- Eine Zeitreise durch die Wall Street
- Sturz der Wall-Street-Titanen
- Hinter den Kulissen der Finanzmacht
- Wall Street: Motor der Weltwirtschaft
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten zur Bärenflagge
Das Wichtigste aus diesem Artikel
- Definition Wall Street: Eine Straße in New York, an der die New Yorker Börse beheimatet ist und deren Name synonym für die US-amerikanische Finanzwelt verwendet wird.
- Strenge Regulierungen: Nach Finanzkrisen wie der im Jahr 2008 wurden strenge Regularien eingeführt, um die Stabilität der Finanzmärkte zu gewährleisten und das Risiko zu minimieren, dass Institutionen zusammenbrechen.
- Globale Auswirkungen: Die Wall Street zieht Investor:innen aus aller Welt an und beeinflusst die Finanzmärkte und die Wirtschaft und Politik weltweit.
Eine Zeitreise durch die Wall Street
Die faszinierende Geschichte der Wall Street, einer schmalen Straße im Zentrum von Lower Manhattan, reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Ihren Namen verdankt die Straße einer hölzernen Palisade, die niederländische Siedler zur Verteidigung errichteten. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Wall Street zu einem lebhaften Handelszentrum.
Im Jahr 1792 wurde unter einer Platane in der Wall Street das Buttonwood Agreement geschlossen, durch das die New York Stock Exchange, abgekürzt, NYSE, entstand. Der Vertrag legte den Grundstein für den organisierten Aktienhandel in den Vereinigten Staaten. Und schon bald wurde der Straßenname Wall Street synonym gebraucht für die New Yorker Börse und die US-amerikanische Finanzindustrie.
Im 19. Jahrhundert wurde die Wall Street zum finanziellen Zentrum Amerikas. Ihre günstige geografische Lage in der Nähe zum Hafen New Yorks trug dazu bei: Die Eröffnung des Eriekanals 1825 beschleunigte den Handel und die Wall Street etablierte sich als führendes Finanzzentrum.
Trotz der positiven Entwicklung gab es im Laufe der Zeit auch Rückschläge: Unter anderem während der Zusammenbrüche einiger Bankhäuser 1837, der Weltwirtschaftskrise 1929 und der Finanzkrise 2008 durchlebte die Wall Street starke Turbulenzen. Dennoch hat sie sich als wichtigstes Finanzzentrum der Welt behauptet. Die Wall Street spielt eine entscheidende Rolle in der Weltwirtschaft.
Quick-Info
Vor mehr als 100 Jahren wurde die Wall Street Ziel eines Bombenanschlags, der als einer der schwersten Anschläge seiner Zeit gilt. Am Mittag des 16. Septembers 1920 explodierten in einem Pferdegespann rund 45 Kilo Dynamit vor dem J.P. Morgan Building, schwere, gusseiserne Flügelgewichte wurden dadurch durch die Luft geschleudert.
Dabei wurden zahlreiche Menschen getötet oder verletzt. Der Sachschaden belief sich auf mehr als zwei Millionen US-Dollar. Um eine Panik zu verhindern, wurde der Handel an der NYSE vorübergehend ausgesetzt.
Bis heute ist unklar, wer den Anschlag verübt hat und warum. Als wahrscheinlichste Gründe gelten ein misslungener Raub oder ein Zusammenhang mit der anarchistischen Szene. Die Einschlagspuren der Eisenteile wurden nie aus der Fassade des J.P. Morgan Buildings entfernt und erinnern noch heute an den Anschlag.
Sturz der Wall-Street-Titanen
In den 2000er-Jahren prägten einige große Finanzinstitute die Wall Street, allen voran Bear Stearns, JPMorgan Chase, Citigroup, Goldman Sachs, Morgan Stanley, Merrill Lynch und Lehman Brothers.
Als Amerika ab 2008 eine Rezession erlebte, gingen viele dieser Institutionen bankrott oder wurden von anderen Finanzunternehmen zu Spottpreisen aufgekauft. Diese Zusammenbrüche führten zu einer deutlichen Verkleinerung der Wall Street.
