Rolling-Discount-Zertifikate: Das solltest du wissen

1. Das sind Discount-Zertifikate
2. Zertifikate ohne Laufzeitbegrenzung
3. Vorteile von Rolling-Discount-Zertifikaten
4. Nachteile von Rolling-Discount-Zertifikaten
5. Wann sich die Zertifikate lohnen können
6. FAQ: Häufige Fragen und Antworten

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Das sind Discount-Zertifikate

Alle Zertifikate gehören zu den Derivaten, die ihren Wert von einem Basiswert wie zum Beispiel einer Aktie ableiten. Innerhalb der Zertifikate zeichnen sich Discount-Zertifikate dadurch aus, dass sie einen Preisabschlag auf den Kauf des Basiswertes bieten. Das bedeutet konkret: Der Kaufpreis der Aktie, die der Basiswert des Discount-Zertifikats ist, liegt unter dem aktuellen Kurs der Aktie.

Wenn du ein Discount-Zertifikat erworben hast, heißt es nun, abzuwarten, wie sich der Kurs während der Laufzeit des Zertifikats entwickelt. Diese Laufzeiten sind unterschiedlich lang, können zwischen einem Monat und mehreren Jahren liegen. Am Ende der Laufzeit, am Bewertungstag, wird das Zertifikat zurückgezahlt.

Liegt der Kurs der Aktie an diesem Tag über dem festgelegten Kaufpreis im Zertifikat, erhältst du die Differenz als Gewinn – allerdings nur bis zu einem ebenfalls festgelegten Höchstbetrag, der sich auch Cap nennt. Sollte der Kurs der Aktie hingegen unter dem Kaufpreis liegen, hast du die Differenz verloren.

Das bedeutet, dass du bei Discount-Zertifikaten einschätzen musst, wie sich der Basiswert entwickelt – und zwar bis zu dem einen, vorab festgelegten Bewertungstag. Genau bei dieser Problematik kommen Rolling-Discount-Zertifikate ins Spiel.

Zertifikate ohne Laufzeitbegrenzung

Rolling-Discount-Zertifikate sind eine Abwandlung von Discount-Zertifikaten. Auch bei ihnen gibt es einen Preisabschlag auf den Kaufpreis eines Basiswerts und einen Höchstbetrag oder Cap, über den die Gewinne nicht hinausgehen. Der wesentliche Unterschied ist aber: Rolling-Discount-Zertifikate haben keine Laufzeitbegrenzung und damit nicht den einen Bewertungstag.

Bei einem Rolling-Discount-Zertifikat bekommst du den Preisabschlag nicht nur, wenn du das Zertifikat kaufst, sondern es gibt in regelmäßigen Abständen einen neuen Preisabschlag, meist jeden Monat.

Du bekommst also quasi jeden Monat ein neues Discount-Zertifikat, bei dem sogar der Cap an die aktuelle Marktsituation angepasst wird – und das ganz automatisch. Dein angelegtes Geld wird einfach jeden Monat vom Herausgeber oder Emittenten des Zertifikats in das neue Discount-Zertifikat investiert.

Vorteile von Rolling-Discount-Zertifikaten

Die unbegrenzte Laufzeit ist der zentrale Vorteil von Rolling-Discount-Zertifikaten gegenüber Discount-Zertifikaten. Du hast keinen einzelnen Bewertungstag, an dem das Zertifikat definitiv zurückgezahlt wird und an dem du Verluste machst, wenn sich der Kurs schlecht entwickelt hat.

Passiert dir so ein Kurseinbruch nämlich mit einem Rolling-Discount-Zertifikat, kannst du das Zertifikat einen Monat weiterrollen lassen in der Hoffnung, dass sich der Kurs wieder erholt. Das Risiko, an einem Stichtag hohe Verluste zu kassieren, ist aufgrund der Flexibilität also geringer.

Außerdem hast du wegen des monatlich angepassten Höchstbetrags jeden Monat eine neue Chance, eine besonders günstige Kombination aus Kaufpreis, aktuellem Kurs und Cap zu erzielen und dich erst dann für die Rückzahlung zu entscheiden.

Nachteile von Rolling-Discount-Zertifikaten

Gegenüber Discount-Zertifikaten haben Rolling-Discount-Zertifikate zwar einige Vorteile, aber diese Anlageklasse hat trotzdem Nachteile. So wird der Höchstbetrag zwar jeden Monat neu berechnet, aber es wird nicht auf ihn verzichtet. Das bedeutet, dass du auch bei Rolling-Discount-Zertifikaten nur begrenzt von starken Kurssteigerungen profitierst.

Sollte der Kurs so weit einbrechen, dass er unter dem Kaufpreis im Zertifikat liegt, musst du auch bei einem Rolling-Discount-Zertifikat zahlen: Der Verlust fließt nämlich in die Berechnung für den nächsten Monat mit ein. Sollte sich der Kurs also nicht schnell wieder erholen, verlierst du beim Rolling-Discount-Zertifikat fortlaufend Geld.

Du solltest also trotz – oder gerade wegen – des automatischen Weiterrollens des Zertifikats einen genauen Blick auf die Kursentwicklung des Basiswerts halten, um einen geeigneten Zeitpunkt für die Rückzahlung oder den Verkauf des Zertifikats einschätzen zu können.

Außerdem darf nicht unerwähnt bleiben, dass Rolling-Discount-Zertifikate wie alle Zertifikate ein Emittentenrisiko haben. Sollte also der Herausgeber des Zertifikats insolvent werden, ist dein Geld weg.

Wann sich die Zertifikate lohnen können

In Rolling-Discount-Zertifikate zu investieren, ist insbesondere in sogenannten Seitwärtsmärkten sinnvoll. Seitwärts entwickelt sich ein Markt, wenn der Kurs sich nicht zu stark auf und ab verändert. Innerhalb dieser wenig volatilen Kursentwicklung ist es einfacher, den optimalen Zeitpunkt für die Rückzahlung des Rolling-Discount-Zertifikats abzupassen.

In volatilen Märkten hingegen, wo die Kurse plötzlich und stark schwanken können, ist es wenig sinnvoll, Rolling-Discount-Zertifikate zu kaufen. Bei starken oder andauernden Kursverlusten machst du Minus und von starken Kurssteigerungen profitierst du wegen des Caps nur begrenzt.

So profitierst du von Rolling-Discount-Zertifikaten

Rolling-Discount-Zertifikate bieten dir einen Preisabschlag auf einen Basiswert, der sich monatlich automatisch verlängert und bei dem der Höchstbetrag jeden Monat neu am Markt ausgerichtet wird. Sie haben damit eine höhere Flexibilität als Discount-Zertifikate mit einem festgelegten Bewertungstag. Es ist aber stets das Verlust- und Emittentenrisiko zu bedenken. Gerade in Märkten mit einem Seitwärtstrend, in dem also nicht mit zu hohen Kursschwankungen zu rechnen ist, können Rolling-Discount-Zertifikate eine Option sein, das Portfolio zu diversifizieren.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten