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So erkennst du biodynamische Weine im Regal
Weine, die nach den Grundsätzen des biodynamischen Weinbaus hergestellt werden, lassen sich am Demeter-Siegel erkennen. Um als Demeter-Betrieb gelistet zu werden, muss das Weingut Mindestanforderungen erfüllen. Neben dem Demeter-Zertifikat gibt es weitere bekannte Siegel privater Anbaugebiete, mit denen deutsche Winzer:innen ihre Waren kennzeichnen können:
- Naturland
- Bioland
- EcoVin
Weingüter mit diesen Siegeln erfüllen deutlich höhere Anforderungen als beispielsweise die Mindeststandards, die die EU-Verordnung für die ökologische Erzeugung von Wein vorschreibt.

Noch mehr Wissenswertes über Wein?
Und die Frage, welche die teuersten Weine der Welt sind, bietet ebenso viel Gesprächsstoff wie die Frage, welcher Wein zu welchem Essen passt oder wie Wein richtig gelagert wird und ob du dafür einen Weinkühlschrank brauchst.
Schmecken biodynamische Weine besser als herkömmliche?
Wein ist Geschmackssache. Was aber unbestreitbar ist: Biodynamischer Wein wird schonender hergestellt und ist damit gut für Boden, Rebe, Traube und Mensch. Wissenschaftlich lässt sich die Wirksamkeit von Hornmistpräparaten oder der Ausrichtung am Mondkalender nicht belegen. Die Ergebnisse sprechen in vielen Fällen für sich: Biodynamische Weinberge sind – im Gegensatz zu konventionell bewirtschafteten – oft deutlich bewachsener mit knorrigeren Reben, kleineren und pralleren Früchten sowie lichterem Blattwerk. Ein Zeichen für einen Weinberg im Gleichgewicht.