Ist eine Unfallversicherung sinnvoller für Rentner:innen?

1. Rentner:innen sind nicht gesetzlich unfallversichert
2. Eine private Unfallversicherung bietet viele Vorteile
3. Das leistet die private Unfallversicherung
4. Private Unfallversicherung: Sinnvoll für Rentner:innen
5. FAQ: Häufige Fragen und Antworten

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Rentner:innen sind nicht gesetzlich unfallversichert

Eine Unfallversicherung übernimmt nach einem Unfall die Kosten für medizinische Behandlungen und Rehabilitationsmaßnahmen. Zudem fungiert sie als Sicherheitsnetz, um während der Genesungszeit Einkommensverluste zu kompensieren.

Angestellte, Auszubildende, Studierende und Schüler:innen sind automatisch in der gesetzlichen Unfallversicherung versichert: über den Arbeitgeber beziehungsweise die Schule oder Hochschule.

Die gesetzliche Unfallversicherung deckt jedoch in der Regel nur Unfälle ab, die sich am Arbeitsplatz, in der Schule oder Universität oder auf dem direkten Weg dorthin beziehungsweise zurück ereignen – sogenannte Wegeunfälle.

Die gesetzliche Unfallversicherung bietet keinen Schutz, wenn der Unfall auf einem nicht üblichen oder unnötigen Arbeitsweg oder unter Alkohol- oder Drogeneinfluss passiert ist.

Rentner:innen sind nicht gesetzlich unfallversichert, wenn sie keiner Beschäftigung nachgehen. Diejenigen, die einem Minijob nachgehen, sind zwar über die gesetzliche Unfallversicherung versichert, aber nicht für die Situationen, in denen Senior:innen statistisch am häufigsten einen Unfall erleiden: durch Stürze zu Hause.

Eine private Unfallversicherung bietet viele Vorteile

Neben nicht berufstätigen Rentner:innen sind unter anderem Selbstständige, Freiberufler:innen, Beamt:innen sowie Hausfrauen und -männer nicht gesetzlich unfallversichert. Um sich abzusichern, können sie freiwillig eine private Unfallversicherung abschließen.

Achtung: Viele Versicherungen haben ein Höchsteintrittsalter. Sie können also nicht abgeschlossen werden, wenn die antragstellende Person dieses Alter bereits erreicht oder überschritten hat.

Die Vorteile der privaten Unfallversicherung: Sie gewährt weltweit und rund um die Uhr Schutz, unabhängig davon, ob der Unfall im beruflichen oder privaten Umfeld geschieht. Dabei deckt sie eine breite Palette von Unfallfolgen ab, darunter Invalidität, Unfalltod, Heilungskosten, Krankenhaustagegeld und Rehabilitationsmaßnahmen.

Weil ihr Schutz über den gesetzlichen Unfallschutz hinausgeht, ist die private Unfallversicherung auch für Personen interessant, die bereits gesetzlich unfallversichert sind. In vielen Fällen können zudem über eine Familienunfallpolice Ehepartner:innen und Kinder in den Schutz einbezogen werden.

Das leistet die private Unfallversicherung

Die private Unfallversicherung zahlt als finanzielle Entschädigung die sogenannte Invaliditätsleistung an die versicherte Person, wenn diese infolge eines Unfalls eine dauerhafte Beeinträchtigung erleidet.

Sie dient dazu, die finanziellen Auswirkungen des Unfalls zu mildern und eventuelle Beeinträchtigungen auszugleichen. So kann die Invaliditätsleistung beispielsweise für notwendige Anpassungen in der Wohnung oder am Fahrzeug genutzt werden, um den veränderten Bedürfnissen der versicherten Person gerecht zu werden.

Die Höhe der Invaliditätsleistung wird anhand einer Gliedertaxe berechnet, welche Prozentsätze für den Verlust oder die Funktionsunfähigkeit verschiedener Körperglieder oder Sinnesorgane festlegt. Die konkrete Invaliditätsleistung entspricht dem jeweiligen Prozentsatz des vereinbarten Versicherungsbetrags.

Zusätzliche Leistungen der privaten Unfallversicherung

Neben der Invaliditätsleistung bieten viele private Unfallversicherungen Zusatzleistungen an, die je nach individuellem Bedarf ausgewählt werden können. Dazu zählen:

• Unfallrente: Nach schwerwiegenden Unfällen sollen lebenslange monatliche Zahlungen Einkommensverluste ausgleichen.
• Krankenhaustagegeld: Mit Krankenhaustagegeld sollen zusätzliche Kosten während des Krankenhausaufenthalts gedeckt werden.
• Übergangsleistungen: Ist die versicherte Person vorübergehend arbeitsunfähig, werden bis zur Festlegung der Invaliditätsleistung Übergangsleistungen gezahlt.
• Übernahme von Bergungskosten: Die Kosten für Rettungsmaßnahmen und den Transport ins nächste Krankenhaus übernimmt die Versicherung.
• Hinterbliebenenschutz: Eine Auszahlung der Versicherungssumme an Hinterbliebene, falls die versicherte Person innerhalb eines Jahres nach dem Unfall verstirbt.

Bestimmte Assistenzleistungen sind für Rentner:innen nach einem Unfall besonders relevant und sollten in der Police enthalten sein:

• Verpflegung: Mindestens einmal täglich sollte die versicherte Person eine warme Mahlzeit erhalten.
• Körperpflege: Ist Unterstützung bei der Körperhygiene, auf der Toilette, beim An- und Ausziehen und dergleichen nötig, sollte die versicherte Person dafür Unterstützung erhalten.
• Haushaltshilfe: Mindestens einmal wöchentlich sollte eine Haushaltshilfe die Wohnung putzen und sich um die Wäsche kümmern.
• Besorgungen: Einmal wöchentlich sollte die versicherte Person bei Einkäufen unterstützt werden.
• Fahrdienst und Terminbegleitung: Die versicherte Person sollte entweder in Form eines Fahrdienstes oder bei Bedarf durch eine Begleitperson Unterstützung erhalten, um Termine wahrnehmen zu können.

Private Unfallversicherung: Sinnvoll für Rentner:innen

Rentner:innen erhalten für gewöhnlich keine gesetzliche Unfallversicherung. Sie können eine private Unfallversicherung abschließen. Diese Police enthält Leistungen, die über die der gesetzlichen Unfallversicherung hinausgehen. So können auch Rentner:innen, die einem Minijob nachgehen, von der Police profitieren.

Damit eine Unfallversicherung für Rentner:innen sinnvoll ist, sollte sie die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen berücksichtigen, wie beispielsweise die Abdeckung von Unfallfolgen durch Medikamente und Verletzungen aufgrund von Vorerkrankungen. Außerdem sollten neben der Invaliditätsleistung bestimmte Zusatzleistungen enthalten sein, die seniorengerechte Assistenz und Unterstützung beinhalten.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten