- Die NFC-Technik
- Sind NFC-Kreditkarten tatsächlich angreifbar?
- NFC-Schutzhüllen: Eine Lösung?
- Datenklau: Wenn doch mal was passiert
- Kontaktlos zahlen: Lieber hüllenlos und mit Köpfchen
- Sinnvolle Alternativen zu NFC-Schutzhüllen
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Das Wichtigste aus diesem Artikel
- NFC-Technik: Mit NFC-Chip ausgestattete Karten ermöglichen kontaktloses Bezahlen, indem sie auf kurze Distanz Daten austauschen.
- Sicherheit: Die Befürchtungen um die Sicherheit des kontaktlosen Bezahlens sind weitgehend unbegründet. Datenklau ist nur unter sehr spezifischen Bedingungen möglich und eher unwahrscheinlich.
- NFC-Schutzhüllen: Sie können die Signale der Datenübertragung stören und den Missbrauch verhindern, sind aber nicht unbedingt notwendig.
- Bei Datenklau: Sollte dennoch ein Missbrauch stattfinden, sollte die betroffene Karte sofort gesperrt werden.
- Guter Tipp: Beim Bezahlen im Internet immer die Vertrauenswürdigkeit des Shops prüfen, bevor Kreditkartendaten hinterlegt werden.
Die NFC-Technik
Ein kleines Funkwellensymbol auf einer Giro- oder Kreditkarte offenbart: In der Karte sitzt ein NFC-Chip. NFC steht für „Near Field Communication“ – also die „Nahfeld“-Kommunikation zwischen zwei Geräten, die sich in geringer Entfernung zueinander befinden. Passend dazu kannst du dich über den Prepaid-Kreditkarten-Vergleichinformieren.
Geräte mit dieser Technik können kontaktlos und auf kurze Distanz Daten austauschen. Hat eine Giro- oder Kreditkarte einen NFC-Chip, ist es zum Bezahlen nicht nötig, sie in ein Lesegerät zu schieben: Es reicht, sie in die Nähe des Geräts zu halten oder darauf aufzulegen.
Wer auf diese Weise bezahlt, braucht bei Summen bis 50 Euro in der Regel weder PIN noch Unterschrift, um den Einkauf abzuschließen. Eine Transaktion mit NFC dauert nur wenige Sekunden.
Doch gerade weil sie so schnell und einfach erfolgt, ist das kontaktlose Bezahlen vielen Menschen nicht geheuer. Aber wie begründet sind diese Bedenken? Macht der unkomplizierte Datenaustausch das Bezahlen wirklich unsicher? Lassen sich womöglich Daten unbemerkt abfangen?
Falls du an mehr Tipps zur Kreditkartennutzung interessiert bist, kannst du unseren Artikel zur SEPA-Lastschrift bei Kreditkarten lesen. Wenn du eine Kreditkarte beantragen möchtest, kannst du jetzt deinen Antrag stellen. In unserer Anleitung erfährst du, wie du den Prozess erfolgreich abschließt und alle erforderlichen Schritte durchführst.
| Eigenschaft | Details zur NFC-Technologie |
| Reichweite | Normalerweise 2-4 cm |
| Übertragene Daten | Temporärer Token/Transaktionscode, nicht die vollständige Kreditkartennummer |
| Energieversorgung | Passiv (durch das Lesegerät) |
| Benötigte Zeit | Weniger als 1 Sekunde |
Sind NFC-Kreditkarten tatsächlich angreifbar?
Theoretische Angriffsszenarien auf NFC-Kreditkarten
In der Theorie gibt es zwei Hauptangriffsszenarien auf kontaktlose Kreditkarten:
- Skimming: Ein Angreifer verwendet ein verstecktes Lesegerät, um in unmittelbarer Nähe Daten von deiner Karte zu erfassen.
- Relay-Attacken: Komplexere Angriffe, bei denen Signale zwischen Karte und einem entfernten Terminal weitergeleitet werden.
Beide Methoden erfordern spezialisierte Ausrüstung und technisches Know-how. Bei Kreditkartenbetrug greifen Kriminelle jedoch meist auf einfachere und effektivere Methoden zurück.
Praktische Hürden für Datendiebstahl via NFC
In der Realität stehen potenzielle NFC-Angreifer vor erheblichen Herausforderungen:
- Die geringe Reichweite macht es schwierig, unbemerkt an die Karte heranzukommen.
- Moderne Kreditkarten übertragen nur eingeschränkte Daten per NFC – nicht genug für vollständigen Betrug.
- Für jede Transaktion wird ein einmaliger Verschlüsselungscode generiert.
- Selbst wenn Daten abgefangen würden, fehlen wichtige Informationen wie der CVV-Code.
- Für Beträge über der Kleingeldgrenze (meist über 50€) ist zusätzlich eine PIN-Eingabe erforderlich.
Häufigkeit echter NFC-Betrugsdelikte (aktuelle Statistiken)
Trotz der theoretischen Möglichkeiten sind dokumentierte Fälle von NFC-Betrug äußerst selten. Nach aktuellen Statistiken des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) machen NFC-bezogene Betrugsfälle weniger als 0,002% aller Kreditkartenbetrugsdelikte aus.
Die Bundeskriminalstatistik zeigt, dass traditionelle Methoden wie Phishing, Datenlecks bei Online-Händlern oder physischer Kartendiebstahl weiterhin die mit Abstand häufigsten Ursachen für Kreditkartenbetrug sind.
Warum das Risiko in der Realität gering ist
Das geringe Betrugsrisiko bei NFC-Zahlungen erklärt sich durch mehrere Faktoren:
- Der potenzielle Gewinn für Kriminelle steht in keinem Verhältnis zum Aufwand und Risiko.
- Die übertragenen Daten reichen nicht für komplette Kartenklone aus.
- Regelmäßige Sicherheitsupdates der Kartenherausgeber schließen theoretische Sicherheitslücken.
- Transaktionslimits begrenzen den maximal möglichen Schaden.
Finanzexperten sind sich einig
Das Risiko, Opfer eines NFC-Betrugs zu werden, ist minimal im Vergleich zu anderen Betrugsformen. Die Sicherheit beim Online-Einkauf sollte größere Beachtung finden als die theoretischen NFC-Risiken.
NFC-Schutzhüllen: Eine Lösung?
Theoretisch könnten Unbefugte versuchen, sensible Daten über den Funkchip der Karte auszuspähen. Voraussetzung ist allerdings, dass sie ein entsprechendes Lesegerät direkt neben die fremde Karte halten, um die Daten im Vorbeigehen abzufangen und sie dann für eigene Einkäufe zu nutzen.
Spezielle NFC-Schutzhüllen sollen die Gefahr des Datenklaus beim kontaktlosen Bezahlen beseitigen. Das funktioniert durchaus. Eine NFC-Schutzhülle kann die Signale der Datenübertragung stören und den Missbrauch verhindern. NFC-Schutzhüllen bestehen aus einer dünnen Kunststoffschicht und Aluminium. Das Metall blockiert die Frequenzen des NFC-Chips, das macht eine Übertragung von Daten unmöglich.
Datenabgriff vom Funkchip: Nur geringes Risiko
Das Szenario, das wirklich jemand auf diese Weise an fremde Daten gelangt, ist jedoch eher theoretischer Natur. Und zwar aus folgenden Gründen:
- Damit der Datenaustausch zwischen Kreditkarte und Lesegerät stattfindet, müssen sie sich im selben elektromagnetischen Feld befinden – und die Distanz zwischen den beiden Geräten darf höchstens vier Zentimeter betragen, sonst funktioniert die Kommunikation nicht. Wer also unbefugt Daten abfangen möchte, muss schon sehr genau wissen, wo sich die Kreditkarte befindet – oder die Daten auslesen, wenn die Karte gerade hüllenlos zum Bezahlen eingesetzt wird.
- Bei der Zahlung von Beträgen über 50 Euro ist meist zusätzlich zum Auflegen der Kredit- oder Girokarte die Eingabe einer PIN erforderlich. Betrüger:innen wären also nur in der Lage, an sehr geringe Summen zu kommen.
- Zudem wird per NFC-Technik nicht die Prüfziffer übermittelt, die sich auf der Rückseite der Kreditkarte befindet. Ohne sie läuft aber beim Einkauf in den meisten Onlineshops nichts. Die meisten Banken setzen außerdem als weitere Sicherheitsmaßnahme das 3D-Secure-Verfahren für Kreditkarten ein.
- Auch wenn es sonderbar klingt: Wer mehrere Kredit- oder Girokarten mit sich führt, riskiert noch weniger, Opfer von Datenklau zu werden. Denn jede Karte mit NFC-Chip weist eine individuelle Kennung auf. Lesegeräte können sie nicht den einzelnen Karten zuweisen und vermischen – einfach ausgedrückt – diese Informationen. Stellen NFC-Terminals dann mehr als zwei Funksignale gleichzeitig fest, werden jegliche Zahlungen verweigert.
- Nicht nur mehrere NFC-Chips, auch Münzen im selben elektromagnetischen Feld stören die Datenübertragung. Das ist auch der Grund, weshalb du die Karte für das kontaktlose Bezahlen aus der Brieftasche nehmen musst.
Passend dazu gibt es unseren Artikel zu virtuellen Kreditkarten, die nicht wie klassische Kreditkarten im Portemonnaie mitgeführt werden.
Damit du entspannt reisen kannst, solltest du unseren Artikel über Reiserücktrittsversicherungen lesen. Wenn du wissen möchtest, welche Vor- und Nachteile kostenlose Kreditkarten haben, findest du sie in diesem Artikel.
Tests zur Wirksamkeit von NFC-Schutzhüllen
Verschiedene Verbraucherorganisationen und IT-Sicherheitsexperten haben die Wirksamkeit von NFC-Schutzhüllen getestet. Die Ergebnisse zeigen ein differenziertes Bild:
| Produkttyp | Durchschnittliche Blockierungsrate | Benutzerfreundlichkeit |
| Premium-Schutzhüllen (10-20€) | 95-100% | Gut - sehr gut |
| Mittlere Preisklasse (5-10€) | 80-95% | Mittelmäßig - gut |
| Günstige Modelle (<5€) | 40-80% | Mangelhaft - mittelmäßig |
| RFID-blockierende Geldbörsen | 85-98% | Gut |
| Selbstgebaute Lösungen (Alufolie) | 70-90% | Mangelhaft |
Die meisten Qualitätsprodukte erfüllen ihre Werbeversprechen und bieten tatsächlich eine effektive Abschirmung. Allerdings stellt sich die Frage: Ist diese Abschirmung überhaupt notwendig?
Datenklau: Wenn doch mal was passiert
Falls Unbefugte Zugriff auf deine Kreditkartendaten erlangt haben und damit auf deine Kosten einkaufen, solltest du das unbedingt sofort deiner Bank mitteilen. Diese sperrt die Karte dann umgehend.
Wenn du beim kontaktlosen Bezahlen ein ungutes Gefühl hast, kannst du übrigens dein Kreditinstitut bitten, die Funktion zu deaktivieren oder eine neue Kreditkarte ohne oder mit gesperrtem NFC-Chip auszustellen.
Passend dazu gibt es in weiteren Artikeln alle Informationen zum Kreditkartenwechsel und wie du sicher Geld auf eine fremde Kreditkarte überweist.
Kontaktlos zahlen: Lieber hüllenlos und mit Köpfchen
Das kontaktlose Bezahlen mittels NFC-Technik mag bei vielen Menschen ein mulmiges Gefühl verursachen. Unsicher ist es in der Regel jedoch nicht. Spezielle NFC-Schutzhüllen sind deshalb nicht notwendig. Viel wichtiger ist es, sensible Daten wie die PIN im Kopf zu haben und nicht an Dritte herauszugeben.
Denn nur mit ihr könnten Betrüger:innen auch etwas im großen Stil mit den abgefangenen Daten anfangen. Und natürlich solltest du bei Interneteinkäufen ganz genau prüfen, ob der jeweilige Shop vertrauenswürdig ist, bevor du dort deine Kreditkartendaten hinterlässt.
Tipps und Erklärungen zur Änderung deiner PAYBACK-PIN findest du in diesem Artikel. Informationen über die Kreditwürdigkeit von Personen und Unternehmen kannst du im Artikel über die Schufa nachlesen.
Sinnvolle Alternativen zu NFC-Schutzhüllen
Digitale Transaktionsbenachrichtigungen aktivieren
Eine effektivere Maßnahme als NFC-Schutzhüllen ist die Aktivierung von Echtzeit-Benachrichtigungen für deine Kreditkartentransaktionen:
- Richte Push-Benachrichtigungen in der Amex Mobile App ein.
- Aktiviere E-Mail- oder SMS-Benachrichtigungen für jede Transaktion.
- Lege Benachrichtigungsgrenzen für bestimmte Betragsgrößen fest.
So wirst du umgehend über alle Aktivitäten informiert und können bei unautorisierten Transaktionen sofort reagieren – ein deutlich wirksamerer Schutz als passive Schutzhüllen.
Sichere Aufbewahrung der Kreditkarte im Alltag
Einfache, praktische Verhaltensweisen bieten effektiven Schutz:
- Bewahre deine Karte in einem sicheren, eng anliegenden Kartenfach auf.
- Trage deine Geldbörse an Orten, die schwer zugänglich für Dritte sind.
- Vermeide es, Karten lose in Taschen oder Jacken zu tragen.
- Halte deine Kreditkarte getrennt von deinen Ausweisdokumenten.
Diese einfachen Maßnahmen schützen nicht nur vor theoretischen NFC-Angriffen, sondern auch vor dem viel wahrscheinlicheren physischen Diebstahl.
Digitale Wallets als zusätzliche Sicherheitsschicht
Digitale Wallets wie Apple Pay, Google Pay oder der American Express Mobile Service bieten hervorragende Sicherheit:
- Biometrische Authentifizierung: Zugriff nur mit Fingerabdruck oder Gesichtserkennung
- Tokenisierung: Deine tatsächliche Kartennummer wird nie gespeichert oder übertragen
- Gerätebindung: Zahlungen funktionieren nur von deinem registrierten Gerät
Die Nutzung eines digitalen Wallets kann sowohl bequemer als auch sicherer sein als das direkte Bezahlen mit der physischen Kreditkarte.
Regelmäßige Kontrolle des Kontos
Eine der einfachsten und effektivsten Sicherheitsmaßnahmen ist die regelmäßige Kontrolle deiner Kontoaktivitäten:
- Sehe in deine Transaktionen wöchentlich in der Amex App oder im Online-Banking ein.
- Prüfe deine monatliche Abrechnung auf ungewöhnliche Posten.
- Hinterfrage unbekannte Belastungen, selbst wenn sie geringfügig sind.
Frühzeitige Erkennung ist der Schlüssel zur Begrenzung von Betrugsschäden – und deutlich wirkungsvoller als passive Schutzmaßnahmen wie NFC-Hüllen.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten
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