Da der Finanzsektor in New York fast ein Viertel des gesamten Einkommens der Stadt ausmachte und einen großen Anteil an Steuereinnahmen generierte, hatte der Abschwung erhebliche Auswirkungen auf die Staatskasse. Und laut einer Analyse der Boston Consulting Group waren 65.000 Arbeitsplätze dauerhaft verloren.
Eine stärkere Regulierung des Finanzsystems war nötig: Der Dodd-Frank Act 2010 zielte darauf ab, die Risiken zu verringern und den Verbraucherschutz zu stärken. Es gibt seitdem strengere Kontrollen von Finanzinstituten sowie härtere Vorschriften für den Handel mit Wertpapieren und Derivaten. Unter US-Präsident Donald Trump wurden diese Vorschriften jedoch 2018 für viele Banken gelockert.
Hinter den Kulissen der Finanzmacht
Die Wall Street ist seit Jahrhunderten ein Schauplatz intensiver Handelsaktivitäten, der Anleger:innen aus der ganzen Welt anzieht und einen bedeutenden Einfluss auf die globale Wirtschaft hat.
An der New Yorker Börse werden Aktien von Unternehmen aus aller Welt gehandelt. Investor:innen haben so die Möglichkeit, Anteile an diesen Unternehmen zu kaufen und zu verkaufen. Der Aktienhandel bildet das Rückgrat der Wall Street und spiegelt die Dynamik und Stimmung der Finanzmärkte wider.
Anleihen, also Schuldverschreibungen von Regierungen, Unternehmen oder anderen Institutionen, können ebenfalls an der New Yorker Börse gehandelt werden. Und Derivate wie Optionen spielen beim Trading an der Wall Street eine wichtige Rolle: Mit ihnen können Anleger:innen auf die Preisbewegungen eines zugrunde liegenden Vermögenswerts spekulieren, ohne diesen Vermögenswert tatsächlich zu besitzen.
Von Bedeutung an der Wall Street sind außerdem ETFs und Fonds. Diese Finanzprodukte bilden einen Index, eine Rohstoffgruppe, einen Aktienkorb oder andere Vermögenswerte nach, bieten den Anleger:innen eine breite Palette von Investitionsmöglichkeiten und sind Teil vieler Anlagestrategien.
Funfact
Die Wall Street wird in vielen Filmen gezeigt. So diente beispielsweise das J.P. Morgan Building in der Wall Street 23 in Christopher Nolans Actionthriller „The Dark Knight Rises“ aus 2012 als Börse von Gotham City.
Wall Street: Motor der Weltwirtschaft
Die Wall Street in der Nähe des New Yorker Hafens ist seit dem 18. Jahrhundert ein Zentrum und Symbol für den Handel und die Entwicklung der Weltwirtschaft. Seit damals hat die dort angesiedelte New Yorker Börse Wachstum und Innovation sowie Krisen und Herausforderungen erlebt.
Um das Finanzsystem zu stabilisieren und die Transparenz zu verbessern, gab es an der Wall Street verschiedene Regulierungen. Durch die ständige Weiterentwicklung und ihre günstige Lage sicherte sich die Wall Street eine Schlüsselrolle im Zentrum der globalen Wirtschaft.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zur Bärenflagge
Was ist so besonders an der Wall Street?
Die Wall Street ist das Symbol des globalen Finanzmarktes. Sie ist ein wichtiger Knotenpunkt für Investitionen und Handel.
Wem gehört die Wall Street?
Alle Straßen in New York City – mit Ausnahme der Schnellstraßen und Ausfallstraßen, die in die Zuständigkeit des Staates fallen – gehören zum New York City Department of Transportation.
Wieso heißt die Wall Street Wall Street?
Die Wall Street erhielt ihren Namen von einer Holzpalisade, die niederländische Siedler im 17. Jahrhundert zum Schutz erbauten.
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