Renteneintrittsalter: Alles zum Rentenbeginn für den Jahrgang 1958

1. Rente für den Jahrgang 1958
2. Rente mit 45 Versicherungsjahren
3. Voraussetzung für die Rente mit 63
4. Eintrittsalter berechnen mit dem Rentenbeginn-Rechner
5. Jahrgang 1958: Mit 66 abschlagsfrei in Rente
6. FAQ: Häufige Fragen und Antworten

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Rente für den Jahrgang 1958

Grundsätzlich erhalten Versicherte der Gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) ihre abschlagsfreie Altersrente mit Erreichen des regulären Renteneintrittsalters. Das liegt für Rentenversicherte des Geburtsjahrgangs 1958 bei 66 Jahren, also im Jahr 2024.

Wollten 1958 Geborene früher in den Ruhestand wechseln, konnten sie das ohne Abschläge mit 64 Jahren im Jahr 2022. Allerdings mussten sie dafür den Status eines oder einer besonders langjährig Versicherten haben und mindestens 45 Jahre in die GRV eingezahlt haben.

Rente mit 45 Versicherungsjahren

Für die Berechnung der 45 Versicherungsjahre werden von der GRV unter anderem folgende Tätigkeiten angerechnet:

• Pflichtbeiträge aus Beschäftigung und Selbstständigkeit
• Bezug von Krankengeld und Arbeitslosengeld
• Pflichtbeiträge für Minijobs, die Beschäftigte gemeinsam mit dem Arbeitgeber geleistet haben
• Pflichtbeiträge und Berücksichtigungszeiten für Kindererziehung bis zum zehnten Lebensjahr
• Monate nicht erwerbsmäßiger häuslicher Pflege von Angehörigen sowie Wehr- und Zivildienst
• Pflichtbeiträge bei Krankheit, Schwangerschaft, Arbeitslosigkeit, Schule, Ausbildung und Studium
• Sozialleistungen der Agentur für Arbeit in den letzten zwei Jahren vor Renteneintritt bei Insolvenz beziehungsweise Geschäftsaufgabe des Arbeitgebers

Rente mit 35 Versicherungsjahren

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die 35 Jahre in die GRV eingezahlt haben, sind sogenannte langjährig Versicherte. Rentenversicherte der Geburtsjahrgänge 1949 bis 1963 können so vor ihrem 67. Geburtstag, etwa mit 64, abschlagsfrei in Frührente gehen. Unter anderem folgende Tätigkeiten werden dafür von der GRV berücksichtigt:

• Pflichtbeiträge aus Beschäftigung und Selbstständigkeit
• Bezug von Krankengeld und Arbeitslosengeld
• Freiwillige Beiträge, die Beschäftigte gezahlt haben
• Erziehungszeiten für Kinder für die ersten zweieinhalb beziehungsweise drei Jahre
• Pflichtbeiträge und Berücksichtigungszeiten für Kindererziehung bis zum zehnten Lebensjahr
• Pflichtbeiträge für Minijobs, die Beschäftigte gemeinsam mit dem Arbeitgeber geleistet haben

Voraussetzung für die Rente mit 63

Waren 1958 Geborene mindestens 35 Jahre gesetzlich rentenversichert, konnten sie bereits mit 63 Jahren in Altersrente gehen, also 2021. Allerdings wurde dann bis zum Erreichen der regulären Renteneintrittsalters von 64 beziehungsweise 66 Jahren ein Abschlag von monatlich 0,3 Prozent fällig.

Rückkauf von Abschlägen

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die mit 63 Jahren in Rente gegangen sind, können sich ihre Abschläge zurückkaufen. Dafür müssen sie bis zum regulären Rentenbezugszeitpunkt, also frühestens mit 64 im Jahr 2024, bei der DRV einen Antrag auf „Besondere Rentenauskunft“ stellen.

In diesem Antrag ist unter anderem die Höhe der Abschläge sowie die Höhe der Zahlungen vermerkt, um Rentenabschläge ganz oder teilweise auszugleichen.

Eintrittsalter berechnen mit dem Rentenbeginn-Rechner

Bei all den Geburtsjahrgängen und Jahreszahlen kann man schnell den Überblick darüber verlieren, ab wann man eigentlich selbst in Rente gehen kann. Hilfe bieten sogenannte Rentenbeginn-Rechner im Internet. Ob Frührente oder reguläre Altersrente – mit einem Rentenbeginn-Rechner kannst du ganz einfach dein genaues Renteneintrittsalter berechnen.

Jahrgang 1958: Mit 66 abschlagsfrei in Rente

Rentenversicherte, die im Jahr 1958 geboren wurden, müssen nicht bis zum 67. Lebensjahr warten, um ihre reguläre Altersrente zu beziehen. Sie können bereits mit 66 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen.

Wollten Versicherte des Jahrgangs 1958 früher als mit 66 Jahren ohne Abschläge Altersrente beziehen, war auch das möglich, und zwar 2022 im Alter von 64 Jahren. Allerdings mussten die Arbeitnehmer:innen dafür zur Gruppe der besonders langjährig Versicherten gehören, also mindestens 45 Jahre gesetzlich rentenversichert sein.

Renteneintrittsalter in Deutschland im europäischen Vergleich im Mittelfeld

Trotz des Rentenabschlags zieht es nach wie vor viele Beitragszahler vor Erreichen des regulären Renteneintrittsalters vorzeitig in den Ruhestand. Für den Jahrgang 1958 ist dies, wie bereits erwähnt, mit 64 Jahren möglich. Im Vergleich mit dem europäischen Durchschnitt ist dies allerdings äußerst “bedauernswert”. Dieser liegt bei  61,4 Jahren, fast drei Jahre davor.

Quelle: focus.de

Und dabei beziehen beispielsweise die Italiener noch nicht einmal eine geringere Rente als die Deutschen, sondern vielmehr eine höhere. Das Rentenniveau liegt auf dem Apennin bei 91,8 Prozent des letzten Nettoeinkommens. Trotz eines geringeren Lohnniveaus auf dem Stiefel fallen die Rentenzahlungen am Ende deutlich höher aus. 

Schauen wir zunächst auf das Rentenniveau in Europa:

Quelle: auswandern-handbuch.de

Der Vollständigkeit geschuldet ergänzen wir diese Zahlen um die Entwicklung des Rentenniveaus in Deutschland, eine Statistik, die bedauerlicherweise selbsterklärend ist:

Quelle: Deutsche Rentenversicherung 

Selbst wenn das Lohnniveau in Italien nur bei rund 70 Prozent des deutschen Lohnniveaus liegt, sind 81,9 Prozent bei einem letzten Nettoeinkommen von 700 Euro mit 573,30 Euro an Rente mehr, als die für Deutschland genannten 52,9 Prozent aus 1.000 Euro Nettoeinkommen. Der deutsche Rentner muss sich mit diesem Modell mit 529 Euro begnügen. 

Zum Glück muss man den Renteneintritt in Deutschland nicht berechnen, dafür gibt es Tabellen. Die Abschlagszahlung jedoch kann sich jeder selbst ausrechnen. Bei einem Abschlag von 0,3 Prozent pro Monat müsste der deutsche Rentenbezieher in unserem Beispiel bei Rentenbeginn mit 64 statt 66 Jahren als Jahrgang 1958 mit einem Minus von 38,08 Euro rechnen. Er hätte dann am Ende einen Rentenanspruch in Höhe von 490,92 Euro - keine verlockenden Aussichten. Vor allem dann, wenn wir das auf inzwischen 48,1 Prozent gesunkene Rentenniveau zugrunde legen würden.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten