- Immobilien als Anlageklasse
- Professionell gemanagt: Immobilienfonds
- Einfach zu handeln: Immobilien-ETFs
- Immobilien-ETFs und Immobilienfonds im Vergleich
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu Immobilienfonds
Das Wichtigste aus diesem Artikel
- Immobilien: Werden als Anlageobjekte wegen ihres langfristigen Renditepotenzials geschätzt.
- Immobilienfonds: Werden professionell von Expert:innen verwaltet.
- Immobilien-ETFs: Können direkt an der Börse gehandelt werden.
- REITs: Bieten Anlger:innen Dividendenrendite durch gesetzliche Verpflichtung.
Immobilien als Anlageklasse
Immobilien sind eine Anlageklasse, die für Investor:innen bedeutend ist aufgrund ihrer Stabilität und ihres langfristigen Renditepotenzials. Der Immobilienmarkt ist ein Spiegelbild der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Dynamik und unterliegt zahlreichen Einflussfaktoren.
Das Zinsniveau, die Nachfrage nach Wohnraum und die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung können sich auf den Immobilienwert auswirken. Dennoch gelten Immobilien aufgrund ihrer historischen Beständigkeit und physischen Präsenz als solide Wertanlage. Diese Stabilität ist es, weshalb Immobilien auch als Betongold bezeichnet werden.
Direkte Investitionen in Immobilien erfordern in der Regel beträchtliches Kapital und der Besitz einer Immobilie bedeutet laufende Kosten für Wartung, Instandhaltung und Verwaltung. Dennoch bieten Investitionen in Gebäude die Möglichkeit, direkten Einfluss auf die Immobilie zu nehmen und potenzielle Wertsteigerungen zu realisieren.
Alternativ können Anleger:innen indirekt in den Immobilienmarkt investieren, indem sie Anteile an Immobilienfonds oder Immobilien-ETFs erwerben. So können sie von den Chancen des Immobilienmarktes profitieren, ohne die mit einem direkten Investment verbundenen Kosten und Risiken tragen zu müssen.
Kurz erklärt
Das macht Fonds aus:
- Aktiv verwaltet von Fondsmanager:innen, die Anlageentscheidungen treffen
- Können offen oder geschlossen sein, wobei Anteile direkt von der Fondsgesellschaft – dann werden sie als offen bezeichnet – oder an der Börse – geschlossene Fonds – gehandelt werden
- Oft höhere Kosten und weniger liquide als ETFs
- Passiv, folgen einem Index
- Werden wie Aktien an der Börse gehandelt
- In der Regel niedrigere Kosten und höhere Liquidität im Vergleich zu traditionellen Fonds
Professionell gemanagt: Immobilienfonds
Immobilienfonds sind Anlageinstrumente, die es Anleger:innen ermöglichen, in ein diversifiziertes Portfolio von Immobilien oder Immobiliengesellschaften zu investieren, ohne selbst Immobilien zu erwerben.
Diese Investmentfonds sammeln Kapital von verschiedenen Investor:innen und stecken es gezielt in verschiedene Immobilienprojekte. Dabei kann es sich um Immobilienarten wie zum Beispiel Bürogebäude, Einkaufszentren oder Wohn- oder Gewerbeimmobilien handeln.
Die Struktur von Immobilienfonds variiert: Offene Immobilienfonds ermöglichen den Anleger:innen jederzeit die Rückgabe ihrer Anteile, während geschlossene Fonds eine feste Laufzeit haben und die Rückgabe der Anteile oft nur eingeschränkt erlauben.
Die Performance von Immobilienfonds wird durch die Wertentwicklung der im Portfolio enthaltenen Immobilien bestimmt und kann je nach Marktlage und Managementstrategie variieren. Immobilienfonds bieten eine gewisse Stabilität, sind aber dennoch den Schwankungen des Immobilienmarktes ausgesetzt, was nicht nur zu Gewinn, sondern auch zu Verlusten führen kann.
Vor- und Nachteile von Immobilienfonds
Ein Vorteil von Immobilienfonds ist ihr professionelles Management. Professionelle Fondsmanager:innen verwalten das Portfolio aktiv und treffen fundierte Anlageentscheidungen. Dadurch fallen die Kosten bei Fonds allerdings in der Regel höher aus als bei anderen Anlageklassen, was die mögliche Rendite schmälern kann.
Fonds bieten gegenüber Einzelinvestitionen außerdem bessere Diversifikation: Immobilienfonds sind breit über verschiedene Immobilienarten und Standorte gestreut, was das Verlustrisiko reduzieren kann. Allerdings ist die Streuung bei reinen Immobilienfonds geringer als bei Mischfonds, weshalb das Risiko allein durch die eingegrenzte Anlageklasse erhöht ist.
Ein Nachteil kann zudem die bei geschlossenen Immobilienfonds eingeschränkte Rückgabemöglichkeit für Fondsanteile sein: Anleger:innen können während der Laufzeit nicht frei über ihre Anteile verfügen. Allerdings sind geschlossene Fonds möglicherweise eine attraktive langfristige Anlagemöglichkeit, da sie oft eine spezifische Investitionsstrategie verfolgen und potenziell höhere Renditen bieten können.
Statistik
Quelle: Statista
Einfach zu handeln: Immobilien-ETFs
Im Gegensatz zu traditionellen Fonds verfolgen ETFs in der Regel einen passiven Ansatz und bilden die Performance eines bestimmten Börsenindex oder Aktienkorbs nach.
So investieren Anleger:innen mit Immobilien-ETFs in Aktien von börsennotierten Unternehmen aus dem Immobiliensektor, beispielsweise in große Wohnungsbaugesellschaften oder Immobilienverwaltungen.
Immobilien-ETFs und REITs
Viele Immobilien-ETFs enthalten auch spezielle börsengehandelte Immobilieninvestmentgesellschaften, die sogenannten REITs, das steht für Real Estate Investment Trusts. Diese Unternehmen investieren in der Regel in Renditeimmobilien und sind darauf spezialisiert, regelmäßige Mieteinnahmen oder Zinserträge zu erzielen.
In Deutschland handelt es sich bei REITs immer um Aktiengesellschaften, die bestimmte Auflagen erfüllen müssen, beispielsweise die Ausschüttung von 90 Prozent ihrer Gewinne in Form von Dividenden an die Anleger:innen. Das macht sie als Anlageoption sehr attraktiv. Im Gegenzug müssen die REITs keine Körperschafts- und Gewerbesteuer zahlen.
REITs werden in der Regel in drei Kategorien unterteilt:
- Equity-REITs sind Unternehmen, die Immobilien besitzen und verwalten. Diese REITs erzielen ihre Einnahmen hauptsächlich aus der Vermietung und Verpachtung, aber auch aus dem Verkauf ihrer Immobilien. Die Rendite für die Anleger:innen ergibt sich aus den Mieteinnahmen und potenziellen Wertsteigerungen der gehaltenen Immobilien.
- Mortgage-REITs, abgekürzt mREITs, sind Unternehmen, die sich auf die Finanzierung von Immobilien konzentrieren, ohne selbst Immobilien zu besitzen. Diese REITs vergeben Kredite an Immobilienbesitzer:innen oder investieren in besicherte Hypotheken. Die Rendite für Investor:innen entsteht aus Zinsen und Dividenden, die aus den Hypothekenkrediten und Anlagen erzielt werden, sowie aus Kursgewinnen.
- Hybrid-REITs sind eine Mischung aus Equity-REITs und Mortgage-REITs.
Vor- und Nachteile von Immobilien-ETFs
Genau wie Immobilienfonds bieten ETFs eine breitere Streuung als Einzelinvestitionen, die aber durch die Beschränkung auf die Anlageklasse geringer als bei Mischfonds ist. Anleger:innen sollten also darauf achten, ihr Portfolio selbst weiter zu diversifizieren.
Außerdem werden ETFs nicht aktiv verwaltet. Im Vergleich zu traditionellen Fonds sind deshalb bei Immobilien-ETFs die Verwaltungsgebühren und Transaktionskosten oft niedriger. Sie können direkt an der Börse gehandelt werden und sind dadurch leichter zu kaufen und zu verkaufen als geschlossene Immobilienfonds oder gar Immobilien selbst.
Immobilien-ETFs bieten Anleger:innen oft Dividendenrenditen, da REITs, in die die ETFs unter anderem investieren, gesetzlich verpflichtet sind, einen Großteil ihrer Gewinne auszuschütten. Allerdings sind ETFs auch den Schwankungen des Aktienmarktes ausgesetzt, was besonders in Zeiten von Marktturbulenzen zu Verlusten führen kann.
Immobilien-ETFs und Immobilienfonds im Vergleich
Immobilien-ETFs bieten Anleger:innen den Vorteil attraktiver Dividendenrenditen durch die Investition in REITs, die dazu verpflichtet sind, einen Großteil ihrer Gewinne auszuschütten. Zudem sind ETFs leichter zu handeln, da sie an Börsen gehandelt werden und somit während der Handelszeiten schnell und einfach gekauft oder verkauft werden können.
Auf der anderen Seite bieten Immobilienfonds den Anleger:innen den Vorteil einer professionellen Verwaltung durch Fondsmanager:innen, die fundierte Anlageentscheidungen treffen und das Portfolio kompetent verwalten. Dies kann zu potenziell höheren Renditen führen, insbesondere bei geschlossenen Fonds für eine langfristige Anlage.
Ob Anleger:innen sich nach dem Vergleich für Immobilienfonds oder Immobilien-ETFs entscheiden, hängt also sehr von den individuellen Anlagezielen, Risikobereitschaften und Präferenzen ab.