Tropfenfotografie: So gelingen spektakuläre Fotos mit Wasser

Eine lilafarben und rot angestrahlte Wasserfläche, in die ein Wassertropfen fällt.
Markus Huth
Markus Huth
Sie erscheinen wie magische Säulen aus einer anderen Welt: Springende Wassertropfen, eingefroren in Zeit und Raum. Du willst ganz besondere Fotos machen, die aussehen wie richtige Kunstwerke? Willkommen bei der Tropfenfotografie! Das Wasser hat die Menschen schon immer fasziniert, es überrascht also nicht, dass Wassertropfen ein tolles Motiv für die Fotografie sind. Aber damit deine Fotos gelingen, musst du einiges beachten und vorbereiten. Aber keine Sorge, wir zeigen dir wie es geht, Schritt für Schritt.
  1. Die nötige Ausrüstung für deine Kamera
  2. Der Tropfenfotografie-Aufbau für zu Hause
  3. Die richtigen Kameraeinstellungen
  4. Das Shooting
  5. Tipps für das nächste Level
  6. Tropfen macht den:die Meister:in

Die nötige Ausrüstung für deine Kamera

Um die fallenden und springenden Wassertropfen in ihrer ganzen Pracht und mit vielen Details zu fotografieren, solltest du eine Spiegelreflex- oder Systemkamera verwenden, weil du dort die Objektive wechseln und viele Einstellungen vornehmen kannst. Außerdem benötigst du noch weiteres Equipment – hier ist alles, was du brauchst:

Ein Makro-Objektiv

Normale Objektive bilden die Welt viel kleiner ab, als sie eigentlich ist. Ein Makro-Objektiv hingegen hat ein Abbildungsverhältnis von 1:1 oder 1:2. Das bedeutet, dass du sehr nah an kleine Motive wie Wassertropfen herangehen kannst, und diese bildfüllend und scharf auf dem Foto sind. Am besten eignet sich ein Tele-Makro-Objektiv ab hundert Millimeter Brennweite. So kannst du deine Wassertropfen-Szene mit einigen Zentimetern Abstand bildfüllend fotografieren und vermeidest Spritzer auf die Objektivlinse.

Wer sich kein teures Makro-Objektiv kaufen möchte, kann sich Retroadapter, Zwischenringe oder Nahlinsen anschaffen. Diese sind günstiger und verleihen normalen Objektiven Makro-Funktionalität.

Tipp: Falls du nur ein normales Objektiv zur Hand hast, kannst du auch das verwenden. Wähle die größtmögliche Brennweite und fasse den Bildausschnitt um die Tropfenszene so eng wie möglich.

Blitz

Das schnelle und helle Blitzlicht belichtet die Wassertropfen und friert sie sozusagen in Raum und Zeit ein. Anfänger:innen können den integrierten Kamerablitz benutzen. Fotograf:innen mit mehr Erfahrung sollten einen oder mehrere sogenannte entfesselte Blitze verwenden. Diese können unabhängig von der Kamera positioniert und per Kabel oder drahtlos ausgelöst werden.

Stativ und Fernauslöser

Wenn du deine Kamera erst einmal auf die Szene ausgerichtet und fokussiert hast, darf sie sich keinen Millimeter mehr bewegen. Du brauchst also ein stabiles Stativ und einen Fernauslöser.

Good to know: Wenn du dein neues Stativ mit einer American Express Karte bezahlst, ist es automatisch 90 Tage gegen Beschädigungen, Raub und Einbruchdiebstahl versichert.*

In der Luft hängende Wassertropfen vor blauem Hintergrund.

Nerdpedia

Dass Wasser Tropfen bildet, liegt an der Oberflächenspannung dieser Flüssigkeit im Vergleich zur Luft. Ein Liter Wasser enthält etwa 20.000 Tropfen.

Der Tropfenfotografie-Aufbau für zu Hause

Da der Aufbau ziemlich sperrig ist und wenigstens für einige Stunden stehen bleiben wird, wähle ein ruhiges Zimmer, wo du im Wohnalltag niemanden störst. Es sollte sich zudem abdunkeln lassen, da du nur mit Blitzlicht fotografieren möchtest.

Tisch und Wassergefäß

Im Zentrum des Aufbaus steht ein stabiler Tisch. Bedecke ihn mit einer leicht abwischbaren Tischdecke, da du mit Flüssigkeiten arbeitest und die Oberfläche schnell nass werden kann. Darauf stellst du eine große Schüssel oder ein Backblech. Das Wasser sollte zwei bis drei Zentimeter hoch stehen.

Die Tropfvorrichtung

Jetzt brauchst du noch die Tropfen. Diese müssen senkrecht von oben in die Schüssel oder auf das Blech fallen.

Der Hintergrund

Anfänger:innen sollten einen weißen Hintergrund benutzen, zum Beispiel eine weiße Wand, eine Styroporplatte oder weißen Karton aus dem Kunstbedarf. Wenn du nur den integrierten Kamerablitz zur Verfügung hast, wirft diese weiße Fläche das Blitzlicht von hinten zurück auf die Tropfenszene und sorgt so für eine bessere Beleuchtung. Fortgeschrittene können mit externen Blitzen und farbigen Hintergründen experimentieren.

Durch Löcher in einem Gefrierbeutel läuft Wasser heraus.

Die richtigen Kameraeinstellungen

Nachdem das Tropfensetting aufgebaut ist, kannst du dich um deine Kamera kümmern, die aufs Stativ geschraubt sein sollte. Wenn du einen Fernauslöser mit Kabel hast, sollte auch dieser nun schon angeschlossen sein, damit du die Kamera nach dem Ausrichten nicht nochmal anfassen musst.

Wähle den Bildausschnitt

Lass einige Tropfen in das Wassergefäß fallen, um zu sehen, wo der Einschlagpunkt ist. Richte die Kamera auf dem Stativ jetzt auf diesen Punkt aus. Per Live-View kannst du auf dem Display sehen, was deine Kamera sieht. Achte darauf, dass sich der Einschlagpunkt der Tropfen im unteren Bildbereich befindet, damit auf dem Foto noch Platz für die aufsteigende Wassersäule ist. Zudem sollten keine störenden Elemente auf dem Bild zu sehen sein, etwa der Tisch oder seitliche Schüsselrand.

Bei der Bildkomposition hast du zwei Möglichkeiten:

Die richtige Belichtung

Stelle deine Kamera auf den Fotografie-Modus „Manuell“, um alle Einstellungen selbst vornehmen zu können.

Stelle scharf

Das Fokussieren ist einer der wichtigsten Schritte bei der Tropfenfotografie. Stelle dein Objektiv auf manuellen Fokus. Nimm nun einen Bleistift und tunke ihn genau da ins Wasser, wo die Tropfen aufschlagen. Jetzt kannst du auf den Stift scharfstellen. Nimm den Bleistift aus dem Wasser und fasse deine Kamera ab jetzt nicht mehr an.

Das Programmrädchen an einer Fotokamera wird gedreht.

Bildbearbeitung

Gerade bei der Tropfenfotografie kannst du durch die nachträgliche Bildbearbeitung noch das bisschen Extra aus deinen Fotos herausholen. Dafür ist es wichtig, dass du deine Fotos immer im RAW-Format und nicht als JPG abspeicherst, da ansonsten zu viele Bildinformationen verloren gehen. Für die professionelle Bildbearbeitung gibt es kostenpflichtige Software wie etwa Adobe Lightroom. Für den Anfang sind allerdings die kostenfreien Bildbearbeitungsprogramme, die mit der Kamera ausgeliefert werden, ausreichend. Sie gibt es etwa von Canon, Sony oder Nikon. Oft genügt es, das Foto richtig zuzuschneiden sowie Helligkeit, Kontrast und Sättigung leicht zu erhöhen.

Das Shooting

Jetzt kannst du durchatmen. Mit dem Aufbau ist der schwierigste Teil abgeschlossen und der Spaß kann beginnen: Das Shooting.

Eine heruntergelassene Jalousie verdunkelt einen hellen Raum.

Gemeinsam die Welt entdecken

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Tipps für das nächste Level

Du hast deine ersten schönen Tropfenfotos gemacht und möchtest nun richtig kreativ werden? Mit diesen Tipps klappt es.

Ein Wassertropfen spiegelt sich in der Wasseroberfläche.

Tropfen macht den:die Meister:in

Abstrakte Formen, Reflexionen und Lichteffekte: Tropfen gehören zu den faszinierendsten Motiven in der Fotografie und du kannst richtige Kunstwerke hervorbringen. Lass dich nicht einschüchtern, wenn es beim ersten Versuch nicht gleich klappt. Genieße stattdessen den Spaß am Ausprobieren und irgendwann wird dir ein perfektes Tropfenfoto gelingen. Und das Beste ist: Du kannst Tropfenfotografie entspannt von zu Hause aus betreiben. Ein tolles Hobby, vor allem in der dunklen Jahreszeit.

Hier findest du außerdem Tipps zu Landschaftsfotografie, wie du am besten Sterne, den Mond oder gegen das Licht fotografierst.

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